Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Elly...

IRN

2009

Asghar Farhadi

Golshifteh Farahani, Taraneh Alidoosti, Mani Haghighi

Eine Gruppe von Freunden unternimmt mit Kindermädchen Elly einen ausgedehnten Ausfl ug. Elly ahnt nicht, dass sie mit Ahmad, der nach seiner Scheidung aus Deutschland zurückgekehrt ist, verkuppelt werden soll. Am zweiten Tag kommt es zu einem Vorfall, Elly verschwindet. Und auf einmal kommt sie den Beteiligten nicht mehr so makellos vor, wie noch am Vortag beschrieben.

Le Passé – Das Vergangene

FRA/ITA

2013

Asghar Farhadi

Bejo, Ali Mosaffa, Tahar Rahim

Der Iraner Ahmad kehrt nach vier Jahren zurück nach Paris, um sich von seiner Noch-Ehefrau Marie offiziell scheiden zu lassen. Sie lebt inzwischen mit einem anderen Mann zusammen; dessen Sohn und ihre beiden Töchter sind ebenfalls Teil des Patchwork-Haushaltes. Doch Lucie, die älteste Tochter, ist aufsässig und verschlossen. Trotzig torpediert sie die neue Beziehung der Mutter. Und nur langsam kommt Ahmad dahinter, was in den Jahren seiner Abwesenheit vorgefallen ist. Der große iranische Regisseur Asghar Farhadi spielt in seinem ersten französischen Film das Drama des Alltäglichen aus, mit dem ihm eigenen besonderen Gespür für Rhythmus, mit subtilen Charakterzeichnungen, mit so souveränem wie subtilem Umgang mit Emotionen. „Ein seltenes und kunstvolles Wahrhaftigkeitserlebnis“, urteilte die Münchner Abendzeitung; Bérénice Bejo wurde in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Referentin: Inge Hahn

Nader Und Sirmin - Eine Trennung

IRN

2011

Asghar Farhadi

Leila Hatami, Peyman Moadi

Simin will mit ihrer Tochter den Iran verlassen. Ihr Mann Nader will jedoch seinen kranken Vater nicht unbetreut zurücklassen. Simin reicht daraufhin die Scheidung ein, ihre Klage wird aber abgewiesen. Sie zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus, während die Tochter sich dafür entscheidet, bei ihrem Vater zu bleiben. Nader engagiert für die Pflege seines Vaters eine junge Frau… Ein formal reicher, wuchtiger Film, der mit dem zentralen Motiv offener und geschlossener Türen spielt. Hochgradig komplex auf sozialer, psychologischer und politischer Ebene gewann die Tragödie einer Trennung 2011 verdient den Goldenen Bären. Vorgestellt von Soheila Kiani-Dorff.

The Salesman

RN/FRA

2016

Asghar Farhadi

Shahab Hosseini, Taraneh Alidoosti, Babak Karim

Weil ihr Haus einsturzgefährdet ist, müssen Emad und Rana in die Wohnung eines Bekannten ziehen. Die Vormieterin hatte einen zweifelhaften Ruf – und das hat schreckliche Auswirkungen, als ein Einbrecher in die Wohnung eindringt und Rana überfällt. Während sie aus Scham schweigt, sucht Emad den Täter – und kommt an seine moralischen Grenzen. Die enge Beziehung zwischen dem Ehepaar bekommt Risse, wenn es um Fragen von Scham und Schuld, Sühne und Vergebung geht. Psychothriller und Moraltragödie: Asghar Farhadi erzählt raffiniert und elegant, lebendig und authentisch – und wurde vielfach ausgezeichnet: u. a. mit dem Auslandsoscar und Cannes-Palmen für das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller.
Referentin: Soheila Kiani-Dorff

