Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Absent Present

DEU/SEN/ESP

2009

Angelika Levi


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Benji wurde 1979 als kleines Kind aus Namibia in die DDR gebracht und 1990 nach der Wiedervereinigung dorthin zurückgeschickt. Die Regisseurin Angelika Levi lernte ihn 1991 dort kennen. Zwei Jahre später reiste er per Anhalter, als Tourist verkleidet, nach Europa zurück. Doch „in diesem Film gibt es keine Hauptdarsteller. Benji, der es hätte sein sollen, ist verschwunden“, heißt es zu Beginn des Films. Auf ihrer Spurensuche verknüpft Levi assoziativ die Geschichte des Flüchtlings mit den Fluchtgeschichten derer, die sie unterwegs trifft. Die Reise führt von Deutschland nach Namibia, aufs spanische Festland und die Kanarischen Inseln, bis in den Senegal. Ohne eine geografische oder politische Landkarte zeichnen zu wollen entsteht ein essayistischer Dokumentarfilm über verschiedene Formen des Reisens: Urlaub und Migration, gewollte und erzwungene Rückkehr.

Alexander Granach - Da geht ein Mensch

DEU/USA/UKR

2012

Angelika Wittlich


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Eigentlich hieß Alexander Granach Jessaja Szajko Gronish. Eigentlich war er ein einfacher jüdischer Bäckerlehrling, der irgendwo im östereichischungarischen Kaiserreich lebte. Doch „eigentlich“ reichte Granach nicht. Nach einem Theaterbesuch mit seinem älteren Bruder wollte, nein – musste er Schauspieler werden. Wer mit solcher Inbrunst sein Schicksal verfolgt, so lehrt die Geschichte, aus dem wird auch was – seine bekannteste Rolle hatte er in Murnaus nosferatu. Als Granach 1945 verfrüht an einem Blinddarmdurchbruch verstarb, befand er sich in den USA und war dort ein erfolgreicher Schauspieler. Was zwischen dem Anfang und dem Ende seines Lebens geschah, ist manchmal unglaublich, manchmal inspirierend, vor allem aber ein spannendes Leben, das, wie für viele Menschen dieser Zeit, stark mit der politischen Weltlage und den beiden Weltkriegen verknüpft ist…

Fremde Haut

DEU/AUT

2005

Angelina Maccarone

Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau


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Sie ist jung, sie ist schön und sie liebt Frauen. Weil der intelligenten Dolmetscherin Fariba in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe droht, flieht sie nach Deutschland. Ein neues Leben liegt vor ihr, in einem Land, dessen Literatur und Kultur Fariba liebt. Kaum ist das Flugzeug gelandet, landet auch sie auf dem Boden der Tatsachen: Auffanglager und endlose Befragungen. Durch eine einmalige Gelegenheit schlägt sie sich unter dem Namen Siamak durch und landet in der schwäbischen Provinz – als Mann. FREMDE HAUT erzählt von Entwurzelung und Sehnsucht nach Identität, von unmöglicher Liebe in Zeiten von Exil und Verfolgung, vom unbeugsamen Willen einer Frau, ihren Platz im Leben zu finden und anzukommen…
Diskussionspartnerin: Rechtsanwältin Kirsten Striegler

Medusa

BRA

2021

Anita Rocha da Silveira

Mari Oliveira, Lara Tremouroux, Joana Medeiros


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Neues brasilianisches Kino: Gesellschaftskritik, Groteske und Genre, vermischt in einer neongetränkten und mit verspielter Kamera eingefangenen Neuinterpretation des Medusa-Mythos.
In einer nicht näher definierten Zukunft wird Brasilien von der Kirche regiert. Mariana und ihre gewaltbereiten Mitstreiterinnen ziehen nachts maskiert durch die Stadt auf der Jagd nach „unreinen“ Frauen, die gegen „Sitte“ und „Anstand“ verstoßen. Als Mariana dabei verwundet wird, passt sie nicht mehr ins perfekte Bild der fanatischen Sekte… Anita Rocha das Silveira inszeniert ein laut- und bildstarkes Statement über (weibliche) Ohnmacht in einer totalitär-patriarchalen Gesellschaft – eine filmisch stilisierte, bewusst überspitzte scharfe Kritik an den demokratiefeindlichen Tendenzen in Brasilien. „Ein wichtiger Film, der weniger von Rache als von Emanzipation, weibliche Solidarität und der Umdeutung reaktionärer Geschichten handelt. Einer der besten Filme des Jahres 2022.“ (Filmdienst)
Anita Rocha da Silveira wurde in Rio de Janeiro geboren, wo sie auch Film an der Päpstlichen Katholischen Universität  studierte. Neben ihrer Arbeit als Editorin und Drehbuchautorin drehte sie drei Kurzfilme. Ihr Langfilm-Debüt KILL ME PLEASE (2015) wurde unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig in der Sektion Orizzonti  und beim South by Southwest Festival in Austin, Texas gezeigt. Ihr zweiter Spielfilm MEDUSA (2021) hatte seine Weltpremiere in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes und gewann beim Internationalen Filmfestival in Rio drei Preise (für besten Spielfilm, beste Regie und beste Nebendarstellerin).

