Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Die Stadt als Beute

DEU

2015

Andreas Wilcke.

Vor New York, vor London gilt Berlin derzeit als „the place to be“. Jeder will hier wohnen, viele wollen sich hier eine Wohnung kaufen. Geldgeber winken mit Scheinen, Spekulanten stehen Gewehr bei Fuß. Der Film entstand über vier Jahre und zeigt anschaulich und ungeschminkt, wie Immobilieninvestoren und Makler sich auf dem Berliner Wohnungsmarkt austoben und zu welchen Reibereien es dadurch kommt. Dabei ist DIE STADT ALS BEUTE bei allem Ernst der Lage durchaus ambivalent, und einige skurrile Momente zeigen auf, in welchen Paralleluniversen sich die verschiedenen Akteure bewegen.
In Kooperation mit Wem gehört die Stadt? – Stadtpolitisches Bündnis Mannheim. Anschließend Filmdiskussion

Paradies

RUS(DEU

2016

Andrei Konchalovsky.

Julia Vysotskaya, Philippe Duquesne, Christian Clauß, Jakob Diehl, Peter Kurth

Zwischen Frankreich, Deutschland und Russland kreuzen sich während des Zweiten Weltkriegs auf schicksalhafte Weise die Wege von Olga, Jules und Helmut. Olga, russischstämmige Aristokratin, engagiert sich in der Résistance; Jules, kollaborierender Polizeikommissar, ist nach ihrer Verhaftung für sie zuständig – und sichert ihr Schonung gegen sexuelle Gefälligkeiten zu. Allerdings wird er im Wald von Widerstandskämpfern gestellt – und Olga ins KZ deportiert, wo sie auf SS-Offizier Helmut trifft, ein fanatischer Himmlerverehrer, der sich erinnert an die gemeinsame Zeit mit Olga, damals, in einem verliebten Sommer zu Friedenszeiten.
Andrei Konchalovsky, legendärer russischer Filmemacher, legte im Alter von fast 80 Jahren ein Meisterwerk vor, in dem in intensiven Schwarzweiß-Bildern und ausgefeilter Dramaturgie vom Untergang von Liebe, Menschlichkeit und Zivilisation erzählt wird: Die komplexen Charaktere durchbrechen dabei das Gut-Böse-Schema ebenso, wie der Film die Schranken zwischen Leben und Tod, zwischen Hölle und Paradies, auflöst: „Ein überragender, anrührender Film über Leben und Tod, Liebe und Verlust, gewagt konzipiert und technisch brillant inszeniert“ (Filmdienst) – Gewinner des Silbernen Löwen von Venedig 2016.

Opfer

SWE/GBR/FRA

1987

Andrei Tarkowski

Erland Josephson, Susan Fleetwood

Der ehemalige Schauspieler Alexander feiert seinen Geburtstag zusammen mit seiner Familie und einigen Freunden in seinem Haus an der Küste. Es ist ein schöner Tag, bis im Radio die Nachricht von einer apokalyptischen Katastrophe kommt, die die ganze Welt bedroht. Um das Unheil abzuwenden, will Alexander ein Opfer bringen…
OPFER war der letzte Film des Meisterregisseurs Andrei Tarkowski. Die Katastrophe im Film deutet stark auf den Ausbruch eines nuklearen Weltkriegs hin. Ganz falsch lag Tarkowski mit dieser Prophezeiung nicht, denn zwei Wochen vor der Premiere des Filmes in Cannes kam es zum Supergau im Kernkraftwerk Tschernobyl…

