Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Welcome Venice

ITA

2021

Andrea Segre

Paolo Pierobon, Andrea Pennacchi, Ottavia Piccolo, Roberto Citran

Die Brüder Pietro und Alvise gehören zu einer alten Fischerfamilie aus Giudecca, einer der Inseln, aus denen die Stadt Venedig besteht. Ihr Leben kollidiert vor dem Hintergrund des unaufhaltsamen Wandels, der die Realität und die Identität Venedigs und seiner Bewohner verändert: Der zunehmende Einfluss des globalen Tourismus verändert die Beziehungen zwischen der Stadt und ihren Bewohnern. Obwohl es anstrengend und einsam ist, möchte Pietro weiterhin „moeche“, die typischen Krebse der Lagune, fischen; Alvise hingegen sieht in seinem Elternhaus die Möglichkeit, neu anzufangen, indem er Beziehungen zur Immobilienelite aufnimmt, die die Stadt beherrscht. Der Konflikt greift schließlich auf die ganze Familie über.
Andrea Segres Filmschaffen kreist seit Jahren um seine faszinierende Heimatstadt Venedig, sein Dokumentarfilm MOLEKÜLE DER ERINNERUNG – VENEDIG, WIE ES NIEMAND KENNT lief Anfang des Jahres erfolgreich bei uns. Auch in WELCOME VENICE zeigt er wieder berührend authentisch ein vor den Touristen verborgenes Venedig am Wendepunkt, wie man es sonst nie zu sehen bekommt.

Tokat – Das Leben schlägt zurück

DEU

2016

Andrea Stevens

Sprayer, Drogen-Verticker, Jacken-Abzieher. Jugendbanden fallen in den 1990ern verstärkt durch Schlagzeilen auf. Insbesondere die kriminellen Banden in Frankfurt sind berüchtigt: Drogenhandel, Beschaffungskriminalität, schwere Körperverletzung und Todschlag – für die jungen Leute war jeden Tag Party, ihren Ruf trugen sie wie eine Fahne vor sich her. Doch 20 Jahre später – was ist aus ihnen geworden? Die Lebenswege von Kerem, Dönmez und Hakan haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt: Kerem, Frührentner, ist durch Heroin gesundheitlich ruiniert; Dönmez, abgeschoben in die Türkei, arbeitet in einer Apfelsaftfabrik. Hakan, ebenfalls abgeschoben, ist Feldarbeiter ohne Staatsbürgerschaft, handlungsunfähig in seiner Heimat. TOKAT – das heißt wörtlich übersetzt „Backpfeife“ – zeigt die Ambivalenz der „Unterwelt“, die Faszination des Kriminellen, die verlorene Jugend vom Rand der Gesellschaft. Und die Konsequenzen, die sich aus kleineren und riesengroßen Sünden der Vergangenheit ergeben.
In Anwesenheit der Regisseurin.

You Drive Me Crazy

DEU

2012

Andrea Thiele

Drei Menschen, drei Länder, drei Kulturkreise – eine Situation: Die Führerscheinprüfung auf fremdem Terrain. In den ihnen jeweils unbekannten Städten bereiten sich der Amerikaner Jake in Tokio, die Deutsche Mirela in Mumbai und die Südkoreanerin Hye-Won in München auf die Führerscheinprüfung vor und geraten dabei an den Rand des Wahnsinns. Das ungewöhnliche, innovative Thema verleiht der Dokumentation von Andrea Thiele eine erfrischende Andersartigkeit. Kulturelle Unterschiede zeigen sich eben auch im Straßenverkehr – skurril und unterhaltsam!

Als wir träumten

DEU

2015

Andreas Dresen

Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman, Marcel Heupermann, Ruby O. Fee.

Sie kennen sich seit ihrer frühen Jugend, erlebten die letzten Jahre der DDR und sind nun, nach dem Mauerfall, 17 Jahre alt und frei: die Eltern müssen sich in den neuen Gesellschaftsverhältnissen zurechtfinden, die Jugendclique um Dani, Rico, Pitbull und Mark kann tun und lassen, was sie will. Beispielsweise im Laden klauen, sich mit Nazis kloppen – oder in einer alten Fabrikhalle einen Musikclub aufmachen.
Andreas Dresens Verfilmung des Romans von Clemens Meyer ist ein Panorama über verlorene Jugendliche in einer Zeit von gesellschaftlichen Beschränkungen und individuellen Träumen, von gleichzeitiger Hoffnung und Resignation: „Dresen übersetzt Clemens Meyers illusionslosen Milieuroman in einzigartige, berückende Bilder. Und setzt damit Maßstäbe für das deutsche Kino.“ (taz)