Chris the Swiss

CHE/DEU/HRV/FIN

2018

Anja Kofmel


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Kroatien, 7. Januar 1992. 30 Kilometer vom belagerten Vukovar entfernt wird die Leiche des 27jährigen Schweizer Journalisten Christian Würtenberg gefunden – erwürgt, in der Uniform einer internationalen Söldnertruppe. Tatsächlich war Chris wenige Wochen zuvor Mitglied einer paramilitärischen Gruppe geworden, beauftragt mit der „Säuberung“ der serbischen Bevölkerung in den Grenzgebieten. 20 Jahre später geht Chris’ Cousine, die Regisseurin Anja Komfel, auf Spurensuche. Mit seinem Tagebuch als Leitfaden verfolgt sie seine letzten Schritte zurück: Was muss passieren, dass sich ein junger Journalist in einer so dunklen und brutalen Welt verirrt?
Die persönliche Sicht der Regisseurin auf die Geschichte von Chris, dem Schweizer, wird in animierten Sequenzen erzählt, angereichert durch Archivmaterial und Realszenen, die die journalistische Seite dokumentieren: Eine so subjektiver wie poetischer wie erschreckender Blick in einen Abgrund, der sich mitten in Europa aufgetan hat.

Mit einem Tiger schlafen

AUT

2022

Anja Salomonowitz

Birgit Minichmayr, Johanna Orsini, Maria Nicolini.


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Die großartige österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert die eigenwillige Malerin und Performerin Maria Lassnig – mit dieser kongenialen Besetzung gelingt eine ebenso ernsthafte wie schräge filmische Hommage an die Künstlerin. Wir verfolgen den mühsamen Weg einer hochtalentierten, unangepassten Frau in der Kunstwelt der 1940er Jahre und der Nachkriegszeit, der vor allem durch Männer mit großen Egos geprägt wurde, bis hin zu ihrem späten internationalen Erfolg, der sie von New York zurück nach Wien führte.  Der Film macht deutlich, wie zäh und frustrierend es für Lassnig gewesen sein muss, als Künstlerin viel zu lang unterschätzt zu werden. Dass sie oft genug als eine schwierige Persönlichkeit erschien, wird im Film nicht verschwiegen, aber verständlich gemacht durch intensive Szenen zu den Konflikten und Demütigungen in ihrem privaten und beruflichen Umfeld. Das komplex arrangierte Biopic bringt Spielszenen und dokumentarische Sequenzen, die plausibel ineinander greifen, und zeigen die Entstehung von Lassnigs intensiven, grellfarbigen „Body-Awareness-Bildern“ als direkte Umsetzung ihrer beglückenden bis quälenden Körpererfahrungen.

Einführung: Christina Bergemann, M.A., Mannheim

Ferner schöner Schein

POL

2011

Anka und Wilhelm Sasnal

Elzbieta Okupska, Piotr Nowak


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Ein trostloses Dorf irgendwo in Polen: Hier lebt Pawel mit seiner alternden Mutter in ärmlichen Verhältnissen und bestreitet mit dem Sammeln und Verkauf von Altmetall seinen Lebensunterhalt. Tagein, tagaus kümmern er und seine Verlobte sich um die Mutter, die zunehmend an den Nerven des Paares nagt. Diesen Zustand will er nicht länger akzeptieren und so plant er, mit seiner Verlobten ein neues Leben zu beginnen. Von einem Tag auf den anderen verschwindet zunächst die Mutter, kurze Zeit später er selbst und seine Verlobte…
Was passieren kann, wenn man seines Lebens überdrüssig wird, zeigt das Künstlerpaar Sasnal in seinem Spielfilmdebüt auf eindrucksvolle Weise. Entstanden ist ein Sittenporträt über den restlosen Verfall von Moral und Liebe. Ein Film, der die Folgen der Frustration in ihren extremsten Konsequenzen zu Ende denkt und dem Zuschauer den Atem stocken lässt.