Solaris

RUS

1972

Andrei Tarkowski

Donatas Banionis, Natalja Bondartschuk, Jüri Järvet, Anatoli Solonizy

Der Psychologe Kris Kelvin wird zu einer entfernten Raumstation geschickt, die den Planeten Solaris beobachtet. Er soll dort befremdlichen Ereignissen auf den Grund gehen. Es scheint, dass die Atmosphäre des Planeten einen erschreckenden Einfluss auf die Psyche des Menschen ausübt. Bald wird auch Kelvin von dieser Macht ergriffen. Denn plötzlich sieht er sich mit seiner verstorbenen Frau Hari konfrontiert …
Neben 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM gilt SOLARIS als einer der bedeutendsten Science-Fiction-Filme der Filmgeschichte. In seiner Verfilmung eines Stanislaw Lem-Romanes erforscht Tarkowski in unvergesslichen Bildern Bewusstsein, Erinnerung, die Leere des Kosmos. Er erhielt 1972 den Großen Preis der Jury auf dem Filmfestival in Cannes.
Einführung; Dr, Wolfgang Gladrow

Stalker

RUS

1979

Andrei Tarkowski

Alexander Kajdanowski, Alissa Frejndlich, Natasha Abramowa, Anatoli Solonizyn, Nikolai Grinko

STALKER gilt als Klassiker des russischen Kinos und des Science-Fiction-Genres. Unter der Führung des Stalkers, eines ortskundigen Kundschafters, der am Rande einer verfallenen, wasserdurchzogenen und zerstörten Industrielandschaft lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller in die mysteriöse, abgesperrte „Zone“. Auf dem gottverlassenen Terrain soll es angeblich einen Platz geben, an dem die geheimsten Wünsche der Menschen in Erfüllung gehen. Die Expedition wird zur Reise in die Innenwelt der Protagonisten und gibt einen Ausblick auf eine gescheiterte Zivilisation.
Der visionäre Film löste bei seiner Premiere in Bezug auf die dystopische Grundstimmung und seine ästhetische Radikalität nachhaltige Erschütterungen aus: Genreelemente lösen sich im Phantastisch-Apokalyptischen und im Metaphysischen auf.

Der Spiegel

UdSSR

1974

Andrei Tarkowskij

Margarita Terechowa, Alla Demidowa, Ignat Danilzew

Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, auf der Suche nach der verlorenen Zeit und nach der eigenen Identität. Ein Schicksal verbunden mit den gesellschaftlichen Erschütterungen und Umbrüchen der Sowjetunion zwischen 1930 und den späten siebziger Jahren. DER SPIEGEL ist eine melancholische Reise durch das fragmentarische Gedächtnis eines Menschen und bricht mit einer linearen Erzählweise zugunsten einer assoziativen Montage. Das Ergebnis ist ein verwirrend vielschichtiger Film, dessen traumhafte Bilderwelt dem Zuschauer noch lange im eigenen Gedächtnis bleibt. Andrej Tarkowskij (SOLARIS) schuf mit DER SPIEGEL seinen am stärksten autobiografisch geprägten Film. Mit einer Einführung von Eva Berberich: „Die Zwischenräume der Zeit“ (Rilke): Tarkowskijs Versuch, das Angekettetsein der Gegenwart an die Vergangenheit filmisch aufzuzeigen und zu bewältigen.

Andrej Rubeljow

Andrej Tarkowski

Anatoli Solonizyn, Iwan Lapikow

Der Mönch und Ikonenmaler Andrej Rubljow wandert durchs Russland des Mittelalters, um mit seiner Kunst die Kirchen des Landes zu gestalten. Was er vorfi ndet sind Dummheit, Intrigen und Intoleranz, korrupte Politiker und verlogene Religionen, schließlich brutalste Gewalt. Er verliert den Glauben an das Leben und an die Menschen und legt ein Schweigegelübde ab. Doch als ein dreizehnjähriger Bursche statt zu verhungern behauptet, er könne Glocken gießen und mit dieser übermächtigen Aufgabe sein Überleben sichert, findet auch Rubljow den Glauben an die Menschen zurück. Tarkowski schuf mit diesem Film ein zeitloses Epos über Gott und die Welt. Der Osten strafte ihn mit Verhinderung. Künstlerische Unausgereiftheit und historische Ungenauigkeit wurden ihm vorgeworfen und seine Arbeit und der Kinoeinsatz über Jahre behindert. Der Westen strafte ihn mit Ignoranz. Erst als die sowjetische Kulturbürokratie so dumm war, einem ihrer größten Künstler die Heimat zu verweigern und ihn damit zum Dissidenten-Dasein zwang, wurde er im westlichen Kulturkreis bekannt. Vorgestellt von Eva Berberich.