Gundermann

DEU

2018

Andreas Dresen

Alexander Scheer, Anna Unterberger, Eca Weißenborn, Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel

Biopic, Musikfilm, Heimatfilm: Gerhard Gundermann war einer der großen Liedermacher der DDR, ein Poet des Alltags mit Ecken und Kanten. Er war Baggerfahrer im Braunkohletagebau in Hoyerswerda, ein überzeugter Kommunist mit eigener Meinung. Und er war Stasispitzel, der sich 1992, nach der Wende, plötzlich mit sich selbst, mit seinen eigenen verdrängten dunklen Seiten, auseinandersetzen muss.
In zwei Zeitebenen erzählt Andreas Dresen von dieser schillernden Arbeiter-Künstler-Persönlichkeit, herausragend dargestellt von Alexander Scheer: charismatisch auf der Bühne, verzweifelt in seiner Verlorenheit, charmant und eigenwillig. Beim deutschen Filmpreis 2019 erhielt diese vielschichtige Auseinandersetzung mit der DDR-Normalität sechs Goldene Lolas.
Referentinnen: Brigitte Pahlke, Christine Linkert

Wolke 9

DEU

2028

Andreas Dresen

Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal, Steffi Kühnert

Inge, fast 70, ist seit 30 Jahren mit dem älteren Werner verheiratet. Eine routinierte, aber intakte Ehe mit Glück, Zärtlichkeit und Sex. Dann lernt Inge den 76jährigen Karl kennen, verliebt sich, beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre. Soll sie diese neue Liebesgeschichte in ihrem Leben verheimlichen? Kann Werner es verkraften, wenn ihn seine Frau für Karl verlässt?
Andreas Dresen erzählt eine einfache, fast alltägliche Geschichte von Liebe im Alter, von Begehren und Intimität, von Gewohnheit und von neuem Aufbruch, von Liebeskummer und Zwiespalt. Das Liebesdrama wurde unter anderem in Cannes mit dem Coup de Coeur und dreifach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Der Film läuft begleitend zu Hans Thomallas neuer Oper „Dark Fall“, Premiere am 29.02.: Film wie Oper gehen auf ihre Weise der Frage nach, wie es mit Liebe und Autonomie im Alter steht.
Einführung: Hans Thomalla, Komponist von „Dark Fall“, und Cordula Demattio, Chefdramaturgin Oper NTM
Besucher des Films erhalten bei Vorlage eines Opern-Tickets ermäßigten Eintritt. Umgekehrt gibt es einen 25% Rabatt für die Opernaufführungen bei Vorlage eines entsprechenden Kino-Tickets.

Töchter ohne Väter

DEU

2016

Andreas Fischer

Man sagt, dass ungefähr ein Drittel aller Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Vater aufwuchsen. Nach SÖHNE OHNE VÄTER (2006) nimmt sich Andreas Fischer nun der Töchter an, die in einer kriegsbedingt verstümmelten Familie aufwachsen mussten. Neun Frauen erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten vom Verlust eines Vaters, den sie kaum gekannt haben: Geschichten vom Krieg aus der Sicht der damaligen Kinder, die viel aushalten mussten, ohne viel zu verstehen. Wie lebt man, wenn eine wichtige Bezugsperson fehlt? Wie wächst man auf in einer traumatisierten Familie? Und, die Tabufrage: Wieviel Schuld hat der Vater auf sich geladen? In reduzierten, konzentrierten Interviewsituationen wird intensiv deutlich, was Krieg, Verlust und Vertreibung mit Menschen macht.

Mein Vater

DEU

2002

Andreas Kleinert

Götz George, Klaus J

Eine junge Familie ist soeben in das eigene Reihenhaus gezogen. Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, als sie nachts einen Anruf erhalten, der Großvater sei in ein Auto gelaufen. Richard hat sich nur leicht verletzt, aber allen wird durch diesen Vorfall klar, daß er nicht mehr alleine leben kann. Der alte Mann leidet seit einiger Zeit an einer irreversiblen Demenz, deren Ursache die Alzheimer-Krankheit ist. Mit einer Einführung von Margot Klein, Beratungsstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Anschließend Gesprächsrunde.