Unbelehrbar

DEU/ISR

2010

Anke Hentschel

Leonore Steller, Thorsten Merten


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Wer etwas so Fundamentales wie Lesen und Schreiben nicht kann, der braucht ganz besondere Strategien, um zu überleben. Knapp acht Millionen Analphabeten leben in Deutschland. Eine von ihnen ist Ellen. Um die 40, Ehefrau, Mutter zweier Kinder und Küchenhilfe in einem Brandenburger Kaff. Dank ihres unkompliziert sanften Wesens rettet man sie gern, wenn sie vor Buchstaben kapituliert. Hilfsbedürftig und zuverlässig – bequem für ihren Mann. Umso größer ist die Angst, als Ellen plötzlich nach Berlin geht, um Schreiben und Lesen zu lernen… Ausgezeichnet mit dem Preis der Ökumenischen Jury beim Filmfestival Achtung Berlin. In Kooperation mit der Abendakademie.

Tao Jie - ein einfaches Leben

HKG

2011

Ann Hui

Andy Lau, Deanie Yip


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Seit ihrer Kindheit arbeitet Ah Tao als Bedienstete, Köchin und Kindermädchen im Haushalt der Familie Leung. In ihren 60 Lebensjahren hat sie drei Generationen aufwachsen sehen. Inzwischen ist jedoch die Mehrzahl der Familienmitglieder ins Ausland emigriert und sie muss sich nur noch um den alleinstehenden Roger, einen erfolgreichen Filmproduzenten, kümmern. Dann aber erleidet Ah Tao, die von allen nur Tao Jie, also “Fräulein Jie”, genannt wird, einen Schlaganfall. Der vielbeschäftigte Roger bringt sie daraufhin im Seniorenheim unter, einem Ort, den die alte Frau äußerst misstrauisch beäugt. Doch nach ihrem Fortgang bemerkt Roger, dass ihm seine Dienerin fehlt und langsam beginnt er, sich um sie zu kümmern.
Beim Filmfest Venedig 2011 wurde die Hauptdarstellerin Deanie Yip für ihr berührendes Spiel zu Recht als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Piaffe

DEU

2022

Ann Oren. 86 Min. M

Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon(e) Jaikiriuma Paetau, Bjørn Melhus, Lea Draeger


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Für einen Werbespot vertont Zara ein Pferd, mit Lederschuhen in Sand und Metallkette im Mund; doch der Auftraggeber ist nicht zufrieden. Um ein wirkliches Gespür für den richtigen Sound zu bekommen, fährt sie zu einem Gestüt. Und ist fasziniert von dem Pferd, dem sie begegnet. So sehr, dass ihr ein Schweif wächst. Mit dem neuen Schwanz regt sich ein neues Körpergefühlt, in ihr erwacht ein ungewohntes Begehren. Sie geht mit einem Botaniker eine S/M-Beziehung kontrollierter Unterwerfung ein.
Elemente aus Erotik, Fantasy und Performancekunst verbindet Regisseurin Ann Oren zu einer surrealistischen Feier des Andersseins und des Andersbegehrens. Der transgressive, kaum fassbare Film voll neuer und faszinierender Reize wurde in Locarno mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. „Ein viszerales Abenteuer voller optischer Wundertüten und sensorischer Wucht, das es so noch nicht im deutschen Kino zu sehen gab.“ (kino-zeit.de)

Jagdhunde

DEU

2007

Ann-Christin Reyels

Constantin von Jascheroff, Josef Hader, Luise Berndt


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Der sechzehnjährige Lars ist mit seinem Vater Henrik aus Berlin auf einen Bauernhof in die Uckermark gezogen, wo er die gehörlose Marie kennen lernt. Beide verlieben sich ineinander, ganz zum Missfallen des Vaters. Unterdessen lässt Henrik seine Schwägerin Jana, mit der er ein Verhältnis hat, in den Hof einziehen. An Weihnachten taucht plötzlich Lars‘ Mutter mit ihrem neuen Liebhaber auf. Ann-Kristin Reyels‘ tragisch-komisches Spielfilmdebüt zeigt eine Familie, die in Sprachlosigkeit erstarrt ist. Verständnis und Wärme findet Hauptfigur Lars nicht zu Hause, sondern bei seinen Hunden, draußen im Schnee, dort, wo auch die Beziehung zwischen ihm und Marie aufblüht. Es ist die Winterlandschaft, in der sich seine Gedanken frei bewegen können und deren eindrücklich inszenierte Naturräume die Handlung entscheidend mitbestimmen. JAGDHUNDE erhielt den Filmkunstpreis des 3. Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen 2007.

Ich will dich - Begegnungen mit Hilde Domin

DEU

2007

Anna Ditges


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Eine junge Filmemacherin entdeckt die Lyrik von Hilde Domin und beschließt, die berühmte Dichterin kennenzulernen. Sie trifft auf eine wache, unkonventionelle 95-jährige in einer Wohnung voller Bücher, Rosen und Erinnerungen – mit einer Lebensgeschichte, in der sich das letzte Jahrhundert spiegelt. Anna Ditges begleitet die Grande Dame der deutschen Nachkriegsliteratur durch die letzten zwei Jahre ihres langen und spannungsreichen Lebens mit der Kamera. Ein sehr persönlicher und direkter Film über das Werk und Leben der Dichterin Hilde Domin. (also leider ab 18)

Ora et Labora - Das Unternehmen Pöppelmann

DEU

2011

Anna Ditges


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Weihwasser auf Kunststoffspritzgussmaschinen, Fastenkuren und Vaterunser für die Füh-rungskräfte. ORA ET LABORA – DAS UNTERNEHMEN PÖPPELMANN ist ein ungewöhnli-cher Dokumentarfilm über einen ungewöhnlichen Familienbetrieb. In eindringlichen Bildern und Gesprächen eröffnet Anna Ditges Einblicke in den Alltag und das Selbstverständnis der Menschen, die sich ihrem Unternehmen verpflichtet haben.

Wem gehört die Stadt? Bürger in Bewegung

DEU

2014

Anna Ditges


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Wie ein absurdes Theaterstück mutet der Film von Anna Ditges an, der die teils groteske Entwicklung des Konflikts von Beginn an begleitete. Mit Charme und Humor zeigt die Kölner Regisseurin, wie ganz und gar verschiedene Wertvorstellungen und Lebensentwürfe aufeinanderprallen und nimmt dadurch das Grundproblem der Demokratie unter die Lupe. Unterhaltsam, universell und schlichtweg menschlich.

Fräulein Else

IND/DEU/AUT

2013

Anna Martinetz

Korinna Krauss, Marion Krawitz


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Arthur Schnitzlers gleichnamige Novelle von 1924 in einer Welt, die von der globalen Finanzkrise eingeholt wurde. Setting: Nordindien. Das ganze klingt im ersten Moment schwer vorstellbar, ist aber ein kleines cine-literarisches Meisterstück: einzigartig, originell und mit einer tragischen Wendung. Die Finanzkrise ist zu Ende und nur wenigen westlichen Reichen ist ihr Reichtum erhalten geblieben. Um ihren Luxus genießen zu können, halten sich viele von ihnen in Indien auf. Auch Else, die ihre wohlhabende Tante dorthin begleitet. Kurz nach ihrer Ankunft erhält sie die Mitteilung ihrer Mutter, dass ihr Vater nun hoch verschuldet ist und sie nun ihre finanzielle Hilfe benötigen. Um ihren Eltern zu helfen, bittet sie den reichen Dorsday, den sie in Indien kennen lernt, um seine Unterstützung. Allerdings erwartet er eine nicht unerhebliche Gegenleistung von ihr…

Giraffe

DEU/DNK

2019

Anna Sofie Hartmann

Lisa Loven Kongsli, Maren Eggert, Jakub Gierszal, Mariusz Feldman


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Ein dänischer Sommer: Lange Tage werden zu blauen Nächten. Menschen begegnen sich, dann trennen sich ihre Wege wieder: Dara, Ethnologin, kehrt von Berlin in ihre Heimat zurück, auf die süddänische Insel Lolland. Ein Tunnel soll hier gebaut werden, der Dänemark mit Deutschland verbindet; Dara dokumentiert die zum Abriss bestimmten Häuser und die zum Umzug gezwungenen Bewohner, die teils seit Generationen hier gelebt haben. Sie vertieft sich in alte Tagebücher, interviewt eine Angestellte des Fährunternehmens, das bald obsolet wird, und unter den polnischen Bauarbeitern, die von einem Leben in Skandinavien träumen, lernt sie den jungen Lucek kennen. Rund um das echte Bauvorhaben am Fehmarnbelt inszeniert Anna Sofie Hartmann ihren zweiten Spielfilm, mit realen Interviews und gespielten Szenen schillernd zwischen Dokumentation, Fiktion und Reflexion.