Andrej Rubljow

UdSSR

1969

Andrej Tarkowski

Anatoli Solonizyn, Nikolai Grinko

In seinem Schwarz-Weiß-Film, der erst zum Schluss eine farbige Symbolszene beinhaltet, zeichnet Regisseur Andrej Tarkowski in acht Episoden das Leben des russischen Ikonenmalers Andrej Rubljow (ca. 1360-1430) nach, ohne jedoch ein genaues Biopic zu liefern. Als berühmtestes Werk des Malers gilt die Dreifaltigkeits-Ikone, die etwa 1411 entstand und Rubljow künstlerisch mit Giotto vergleichbar macht. Tarkowski zeigt an den Selbstzweifeln der Figur des tiefgläubigen Malers, der sich an humanistischen Ideen der Renaissance orientiert, zugleich die menschenverachtende Machtpolitik des russischen Adels, der als wichtiger Auftraggeber Rubljows gilt. Welche Position hat ein Künstler in der Gesellschaft, wie kann er seine Integrität wahren, wenn er von brutalen Machtmenschen abhängig ist? Der vielschichtige Film mit seiner poetischen Bildsprache gehört zu den bedeutendsten Werken des russischen Kinos nach 1945, auch wenn Tarkowski auf Druck der sowjetischen Behörden Drehbuch, Kameraführung und verschiedene Szenen ändern musste. 1969 konnte der Film endlich beim Filmfest in Cannes einem internationalen Publikum gezeigt werden.
Einführung: Dr. Dorothee Höfert, Mannheim

Nostalghia

RUS

1983

Andrej Tarkowski

Oleg Jankowski, Domiziana Giordano, Erland Josephson

Andrej Gortschakow ist ein russischer Schriftsteller, der auf den Spuren des russischen Komponisten Pawel Sosnowski aus dem 17. Jahrhundert durch Italien reist. Von Heimweh (Nostalghia) geplagt, entscheidet sich der Komponist für die Rückreise, um sich dann, kurz nach seiner Ankunft, selbst zu erhängen. Das authentische Schicksal Sosnowskis wird im Film NOSTALGHIA nur angedeutet, ist es doch ein Abbild für die melancholische Stimmung Gortschakows. Der Russe trifft auf seiner Reise den alten Domenico, einen geisteskranken Sonderling. Domenico erzählt Gortschakow, er werde die ganze Welt retten. Und er fordert den Schriftsteller auf, ihm dabei zu helfen: mit einer brennenden Kerze, der heiligen Katharina von Siena geweiht, soll er die Thermen, eine dunkle rätselhafte Ruinenlandschaft, durchqueren. Andrej befolgt die Anweisungen des alten Mannes um am Ende selbst zu sterben. In seiner Todesvision durchwandert er die russische Landschaft, nach der er sich so lange gesehnt hat. Doch die russische Holzhütte, die er dabei sieht, offenbart sich als Modellbau, eingeschlossen von riesigen italienischen Kirchenruinen. Mit einer Einführung von Angelika Gilliard. Focus: „Versuch der schöpferischen Verarbeitung des Fremdseins im Exil. – Vom Trauma des (Vater)Verlustes zur Verlorenheit und Melancholie in der Fremde.“