Wege in die Nacht

DEU

1999

Andreas Kleinert

Hilmar Thate, Cornelia Schmaus, Henriette Heinze, Dirk Borchardt

Nach dem Ende der DDR hat Walter nichts mehr zu tun. Ende 50, arbeitslos – früher Direktor eines Kombinats, jetzt ein Nichts. Also sucht er Sinn. Und sorgt für „Recht und Ordnung“, wie er es versteht: Zusammen mit zwei Jugendlichen, die ihn verehren, schlägt er zu, wenn jemand andere belästigt. Ratlosigkeit, Frust und Gewalt: Walter rächt sich an den Zeitläuften… In seiner schwarzweißen Hommage an die deutsche Stummfilmzeit – und an den Noir-Film – beschreibt Andreas Kleinert einen Mann, seine Moral und sein Land in Ruinen. „Ein Film Noir zur jüngsten deutschen Geschichte und einer der wichtigsten, spannendsten Filme des jungen deutschen Films.“ (Süddeutsche Zeitung)

The Lost Leonardo

FRA/DNK/SWE/NOR

2021

Andreas Koefoed

Was passiert, wenn ein Kunstkenner glaubt, ein verschollenes Gemälde von Leonardo da Vinci bei einer Auktion in New Orleans entdeckt zu haben (nicht gerade der Ort, an dem man italienische Kunst des 15./16. Jahrhunderts erwarten würde)? Er kauft es für rund 1000 Dollar, weil niemand sonst es für ein Werk des Renaissance-Giganten hält. Aber könnte es nicht vielleicht doch möglich sein? So werden Sachverständige aus Museen hinzugezogen, in denen Werke von Leonardo da Vinci hängen, z. B. Louvre und National Gallery, um das gefundene Gemälde damit zu vergleichen und seine Urheberschaft zu klären. Die Expert*innen sind sich zwar nicht einig, doch wird das Gemälde zunächst Leonardo „zugeschrieben“, mehrmals weiterverkauft und gilt irgendwann offenbar doch als eigenhändiges Gemälde von Leonardo da Vinci. Zwölf Jahre nach dem Fund erzielt es schließlich den aberwitzigen Rekordpreis von 450 Mio. Dollar – und verschwindet in einer privaten Sammlung. Niemand weiß, wem es gehört, wo es sich befindet. Der Film des dänischen Regisseurs Andreas Koefoed beleuchtet ebenso spannend wie sachlich die undurchsichtige Welt des internationalen Kunsthandels.
Einführung: Dr. Dorothee Höfert, Kunsthalle Mannheim

Music for Black Pigeons – Der Jazzfilm

DNK

2022

Andreas Koefoed, Jørgen Leth

Eine filmische Feier der Jazz-Magie: Bill Frisell, Lee Konitz, Paul Motian, Midori Takada – sie und viele andere der bekanntesten und produktivsten Jazzmusiker der Welt treffen sich immer wieder zu Sessions mit dem dänischen Jazzgitarristen Jakob Bro, bei denen in altehrwürdiger Jazztradition das Aufnahmeband einfach laufen gelassen wird. Die Filmemacher haben dieses musikalische Netzwerk im Laufe der letzten 14 Jahre begleitet und fangen intime, improvisierte Momente zwischen Pionieren des zeitgenössischen Jazz auf.
Live-Jazz zur Eröffnung am 21.9. mit Lukas DeRungs (Piano) und Julian Losigkeit (Schlagzeug) – Eintritt am 21.9.: 12 €, erm. 9 €, Mitglieder 8 €

German Angst

DEU

2015

Andreas Marschall, Michal Kosakowski, Jörg Buttgereit

Lola Gave, Axel Holst, Michael Zenner

Deutschland, das ist der "Sandmann", das sind Fritz Haarmann, der "Schlächter von Hannover", Peter Kürten, der Vampir von Düsseldorf und "Totmacher" Rudolf Pleil. Das sind Goebbels und Mengele. Die Kultregisseure Buttgereit, Marschall und Kosakowski haben diesem Deutschland einen „Heimatfilm“ gewidmet, wie es ihn noch nie gegeben hat. Berlin: Ein junges Mädchen und ihr Meerschweinchen hausen scheinbar verlassen in einem Plattenbau. Doch immer wieder zieht es das Mädchen in ein Schlafzimmer, aus dem gedämpfte Schmerzensschreie dringen und das sie blutbefleckt wieder verlässt… Ein taubstummes Pärchen wird von Neonazis attackiert und holt mit Hilfe eines mystischen Talismans zum brutalen Gegenschlag aus… Der erfolgreiche Fotograf Eden wird Mitglied eines so geheimen wie mysteriösen Sexclubs, dessen Mitglieder sich mit dem Saft der Alraune zu ungeahnten ekstatischen Höhen aufschwingen. Mit unkontrollierbaren, höllischen Nebenwirkungen, wie sich zeigt…
Dem Film wurde im ersten Anlauf von der FSK sogar die Freigabe verweigert…