May, die dritte Frau

VNM

2018

Ash Mayfair

Le Vu Long, Tran Nu Yên Khê, Mai Thu Huong

Vietnam, im 19. Jahrhundert. May, 14 Jahre alt, reist über den Fluss zu dem Mann, den sie heiraten wird. Und den sie noch nie zuvor getroffen hat. May wird als dessen dritte Frau auf einer Seidenplantage ein neues Leben beginnen. Die beiden anderen Ehefrauen zeigen ihr die Rituale und Regeln, die für Frauen in der Familie herrschen. Und May erkennt, dass in dieser Gesellschaft, in einem vorbestimmten Leben in einer festgelegten sozialen Stellung, einzig der Mann einen Wert besitzt. Einen Sohn zu bekommen könnte ihren Status erhöhen. Der vietnamesische Regisseurin Ash Mayfair gelingt in ihrem sinnlichen Spielfilmdebüt ein Gesellschaftsporträt – und eine Liebeserklärung an die Frauen, die in einer patriarchalischen Welt zumindest im Kleinen versuchen, mit eigenen Träumen und Bedürfnissen vollwertige Menschen sein zu dürfen.

John & Jane

IND

2005

Ashim Ahluwalia

Globalisierung durch Outsourcing: Dass ein US-Verbraucher mit einem Callcenter in Indien verbunden wird, wenn er eine Kundendienstnummer wählt, wird ihm kaum auffallen. Den dortigen »Callagents« wurden die amerikanische Kultur und sogar verschiedene Regionaldialekte antrainiert. Der Film stellt sechs dieser Telefonarbeiter vor. Ihre Haltung zu ihrem Job reicht von kritischer Distanz bis zu vorbehaltloser Identifikation mit dem amerikanischen Lifestyle.

Lagaan

Indien

2001

Ashutosh Gowariker

Aamir Khan, Gracy Singh, Rachel Shelly, Paul Blackthorne

Es war einmal im kleinen Dorf Champaner inmitten Indiens gegen Ende des 19. Jahrhunderts, zu der Zeit also, da die britischen Kolonialherren noch das Sagen hatten. Die Dorfbewohner sollen ihren Zehnten, den Lagaan, abgeben und können das nicht, weil die Ernte ausgefallen ist. In ihrer Überheblichkeit fordern die Briten sie zu einem ungleichen Kampf heraus: Sie bieten den Männern des Dorfes an, in einem Cricketmatch gegen sie anzutreten. Sollten die Briten gewinnen, müssen die Inder noch mehr Steuern bezahlen, gewinnen die Menschen des Dorfes, so werden ihnen die Abgaben erlassen. Nach einigem Zögern nimmt das Dorf die Herausforderung an und bereitet sich auf das spannendste Cricketspiel der Filmgeschichte vor. Werden sie gewinnen? Der Film sprüht vor Freude am Schwelgerischen, ist hemmungslos kitschig, zum Dahinschmelzen schön und wunderbar unterhaltsam. – LAGAAN war der absolute Renner in Indien und Publikumsliebling des Filmfestivals Locarno 2001.

Missverstanden - Incompresa

ITA/FRA

2014

Asia Argento

Charlotte Gainsbourg, Giulia Salerno

Die neunjährige Aria befindet sich mitten im Kreuzfeuer ihrer sich pausenlos zankenden Eltern: ihre Mutter, eine nach männlicher Aufmerksamkeit lechzende Pianistin und ihr Vater, ein mäßig erfolgreicher Schauspieler. Über ihren Rosenkrieg haben sie Arias Bedürfnisse schon seit langer Zeit aus den Augen verloren. Das Mädchen bleibt sich selbst überlassen, ist einsam, denn auch in der Schule hat sie keine Freunde. Einzig eine schwarze Katze ist ihr Wegbegleiter.
Schauspielerin und Regisseurin Asia Argento hat für ihr komisches wie düsteres Familiendrama die prominente Charlotte Gainsbourg gewinnen können, die dem europäischen Arthouse-Film Glanz verleiht. Die Eiseskälte, mit dem die darin geschilderten Eltern ihr Kind vernachlässigen, geht den Zuschauern durch Mark und Bein. „Un certain regard“ beim Festival de Cannes…