Ivans Kindheit

RUS

1962

Andrej Tarkowskij

Nikolai Burlyayev, Valentin Zubkov, Yevgeni Zharikov

Ein 12-jähriger Waisenjunge wird im zweiten Weltkrieg Kundschafter der Rotarmisten. Oft ist das Genre des Antikriegsfilms eine Gratwanderung – die Darstellung des Schrecklichen bewegt sich nicht selten an der Grenze zur Verherrlichung. Tarkowskijs Werk ist anders: Es zeigt den Krieg wie er ist und ist dennoch voller Respekt im Umgang mit Menschen, deren Situation und deren Umfeld. Für Tarkovskij’s Verhältnisse in flottem Tempo inszeniert. Mit einer Einführung von Eva Berberich. Thema: Die traumatische Zerstörung der Kindheit und eine besondere selbstdestruktive Form ihrer Bewältigung vor dem Hintergrund der Rückblicke auf die vortraumatische Zeit.

Beuys

DEU

2017

Andres Veiel

Längst ist Joseph Beuys, der Mann mit dem Hut, dem Filz und der Fett-Ecke, zur Ikone geworden. Seine Werke sind in zahlreichen Museen rund um die Welt vertreten, und seine Idee der „sozialen Plastik“ und der von ihm „erweiterte Kunstbegriff“ haben die Kunst im späten 20. Jahrhundert nachhaltig beeinflusst. Nun wagt sich der Regisseur Andres Veiel an ein filmisches Porträt des legendären Künstlers, der 1986 gestorben ist. Nach dreijähriger Recherche und Sichtung von etwa 450 Stunden bisher unerschlossenen Video- und Audiomaterials ist ihm ein ungewöhnlich eindringlicher Dokumentarfilm gelungen. Veiel kommt überwiegend mit Archivaufnahmen aus und stellt die Ideen und Motive von Beuys‘ Wirken in den Vordergrund. Und er lässt die Filmzuschauer immer wieder direkt ins Gesicht des Mannes schauen, der unentwegt diskutierte und provozierte.
Einführung: Dr. Sebastian Baden

Der Kick

DEU

2006

Andres Veiel

In der Nacht zum 13. Juli 2002 wird der 16-jährige Marinus Schöberl schwer misshandelt. Die drei Täter und das Opfer kennen sich. Sie kommen aus Potzlow, einem Dorf nördlich von Berlin. Die Täter schlagen über Stunden hinweg auf ihr Opfer ein und richten den Jungen nach dem Vorbild des Bordsteinkicks aus dem Film AMERICAN HISTORY X hin. Regisseur Andres Veiel (Black Box BRD, Die Spielwütigen) und Gesine Schmidt haben sich über mehre Monate auf Spurensuche in Potzlow begeben und aus ihren Recherchen ein Theaterstück inszeniert, das sie für ihren fesselnden Film weiterentwickelt haben. “Es geht darum“, sagt Andres Veiel, “über das Entsetzen hinaus Fragen zuzulassen, Brüche auszuhalten und einen Bruchteil zu verstehen.“

Wer wenn nicht wir

DEU

2011

Andres Veiel

August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Imogen Kogge, Thomas Thieme

„Eine Vorgeschichte zum deutschen Terrorismus, wie sie in derart biografischer Eindringlichkeit noch nicht erzählt wurde, und noch dazu ein spannendes Lehrstück zur Identitätssuche junger Deutscher nach dem Krieg“, schrieb die Süddeutsche über den ersten Spielfilm des renommierten Dokumentarfilmers Andres Veiel: Eine politische Liebesgeschichte, die im Terror endet. Bernward Vesper, Sohn eines Nazi-Bestsellerautors, trifft die Pfarrerstochter Gudrun Ensslin, der Beginn einer furiosen Liebe, die sich immer mehr politisiert. Die Dynamik der Beziehung fließt ein in die Dynamik der 1960er – bis Ensslin mit Baader und Meinhof als radikale Akteure in die Zeitgeschichte eingeht. Wo andere RAF-Filme anfangen – beim Schahbesuch 1967 –, bohrt Veiel tiefer und blickt statt auf einfache Kausalketten auf Charaktere, auf Elternhäuser, auf Entwicklungen.