Ballada

DEU

2009

Andreas Maus

Michail Ivanovitsch Parnjev, Murad Arevschatian, Tajana Efimovna Xristoferov

1970 verließ der erste Lada die damals größte Autofabrik der Welt in Togliatti an der Wolga. Die kantig-rustikale „Geliebte“, wie Lada auf russisch heißt, eroberte die Herzen der Menschen und wurde Kult. Noch heute fährt die Mehrzahl der Russen Lada. Der beeindruckende Dokumentarfilm BALLADA des Kölner Filmemachers Andreas Maus gibt episodenhaft Einblicke in das Leben der „Geliebten“ und ihrer Liebhaber. Er begleitet Menschen, die sich untrennbar mit dem Lada verbunden fühlen und erzählt persönliche, facettenreiche Geschichten quer durch alle Generationen.

Der Kuaför aus der Keupstraße

DEU

2016

Andreas Maus

Mittwochnachmittag: Vor und in dem Friseurgeschäft der Brüder Özcan und Hasan Yildirim ist viel los, als sich am 9. Juni 2004 plötzlich 700 zehn Zentimeter lange Tischlernägel mit einer Reichweite von 250 Metern in Projektile verwandeln. Sie verletzen 22 Menschen. So infam der Anschlag ist, so skandalös der Verlauf der Ermittlungen: Verdächtigt werden die Opfer. Überwachungsvideos wertet man nicht aus und Bundesinnenminister Schily schließt einen rechtsradikalen Hintergrund aus. Erst 2011 wird mit den Enthüllungen über die rechtsextreme terroristische Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ auch diese Tat aufgedeckt. Der Prozess dauert bis heute an. Regisseur Maus konzentriert sich darauf, zehn Jahre nach dem Kölner Nagelbomben-Attentat jenen eine Stimme zu geben, die lange niemand hören wollte.

Im Weltraum gibt es keine Gefühle

SWE

2010

Andreas Ohman

Bill Skorsgård, Martin Wallström

„Ich habe Asperger“, so begrüßt der 18-jährige Simon die Menschen, bevor sie ihm Fragen stellen können. Als er sich mit den Eltern überwirft, zieht er zu seinem älteren Bruder Sam. Seitdem sind für jenen Privatleben und Intimsphäre perdu, die Freundin zieht genervt aus und auch Simons Ordnungskosmos gerät dadurch in Gefahr. Kurz entschlossen sucht er für den Verlassenen eine neue Frau und trifft auf ein unberechenbares Wesen, das leider in keines seiner mathematischen Muster passt. Dieser Film aus Schweden ist kein Betroffenheitserzeugungsdrama, sondern eine fantasiereiche, zart durchfühlte, popbunt ausgemalte Komödie mit schön trockenem, nordischem Humor.

Das Venedig Prinzip

DEU/AUT/ITA

2012

Andreas Pichler

Bei Venedig denkt man sofort an romantische Gondolieren, mächtige alte Paläste und den allgegenwärtigen Geruch des Meeres. Etwa 20 Millionen Menschen besuchen die Stadt jährlich, Tendenz steigend. Das sind sechzigtausend Köpfe pro Tag. Die Dokumentation zeigt nicht nur die romantische Seite der Stadt, sondern setzt sich mit den Konsequenzen des Massenandrangs auseinander: Immer mehr Venezianer entscheiden sich, die Stadt zu verlassen. Venedig, so ihre Aussage, sei unbewohnbar geworden. Äußerlich noch immer grandios, offenbart sich bei der genauen Betrachtung, was tatsächlich von Venedig geblieben ist.

Das finstere Tal

DEU

2014

Andreas Prochaska

Sam Riley, Tobias Moretti, Helmuth Häusler

Ein Mann will Rache: bildgewaltig und actionreich. Über einen versteckten Pfad, hoch oben in den Alpen, erreicht ein einsamer Reiter ein kleines Dorf. Misstrauen schlägt ihm entgegen. Die Söhne des Brenner-Bauern, der über Wohl und Wehe der Dorfbewohner entscheidet, hätten ihn wohl weggejagt. Doch für eine Handvoll Goldmünzen wird ihm den Winter über Quartier gewährt. Die bevorstehende Hochzeit der jungen Luzi scheint wie ein dunkler Schatten über den Bewohnern des Tals zu liegen. Dann kommt es zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Brenner-Sohn sein Leben lässt…
Was niemand weiß: Der Fremde hat eine Rechnung aus längst vergessen geglaubten Zeiten zu begleichen. Andreas Prochaskas Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers mit Sam Riley ist eine furiose Mischung aus vielschichtigem Alpenwestern und packendem Drama.

Die Frau, Die An Dr. Fabian Verzweifelte

BRD

2001

Andreas Rogenhagen

Robert Glatzeder, Dieter Pfaff, Lilia Lehner, Alexander Strobele, Steffen Schult

Die letzten Droge, die Paul sich einschmiss, bekam ihm nicht so gut, und so landete er im Krankenhaus. Sein Vater Willi, erzürnt über die Drogengeschäfte seines Sohnes, holt ihn aus dem Hospital zurück in die westfälische Heimat, sperrt ihn dort zur Strafe in einen Hundezwinger und lässt ihn nicht eher raus, bis er den titelgebenden Arztroman auswendig kann. Eine unkonventionelle Form der Bestrafung? „Das ist so. Ende.“, sagt sein Vater nur dazu – große Redner waren die Westfalen nie. Währenddessen macht sich Willi auf, seine Frau wiederzugewinnen. Als dann Pauls Drogenboss mitsamt durchgeknalltem Bruder in der Einöde auftauchen und Pauls Freundin, die gerade teures Kokain im Müllschlucker entsorgt hat, dazukommt, spitzt sich aber die Lage etwas zu. Dieser Heimatfilm, der einen Vater-Sohn-Konflikt mit einen Krimi verbindet, ist eigentlich eine Lovestory, die sich als Identitätssuche tarnt. Oder irgendwie umgekehrt. Und er ist wie die Gegend, in der er spielt: wortkarg, skurril, eigenwillig, mit abseitigem Humor.

Menschen. Träume. Taten

DEU

2007

Andreas Stiglmayr

Die vor 10 Jahren gegründete Modellsiedlung „Sieben Linden“ in der Altmark – 150km westlich von Berlin – ist Beispiel für die Verwirklichung eines zukunftsorientierten Gesellschaftsentwurfs. 120 Menschen versuchen dort die verschiedenen Bereiche des Lebens – wie Arbeit, Freizeit, Kommunikation, Heilung, Bildung, Ökonomie, Ökologie und Kultur – miteinander zu verbinden. Einfühlsam aber nicht beschönigend erzählt der Film anhand des Alltags und der Gedanken zweier Mitgründer des Dorfes von den Herausforderungen des Gemeinschaftslebens. Zur Diskussion ist der Regisseur anwesend! Diskussionspartner: Andreas Stiglmayr, Regisseur und Filmemacher

Chill Out

Deutschland

1999

Andreas Struck

Sebastian Blomberg, Tatjana Blacher, Barnaby Metschurat

Anna beschäftigt sich mit der Geschichte fremder Familienlinien. Sie liebt ihre Arbeit als Erbenermittlerin und kennt jedes Archiv in der Stadt. Sie lebt nach ihrem eigenen Rhythmus und hat keine Lust auf einen festen Freund, ihr reichen flüchtige One-Night- Stands. Doch ihr Leben ändert sich, als sie Johann aus einer Schlägerei rettet. Johann, ein Kreditkartendieb und Stricher, zieht bei Anna ein. Als auch noch Max, einer von Annas Liebhabern, einziehen will, versuchen sie ein Leben zu dritt. „Andreas Struck entwickelt in CHILL OUT seinen ganz eigenen Blick auf das Leben im heutigen Berlin. Wie auch bei anderen Dreiecksbeziehungen in der Filmgeschichte hängt die Glaubwürdigkeit von CHILL OUT an der Überzeugungskraft seiner Protagonisten. Tatjana Blacher als Anna ist eine echte Entdeckung.“ (Siegessäule)

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