Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Mein Langsames Leben

Deutschland

2001

Angela Schanelec

Ursina Lardi, Andreas Patton

Zwei Frauen im Café, sie sitzen vor dem Fenster, der Blick fällt auf Bäume, einen kleinen Park. MEIN LANGSAMES LEBEN beginnt so unspektakulär, wie es sein Titel verspricht, doch gibt es eine Tiefenschärfe, eine Aufmerksamkeit für Details, die überrascht. Die beiden Frauen sind der dramaturgische Dreh- und Angelpunkt des Films. Sophie wird für ein halbes Jahr nach Rom gehen, mit ihrer Abwesenheit setzt sie den zeitlichen Rahmen. Valerie hingegen bleibt in Berlin, von ihr handelt die Geschichte. Valerie zieht um, findet einen Freund, beobachtet ihre Mitbewohnerin Marie. Auf einen Anruf des Bruders fährt sie zu ihrem Vater, der einen Schlaganfall gehabt hat. Valerie kehrt zurück nach Berlin, dort wartet am Ende Sophie auf ihre Freundin. Weil sie sich verspätet, beginnt Sophie ein Gespräch mit einem Fremden. Der Kreis schließt sich nicht, besser gesagt: er schließt sich anders, als man erwartet, denn das Leben hat seinen eigenen Takt. Dem Leben in seinem Fluss zuschauen, ist Angela Schanelecs subtile Art des Erzählens. Ihre Filme sind Erkundungsreisen ins möglichst minimalistische Spielen vor der Kamera und spiegeln die Wirklichkeit auf eine distanzierte Art, wie man sie sonst nur vom französischen Kino kennt. „Zur Zeit gibt es in Deutschland keine Regisseurin, die dem Geschehen näher wäre als Angela Schanelec.“ (Katja Nicodemus, taz Berlin)

Music

DEU/FRA/GRC/SRB

2023

Angela Schanelec

Aljocha Schneider, Agathe Bonitzer, Agyris Yacis, Marisha Triantafyllidou

In den Bergen stirbt jemand. Im Ziegenstall liegt ein Baby. Ion erschlägt einen jungen Mann, der ihn zum Kuss zwingt. Im Gefängnis entwickelt Wärterin Iro eine Faszination für Ion, nimmt für ihn Barockmusik auf, nach der Haft werden sie ein Paar. Jahre später erfährt Iro, wen Ion getötet hat.
Bilder, in denen man versinken kann: In der ihr eigenen Art verrätselter Handlung und elliptischer Dramaturgie nimmt Angela Schanelec in ihrem jüngsten Film den Ödipus-Mythos als freie Vorlage für eine Meditation über das Leben, das entsteht und vergeht, und über die Musik, die entsteht und bleibt. Auf der Berlinale erhielt sie den Silbernen Bären für das beste Drehbuch.

Orly

DEU/FRA

2010

Angela Schanelec

Bruno Todeschini, Maren Eggert, Natacha Régnier

Eine junge Frau ist auf dem Weg nach Hause, zu ihrem Mann – und verliebt sich in einen Fremden. Eine Mutter und ihr Sohn sind unterwegs zur Beerdigung von Exmann und Vater, zu dem sie lange keinen Kontakt mehr hatten. Ein junges Paar möchte seine erste gemeinsame Reise in die Fremde antreten. Und eine Frau schafft es endlich, den Brief ihres Mannes zu lesen, der sie verlassen hat. Alle diese Geschichten spielen sich in der Wartehalle des Flughafens Paris-Orly ab. Angela Schanelec hat sie eingefangen, mit professionellen Schauspielern, die sich unter die Reisenden gemischt hatten. Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen ist sie dafür mit dem „Filmkunstpreis 2010“ ausgezeichnet worden.

Transit

Angela Zumpe

Mal andersherum: Mai 1968, in Westberlin toben die Studentenproteste, mittendrin der 21-jährige Reinhard. Er bekennt sich offen zum Sozialismus, auch aus Protest gegen den konservativen Vater, einem evangelischen Pfarrer. Reinhard beschließt in die DDR überzusiedeln. Der Kontakt zur Familie bricht ab. Acht Monate später, im Januar 1969, ist Reinhard tot. Was hat ihn angetrieben? Knapp vier Jahrzehnte später begibt sich die Regisseurin auf die Spurensuche nach ihrem Bruder… Am 1.10. mit Besuch der Regisseurin! (also leider ab 18)