Violeta Parra

CHL/ARG/BRA

2011

Andrés Wood

Francisca Gavilán, Gabriela Aguilera, Christián Quevedo, Thomas Durand

Violeta Parra, chilenische Folklore-Sängerin und bildende Künstlerin, protestierte mit ihrer Gitarre gegen soziale Ungerechtigkeit, die sie aus eigenen Erfahrungen kannte. Aus traditionellen Liedern kreierte sie neue musikalische Meisterstücke, das „Nueva Canción Chilena“. Neben ihren musikalischen und poetischen Werken schuf sie virtuos originelle Gemälde, Textilien und Keramiken. 1964 gelang ihr als erster Künstlerin aus Lateinamerika eine Ausstellung im Louvre. Als unglaublich vielfältige, authentische Künstlerin gefeiert, wurde Parra zur populären Ikone, die der chilenische Regisseur Andrés Wood mit diesem Film eindringlich portraitiert. In der zweiten Hauptrolle: ihre wunderschöne, ergreifende Musik.
Einführung: Barbara Caroli-Buch

Violeta Se Fue A Los Cielos - Violeta ging in den Himmel

CHI/ARG/BRA

2011

Andrés Wood

Francisca Gavilan, Thomas Durand

Wer kennt nicht das Lied "Gracias a la vida" von Violeta Parra, der international berühmten Sängerin aus Chile. Kompromisslos verfolgt sie den Weg aus einer verarmten Kindheit hin zu einer großen Karriere als Musikerin und Nationalheldin – mit all ihren Selbstzweifeln und ihrem stürmischen Liebesleben. Der Film umspannt eine impressionistische Struktur, um den schwer zu fassenden Kern von Parra`s magnetischem Charakter ans Licht zu bringen: Schlüsselsequenzen aus ihrer Kindheit, ihr Ausflug nach Paris, ihre Reisen durch Chile zu den Wurzeln traditioneller Kultur, ihr Festhalten an der Mutterschaft und ihre Sehnsucht nach Liebe. Und dann ist da die Musik, ihre herzzerreißenden, unauslöschlichen Lieder, die den Film prägen und in die Seelen der Zuschauer dringen. Andrés Wood, 1965 in Santiago de Chile geboren, ist einer der erfolgreichsten Regisseure Chiles. Mit Filmen wie LA FIEBRE DEL LOCO (2001) und MACHUCA (2004) fand er internationale Anerkennung und begeisterte auch das Publikum von Cine Latino. VIOLETA SE FUE A LOS CIELOS ist sein sechster Spielfilm, der 2012 den Großen Preis der Jury auf dem Sundance Film Festival gewann.

Beeswax

USA

2009

Andrew Bujalski

Maggy und Tilly Hatcher, Alex Karpovsky, Katy O’Connor

Zwei Schwestern und die Widrigkeiten des Alltags ganz normaler Mittelklassegroßstädter Anfang dreißig. Mit seinem dritten Spielfilm beweist Andrew Bujalski, daß er mit seinem Label Mumblecore zu einer authentischen Sprache gefunden hat. Sein Gespür für die Sprache seiner Altersgenossen und die Gabe, ihre Sorgen und Nöte in spielerisch leichte Konfliktsituationen zu fassen, hebt ihn von anderen amerikanischen Filmemachern positiv ab. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein ungleiches Paar: die querschnittgelähmte Jeannie und Lauren, im Film wie im Leben Zwillingsschwestern. Für Konfliktstoff sorgen die Frage, ob Lauren einen Job im Ausland annehmen soll und der Bruch Jeannies mit ihrer Geschäftspartnerin. Um rechtlich gewappnet zu sein, nimmt Jeannie Kontakt zu ihrem Ex auf… Ach, und sollte Andrew Bujalski irgendwann der große kleine Indie-Durchbruch gelingen, dann kann sich der geneigte Cinema Quadrat-Liebhaber lächelnd zurücklehnen und sagen: „Der Bujalski – war ja klar – das wird mal ein ganz Großer!“