Neuland

CHE

2013

Anna Thommen


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Herr Zingg unterrichtet in der Integrationsklasse Basel eine Gruppe junger Menschen aus verschiedenen Ländern. Die Flüchtlinge hoffen, in der Schweiz neu anfangen zu können. In der Schule sollen dafür die Grundlagen gelegt werden. Sie lernen dort innerhalb von zwei Jahren die Sprache und Kultur der Schweiz. Lehrer Zingg hat das große Ziel, seinen Schülern einen beruflichen Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen. Dieser Film thematisiert eindringlich das brandaktuelle Thema Zuwanderung in Europa und zeigt Lösungen auf.

Bis an die Grenze

FRA

2019

Anne Fontaine

Omar Sy, Virginie Efira, Grégorie Gadebois, Payman Maadi


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Die Polizisten Virginie, Aristide und Érik werden zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen: Sie sollen einen tadschikischen Asylbewerber vom Abschiebezentrum zum Flughafen eskortieren, um seine Abschiebung durchzusetzen. Während der Fahrt beginnt Virginie zu ahnen, dass auf den Mann in seiner Heimat der sichere Tod wartet. Die Polizisten – und insbesondere Virginie – geraten in einen Gewissenskonflikt zwischen Dienst und Moral. Anne Fontaine (NATHALIE, 2003; COCO CHANEL – DER BEGINN DER LEIDENSCHAFT, 2009) erzählt eine stringente Handlung: Polizei und Asylbewerber in einer Nacht – und sie umschifft dabei jeden Anflug von Klischee oder von Moraldidaktik. Sie charakterisiert ihre Figuren aus verschiedenen Perspektiven, verbindet so den Alltag des Polizeitrios mit den Erfordernissen der asylrechtlichen Regeln, mit Zweifeln und Menschlichkeit.

Coco Chanel - Der Beginn Einer Leidenschaft

FRA

2009

Anne Fontaine

Audrey Tautou, Benoît Poelvoorde, Alessandro Nivola


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Beim Namen Coco Chanel denkt man sofort an das Kleine Schwarze, an das Parfüm mit der Nummer fünf und an das Chanelkostüm. Dass es der wahrscheinlich wichtigsten Designerin des 20. Jahrhunderts nicht in die Wiege gelegt worden war, ein Modeimperium aufzubauen, ist weniger bekannt. Dieser Film mit der bezaubernden Audrey Tautou in der Hauptrolle erzählt von der unglücklichen Kindheit im Waisenhaus, von den Auftritten als Sängerin in einer heruntergekommenen Bar und von den ersten Versuchen als Schneiderin.

Nathalie

FRA

2003

Anne Fontaine

Fanny Ardant, Emmanuelle Béart, Gérard Depardieu


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Zwei Frauen, eine verheiratet, bürgerlich, kulturell interessiert. Die andere arbeitet als Prostituierte in einer Bar. Die eine ist glücklich verheiratet, die andere schläft mit jedem, der sie dafür bezahlt. Doch das Glück von Catherines (Fanny Ardant) Ehe scheint begrenzt, als ihr der Verdacht aufkommt, ihr Ehemann Bernard (Gérard Depardieu) könne sie mit einer anderen betrügen. Indizien, Verdächtigungen, Vorwürfe und Enttäuschungen ziehen plötzlich einen tiefen Graben in ihrer Beziehung. Catherine engagiert Marlène (Emmanuelle Béart), damit sie ihren Ehemann verführt. Und sie will alles wissen: Jedes noch so kleine Detail Catherine verwandelt Marlène in Nathalie, ihre ganz persönliche Spionin. All das ist Teil ihres gefährlichen Spiels um Liebe, Verführung und Eifersucht. Fokus: Stefanie Rath über „Liebe, Untreue, Eifersucht und die Rolle der Anderen“

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