Absent Present

DEU/SEN/ESP

2009

Angelika Levi

Benji wurde 1979 als kleines Kind aus Namibia in die DDR gebracht und 1990 nach der Wiedervereinigung dorthin zurückgeschickt. Die Regisseurin Angelika Levi lernte ihn 1991 dort kennen. Zwei Jahre später reiste er per Anhalter, als Tourist verkleidet, nach Europa zurück. Doch „in diesem Film gibt es keine Hauptdarsteller. Benji, der es hätte sein sollen, ist verschwunden“, heißt es zu Beginn des Films. Auf ihrer Spurensuche verknüpft Levi assoziativ die Geschichte des Flüchtlings mit den Fluchtgeschichten derer, die sie unterwegs trifft. Die Reise führt von Deutschland nach Namibia, aufs spanische Festland und die Kanarischen Inseln, bis in den Senegal. Ohne eine geografische oder politische Landkarte zeichnen zu wollen entsteht ein essayistischer Dokumentarfilm über verschiedene Formen des Reisens: Urlaub und Migration, gewollte und erzwungene Rückkehr.

Alexander Granach - Da geht ein Mensch

DEU/USA/UKR

2012

Angelika Wittlich

Eigentlich hieß Alexander Granach Jessaja Szajko Gronish. Eigentlich war er ein einfacher jüdischer Bäckerlehrling, der irgendwo im östereichischungarischen Kaiserreich lebte. Doch „eigentlich“ reichte Granach nicht. Nach einem Theaterbesuch mit seinem älteren Bruder wollte, nein – musste er Schauspieler werden. Wer mit solcher Inbrunst sein Schicksal verfolgt, so lehrt die Geschichte, aus dem wird auch was – seine bekannteste Rolle hatte er in Murnaus nosferatu. Als Granach 1945 verfrüht an einem Blinddarmdurchbruch verstarb, befand er sich in den USA und war dort ein erfolgreicher Schauspieler. Was zwischen dem Anfang und dem Ende seines Lebens geschah, ist manchmal unglaublich, manchmal inspirierend, vor allem aber ein spannendes Leben, das, wie für viele Menschen dieser Zeit, stark mit der politischen Weltlage und den beiden Weltkriegen verknüpft ist…

Fremde Haut

DEU/AUT

2005

Angelina Maccarone

Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau

Sie ist jung, sie ist schön und sie liebt Frauen. Weil der intelligenten Dolmetscherin Fariba in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe droht, flieht sie nach Deutschland. Ein neues Leben liegt vor ihr, in einem Land, dessen Literatur und Kultur Fariba liebt. Kaum ist das Flugzeug gelandet, landet auch sie auf dem Boden der Tatsachen: Auffanglager und endlose Befragungen. Durch eine einmalige Gelegenheit schlägt sie sich unter dem Namen Siamak durch und landet in der schwäbischen Provinz – als Mann. FREMDE HAUT erzählt von Entwurzelung und Sehnsucht nach Identität, von unmöglicher Liebe in Zeiten von Exil und Verfolgung, vom unbeugsamen Willen einer Frau, ihren Platz im Leben zu finden und anzukommen…
Diskussionspartnerin: Rechtsanwältin Kirsten Striegler

Klandestin

DEU

2024

Angelina Maccarone

Barbara Sukowa, Lambert Wilson, Banafshe Hourmazdi, Habib Adda

Im Frankfurter Bankenviertel explodiert eine Bombe. Die konservative Politikerin Mathilda sieht einen Anlass, sich als migrationskritische Hardlinerin zu profilieren. Zugleich bringt der mit ihr befreundete britische Künstler Richard aus Tanger den illegal Geflüchteten Malik in ihre Wohnung. Ihre hochqualifizierte und unterforderte Assistentin Amina, die ihre marokkanischen Wurzeln hinter sich lassen will, wird als „kulturelle Vermittlerin“ eingeschaltet. Doch Malik hat eigene Pläne…

Angelina Maccarone inszeniert einen hochspannenden Thriller, in dem Politik und Wirklichkeit aufeinandertreffen: Geschickt erzählt sie aus verschiedenen Perspektiven und verbindet so immer neue Aspekte zu einem vielschichtigen Gesamtbild – „ein leiser, präziser Film, der dennoch einen regelrechten Sog entwickelt in einer Narrationstechnik, die man nicht anders als meisterhaft bezeichnen kann. Paraderolle für Barbara Sukowa!“ (epd Film)

Medusa

BRA

2021

Anita Rocha da Silveira

Mari Oliveira, Lara Tremouroux, Joana Medeiros

Neues brasilianisches Kino: Gesellschaftskritik, Groteske und Genre, vermischt in einer neongetränkten und mit verspielter Kamera eingefangenen Neuinterpretation des Medusa-Mythos.
In einer nicht näher definierten Zukunft wird Brasilien von der Kirche regiert. Mariana und ihre gewaltbereiten Mitstreiterinnen ziehen nachts maskiert durch die Stadt auf der Jagd nach „unreinen“ Frauen, die gegen „Sitte“ und „Anstand“ verstoßen. Als Mariana dabei verwundet wird, passt sie nicht mehr ins perfekte Bild der fanatischen Sekte… Anita Rocha das Silveira inszeniert ein laut- und bildstarkes Statement über (weibliche) Ohnmacht in einer totalitär-patriarchalen Gesellschaft – eine filmisch stilisierte, bewusst überspitzte scharfe Kritik an den demokratiefeindlichen Tendenzen in Brasilien. „Ein wichtiger Film, der weniger von Rache als von Emanzipation, weibliche Solidarität und der Umdeutung reaktionärer Geschichten handelt. Einer der besten Filme des Jahres 2022.“ (Filmdienst)
Anita Rocha da Silveira wurde in Rio de Janeiro geboren, wo sie auch Film an der Päpstlichen Katholischen Universität  studierte. Neben ihrer Arbeit als Editorin und Drehbuchautorin drehte sie drei Kurzfilme. Ihr Langfilm-Debüt KILL ME PLEASE (2015) wurde unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig in der Sektion Orizzonti  und beim South by Southwest Festival in Austin, Texas gezeigt. Ihr zweiter Spielfilm MEDUSA (2021) hatte seine Weltpremiere in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes und gewann beim Internationalen Filmfestival in Rio drei Preise (für besten Spielfilm, beste Regie und beste Nebendarstellerin).

Chris the Swiss

CHE/DEU/HRV/FIN

2018

Anja Kofmel

Kroatien, 7. Januar 1992. 30 Kilometer vom belagerten Vukovar entfernt wird die Leiche des 27jährigen Schweizer Journalisten Christian Würtenberg gefunden – erwürgt, in der Uniform einer internationalen Söldnertruppe. Tatsächlich war Chris wenige Wochen zuvor Mitglied einer paramilitärischen Gruppe geworden, beauftragt mit der „Säuberung“ der serbischen Bevölkerung in den Grenzgebieten. 20 Jahre später geht Chris’ Cousine, die Regisseurin Anja Komfel, auf Spurensuche. Mit seinem Tagebuch als Leitfaden verfolgt sie seine letzten Schritte zurück: Was muss passieren, dass sich ein junger Journalist in einer so dunklen und brutalen Welt verirrt?
Die persönliche Sicht der Regisseurin auf die Geschichte von Chris, dem Schweizer, wird in animierten Sequenzen erzählt, angereichert durch Archivmaterial und Realszenen, die die journalistische Seite dokumentieren: Eine so subjektiver wie poetischer wie erschreckender Blick in einen Abgrund, der sich mitten in Europa aufgetan hat.

Mit einem Tiger schlafen

AUT

2022

Anja Salomonowitz

Birgit Minichmayr, Johanna Orsini, Maria Nicolini.

Die großartige österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr verkörpert die eigenwillige Malerin und Performerin Maria Lassnig – mit dieser kongenialen Besetzung gelingt eine ebenso ernsthafte wie schräge filmische Hommage an die Künstlerin. Wir verfolgen den mühsamen Weg einer hochtalentierten, unangepassten Frau in der Kunstwelt der 1940er Jahre und der Nachkriegszeit, der vor allem durch Männer mit großen Egos geprägt wurde, bis hin zu ihrem späten internationalen Erfolg, der sie von New York zurück nach Wien führte.  Der Film macht deutlich, wie zäh und frustrierend es für Lassnig gewesen sein muss, als Künstlerin viel zu lang unterschätzt zu werden. Dass sie oft genug als eine schwierige Persönlichkeit erschien, wird im Film nicht verschwiegen, aber verständlich gemacht durch intensive Szenen zu den Konflikten und Demütigungen in ihrem privaten und beruflichen Umfeld. Das komplex arrangierte Biopic bringt Spielszenen und dokumentarische Sequenzen, die plausibel ineinander greifen, und zeigen die Entstehung von Lassnigs intensiven, grellfarbigen „Body-Awareness-Bildern“ als direkte Umsetzung ihrer beglückenden bis quälenden Körpererfahrungen.