Computer Chess

USA

2003

Andrew Bujalski

Patrick Riester, Myles Paige

Hornbrillen, Nerd-Hemden, Bügelfalten, Geheimratsecken, die Gespräche über die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz: Der Kosmos, den Bujalski zeichnet, atmet die Zeit der Eighties: Präzise und stilecht mit einer alten Sony Videokamera gedreht, erzählt er von einem Informatiker-Treffen Anfang der 80er Jahre in den USA. Sie treffen sich mit ihren Computern und Programmen, um an einem Computerschach- Wettbewerb teilzunehmen. Die Programme treten an einem Wochenende gegeneinander an – und das Gewinnerprogramm darf dann am Ende gegen den Schachmeister antreten…
Mumble Core meets Mockumentary. Bujalski stellt die Generation der Nerds nie aus, vielmehr bleiben ihre Berührungsängste, Neurosen und Leidenschaften im Film stets nachvollziehbar.

Results

USA

2015

Andrew Bujlalski

Kevin Corrigan, Cobie Smulders

Der gemütliche Kiffer Danny ist frisch geschieden und auf der Suche nach weiteren Veränderungen: Sein Körper soll gestärkt werden und dafür bezahlt er das Fitnessstudio gleich mal Jahre im Voraus. Das Geld dafür hat er, weil die Mutter gestorben ist und ihm unverhofft eine größere Summe vererbt hat. Davon kauft er sich noch ein riesiges Haus, eine E-Gitarre und ein paar vereinzelte Möbelstücke. Kat, seine Fitnesstrainerin, hat zwar einen perfekten Körper, aber noch keinen passenden Mann gefunden. Als Kat den unsportlichen Danny fit machen soll, verliebt er sich sofort in sie…
Tragikomödie von Mumblecore-Kultregisseur Bujalski („Computer Chess“, „Beeswax“), die an Robert Altman erinnert.

Weekend

GBR

2011

Andrew Haigh

Tom Cullen, Chris New

WEEKEND erzählt die Geschichte von Glen und Russell, die nach einem One-Night-Stand die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft prüfen – doch dafür bleibt ihnen nur ein Wochenende. WEEKEND ist kein großes buntes Hollywoodwerk, der Film spielt in Nottingham und erzählt ganz beiläufig eine wundervolle Kino-Liebesgeschichte. Dass die beiden ein Männerpaar sind, ist nicht das wichtigste im Film, aber sehr schön.

The Nomi Song

DEU

2004

Andrew Horn

„He came from outer space, to save the human race.“ Sein Performance-Konzept war das eines Aliens, der aus fremden Galaxien kam um die Welt zu retten. Und so ist es naheliegend, dass Regisseur Horn als verbindendes Element seiner Hommage Ausschnitte aus dem Science-Fiction-Klassiker GEFAHR AUS DEM WELTALL / IT CAME FROM OUTER SPACE benutzt. Klaus Sperber – besser bekannt unter seinem Künstlernamen Klaus Nomi, war DIE Kultfigur der New Wave-Szene der späten 70er Jahre. Nomi, der Kontratenor aus Bayern, sang Popmusik wie Opern, und seine Interpretation von Saint-Saens‘ „Samson und Delilah“ ließ selbst die grölende Punkszene der New Yorker Underground Clubs verstummen. „Ein vielschichtiger Dokumentarfilm, der sich nicht nur einer umstrittenen Persönlichkeit voller Bewunderung annähert, sondern auch die Stimmung der damaligen Zeit in einer kurzweiligen Hommage spiegelt.“ (Filmdienst 6/2005)

Monatsprogramme PDF

Open Air

[ti_openair]
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner