Laura Mulvey beschrieb 1975 den „male gaze“, den männlichen Blick, der das Hollywoodkino bestimme.
Aktuelle feministische Filme wie PROMISING YOUNG WOMAN (2020), BARBIE (2023), THE SUBSTANCE (2024) oder auch LOVE LIES BLEEDING (2024) machen Körperlichkeit gleich dreifach spürbar: die Körperlichkeit des Filmteams, die Körperlichkeit der Figuren und die eigene Körperlichkeit des Publikums bei der Filmrezeption. Diese Filme, die alle dem Publikum einen female gaze anbieten, nutzen dafür sehr verschiedene narrative und ästhetische Strategien und reichen von Rape’n’Revenge über Bodyhorror bis hin zum Blockbuster.
Weil die Hochschule für Fernsehen und Film in München seine Bewerbung ablehnte, studierte Peter Scheinpflug Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Köln. Von 2009 bis 2010 studierte und lehrte er an der renommierten Washington University in Saint Louis (USA), wo er auch seinen Masterabschluss machte. Daraufhin kehrte er jedoch nach Köln zurück für das Promotionsstudium und wurde 2013 im Fach Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft mit der Arbeit Formelkino. Medienwissenschaftliche Perspektiven auf die Genre-Theorie und den Giallo (2014) promoviert.
10 Jahre forschte und lehrte Peter Scheinpflug am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln, bevor er 2023 nach Mannheim ans Seminar für Deutsche Philologie kam, um seine Forschung zum deutschen Film und insbesondere zum Neuen Deutschen Genrefilm zu intensivieren.
Gerade hat Peter Scheinpflug zwei Langzeitprojekte beendet: nämlich die Monographie Medien begreifen. Eine medienanthropologische Theorie der Taktilität und das allererste umfassende Handbuch zu Christoph Schlingensief. Seitdem arbeitet Peter Scheinpflug an der allerersten grundlegenden Studie zum aktuellen deutschen Genrefilm. Darüber hinaus hat er u.a. zur Geschichte des deutschen Films und Fernsehens, zu Touchscreens, zu Weihnachtsfilmen, zu Comics und zu Filmklassikern wie METROPOLIS, DIE JUNGFRAUENQUELLE oder ANUSCHKA – ES BRENNT MEIN SCHATZ!