Einführung: Christina Bergemann, M.A., Mannheim

Ferner schöner Schein

POL

2011

Anka und Wilhelm Sasnal

Elzbieta Okupska, Piotr Nowak

Ein trostloses Dorf irgendwo in Polen: Hier lebt Pawel mit seiner alternden Mutter in ärmlichen Verhältnissen und bestreitet mit dem Sammeln und Verkauf von Altmetall seinen Lebensunterhalt. Tagein, tagaus kümmern er und seine Verlobte sich um die Mutter, die zunehmend an den Nerven des Paares nagt. Diesen Zustand will er nicht länger akzeptieren und so plant er, mit seiner Verlobten ein neues Leben zu beginnen. Von einem Tag auf den anderen verschwindet zunächst die Mutter, kurze Zeit später er selbst und seine Verlobte…
Was passieren kann, wenn man seines Lebens überdrüssig wird, zeigt das Künstlerpaar Sasnal in seinem Spielfilmdebüt auf eindrucksvolle Weise. Entstanden ist ein Sittenporträt über den restlosen Verfall von Moral und Liebe. Ein Film, der die Folgen der Frustration in ihren extremsten Konsequenzen zu Ende denkt und dem Zuschauer den Atem stocken lässt.

Unbelehrbar

DEU/ISR

2010

Anke Hentschel

Leonore Steller, Thorsten Merten

Wer etwas so Fundamentales wie Lesen und Schreiben nicht kann, der braucht ganz besondere Strategien, um zu überleben. Knapp acht Millionen Analphabeten leben in Deutschland. Eine von ihnen ist Ellen. Um die 40, Ehefrau, Mutter zweier Kinder und Küchenhilfe in einem Brandenburger Kaff. Dank ihres unkompliziert sanften Wesens rettet man sie gern, wenn sie vor Buchstaben kapituliert. Hilfsbedürftig und zuverlässig – bequem für ihren Mann. Umso größer ist die Angst, als Ellen plötzlich nach Berlin geht, um Schreiben und Lesen zu lernen… Ausgezeichnet mit dem Preis der Ökumenischen Jury beim Filmfestival Achtung Berlin. In Kooperation mit der Abendakademie.

Tao Jie - ein einfaches Leben

HKG

2011

Ann Hui

Andy Lau, Deanie Yip

Seit ihrer Kindheit arbeitet Ah Tao als Bedienstete, Köchin und Kindermädchen im Haushalt der Familie Leung. In ihren 60 Lebensjahren hat sie drei Generationen aufwachsen sehen. Inzwischen ist jedoch die Mehrzahl der Familienmitglieder ins Ausland emigriert und sie muss sich nur noch um den alleinstehenden Roger, einen erfolgreichen Filmproduzenten, kümmern. Dann aber erleidet Ah Tao, die von allen nur Tao Jie, also “Fräulein Jie”, genannt wird, einen Schlaganfall. Der vielbeschäftigte Roger bringt sie daraufhin im Seniorenheim unter, einem Ort, den die alte Frau äußerst misstrauisch beäugt. Doch nach ihrem Fortgang bemerkt Roger, dass ihm seine Dienerin fehlt und langsam beginnt er, sich um sie zu kümmern.
Beim Filmfest Venedig 2011 wurde die Hauptdarstellerin Deanie Yip für ihr berührendes Spiel zu Recht als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Piaffe

DEU

2022

Ann Oren. 86 Min. M

Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon(e) Jaikiriuma Paetau, Bjørn Melhus, Lea Draeger

Für einen Werbespot vertont Zara ein Pferd, mit Lederschuhen in Sand und Metallkette im Mund; doch der Auftraggeber ist nicht zufrieden. Um ein wirkliches Gespür für den richtigen Sound zu bekommen, fährt sie zu einem Gestüt. Und ist fasziniert von dem Pferd, dem sie begegnet. So sehr, dass ihr ein Schweif wächst. Mit dem neuen Schwanz regt sich ein neues Körpergefühlt, in ihr erwacht ein ungewohntes Begehren. Sie geht mit einem Botaniker eine S/M-Beziehung kontrollierter Unterwerfung ein.
Elemente aus Erotik, Fantasy und Performancekunst verbindet Regisseurin Ann Oren zu einer surrealistischen Feier des Andersseins und des Andersbegehrens. Der transgressive, kaum fassbare Film voll neuer und faszinierender Reize wurde in Locarno mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. „Ein viszerales Abenteuer voller optischer Wundertüten und sensorischer Wucht, das es so noch nicht im deutschen Kino zu sehen gab.“ (kino-zeit.de)

Jagdhunde

DEU

2007

Ann-Christin Reyels

Constantin von Jascheroff, Josef Hader, Luise Berndt

Der sechzehnjährige Lars ist mit seinem Vater Henrik aus Berlin auf einen Bauernhof in die Uckermark gezogen, wo er die gehörlose Marie kennen lernt. Beide verlieben sich ineinander, ganz zum Missfallen des Vaters. Unterdessen lässt Henrik seine Schwägerin Jana, mit der er ein Verhältnis hat, in den Hof einziehen. An Weihnachten taucht plötzlich Lars‘ Mutter mit ihrem neuen Liebhaber auf. Ann-Kristin Reyels‘ tragisch-komisches Spielfilmdebüt zeigt eine Familie, die in Sprachlosigkeit erstarrt ist. Verständnis und Wärme findet Hauptfigur Lars nicht zu Hause, sondern bei seinen Hunden, draußen im Schnee, dort, wo auch die Beziehung zwischen ihm und Marie aufblüht. Es ist die Winterlandschaft, in der sich seine Gedanken frei bewegen können und deren eindrücklich inszenierte Naturräume die Handlung entscheidend mitbestimmen. JAGDHUNDE erhielt den Filmkunstpreis des 3. Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen 2007.

Ich will dich - Begegnungen mit Hilde Domin

DEU

2007

Anna Ditges

Eine junge Filmemacherin entdeckt die Lyrik von Hilde Domin und beschließt, die berühmte Dichterin kennenzulernen. Sie trifft auf eine wache, unkonventionelle 95-jährige in einer Wohnung voller Bücher, Rosen und Erinnerungen – mit einer Lebensgeschichte, in der sich das letzte Jahrhundert spiegelt. Anna Ditges begleitet die Grande Dame der deutschen Nachkriegsliteratur durch die letzten zwei Jahre ihres langen und spannungsreichen Lebens mit der Kamera. Ein sehr persönlicher und direkter Film über das Werk und Leben der Dichterin Hilde Domin. (also leider ab 18)

Ora et Labora - Das Unternehmen Pöppelmann

DEU

2011

Anna Ditges

Weihwasser auf Kunststoffspritzgussmaschinen, Fastenkuren und Vaterunser für die Füh-rungskräfte. ORA ET LABORA – DAS UNTERNEHMEN PÖPPELMANN ist ein ungewöhnli-cher Dokumentarfilm über einen ungewöhnlichen Familienbetrieb. In eindringlichen Bildern und Gesprächen eröffnet Anna Ditges Einblicke in den Alltag und das Selbstverständnis der Menschen, die sich ihrem Unternehmen verpflichtet haben.

Wem gehört die Stadt? Bürger in Bewegung

DEU

2014

Anna Ditges

Wie ein absurdes Theaterstück mutet der Film von Anna Ditges an, der die teils groteske Entwicklung des Konflikts von Beginn an begleitete. Mit Charme und Humor zeigt die Kölner Regisseurin, wie ganz und gar verschiedene Wertvorstellungen und Lebensentwürfe aufeinanderprallen und nimmt dadurch das Grundproblem der Demokratie unter die Lupe. Unterhaltsam, universell und schlichtweg menschlich.

Fräulein Else

IND/DEU/AUT

2013

Anna Martinetz

Korinna Krauss, Marion Krawitz

Arthur Schnitzlers gleichnamige Novelle von 1924 in einer Welt, die von der globalen Finanzkrise eingeholt wurde. Setting: Nordindien. Das ganze klingt im ersten Moment schwer vorstellbar, ist aber ein kleines cine-literarisches Meisterstück: einzigartig, originell und mit einer tragischen Wendung. Die Finanzkrise ist zu Ende und nur wenigen westlichen Reichen ist ihr Reichtum erhalten geblieben. Um ihren Luxus genießen zu können, halten sich viele von ihnen in Indien auf. Auch Else, die ihre wohlhabende Tante dorthin begleitet. Kurz nach ihrer Ankunft erhält sie die Mitteilung ihrer Mutter, dass ihr Vater nun hoch verschuldet ist und sie nun ihre finanzielle Hilfe benötigen. Um ihren Eltern zu helfen, bittet sie den reichen Dorsday, den sie in Indien kennen lernt, um seine Unterstützung. Allerdings erwartet er eine nicht unerhebliche Gegenleistung von ihr…

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