Ellbogen

DEU/TUR/FRA

2024

Asli Özarslan

Melia Kara, Jamilah Bagdach, Asya Utku, Doga Gürer

Hazal hängt in den Bildungsmaßnahmen des Jobcenters fest; all ihre Bewerbungen waren erfolglos. An ihrem 18. Geburtstag will sie den Alltag vergessen, geht mit den Freundinnen feiern. Aber im hippen Club werden sie vom Türsteher abgewiesen, auf dem Heimweg belästigt, die Situation eskaliert. Und Hazal flieht nach Istanbul, eine fremde Stadt in einem ihr unbekannten Land. Hier muss sie allein überleben, koste es, was es wolle… Eine junge Frau wird aus der Gesellschaft gedrängt: eine komplexe Frauenfigur, Täterin und Opfer, nirgends zugehörig, trotzig, wütend, hoffnungsvoll, verzweifelt – „ein Berlinale-Höhepunkt!“ (Tip Berlin)
ELLBOGEN wurde unter anderem auf dem Internationalen Frauen*Film Fest mit einem Regiepreis, auf dem Lichter Filmfest Frankfurt als bester regionaler Spielfilm ausgezeichnet.

Auf einmal

DEU/NLD/FRA

2016

Asli Özge

Sebastian Hülk, Julia Jentsch, Hanns Zischler, Sascha Gersak, Luise Heyer

Two

ISR

2021

Astar Elkayam

Mor Polanuer, Agam Schuster, Gil Desiano, Hadas Kalderon

Omer und Bar sind unsterblich ineinander verliebt und können es kaum erwarten, eine Familie zu gründen. Bei ihrem ersten Besuch der Samenbank sind sie voller Hoffnung und Aufregung für ihre gemeinsame Zukunft. Doch bei einem Besuch bleibt es nicht, und auch nicht bei drei und vier. Die Emotionen kochen hoch und die Lage wird immer angespannter. Als dann auch noch Omers Ex-Freund Yoni als potenzieller Samenspender auf die Bildfläche tritt, gilt es für beide Frauen zu erörtern, wie weit sie gehen wollen, um Eltern zu werden.
In ihrem bemerkenswerten Regiedebüt setzt sich Regisseurin Astar Elkayam mit den physischen und emotionalen Herausforderungen auseinander, mit denen zwei Frauen konfrontiert werden, wenn sie beschließen, gemeinsam ein Kind zu haben. In den beiden Hauptrollen glänzen Mor Polanuer und Agam Schuster, deren schauspielerische Leistungen TWO noch authentischer wirken lassen.
Vorfilm:
Revolvo
– DEU 2019, R: Francy Fabritz, 8 Min.
Anette und Carla, seit je her rebellisch, nutzen angesichts von Rechtsruck, Geschlechter- und Altersdiskriminierung ihre Unsichtbarkeit, um zu tun, was sich viele nicht trauen…

Tryggd – The Deposit

ISL

2019

Ásthildur Kjartansdóttir

Elma Lísa Gunnarsdóttir, Enid Mbabazi, Raffaella Brizuela Sigurðardóttir, Claire Harpa Kristinsdóttir

Gisella, Journalistin, träumt davon, wichtige und richtige Dinge zu schreiben und auch so zu handeln. Als wieder einmal einer ihrer Artikel der Verkaufszahlen wegen in Grund und Boden redigiert wurde, kündigt sie. Und beginnt mit einer Recherche über die Lebenssituation von Einwanderern. Sie lernt Marisol, Abeba und deren Tochter Luna kennen, die in ärmlichen Verhältnissen in einer Baracke am Hafen wohnen. Gisella lädt sie in ihr großes Haus ein, das sie von ihrer Großmutter geerbt hat. Zunächst funktioniert in der Wohngemeinschaft alles gut, aber bald wandelt sich der gegenseitige Respekt der drei Frauen zu einem antagonistischen Machtkampf, und die Gastfreundschaft wird durch ein Regelsystem von Strafen ersetzt…
Ungleichheit und Mitleid, Verständnis und Eigennutz, Freundlichkeit und Grausamkeit: In ihrem eleganten psychologischen Drama erforscht Ásthildur Kjartansdóttir die komplexen Grenzen und Schwachstellen von Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit.

ŽiŽek!

USA

2005

Astra Taylor

Seine Themen reichen von Alfred Hitchcock über 9/11, die Oper, das Christentum, Lenin und David Lynch. Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek ist einer der wichtigsten – und unerhörtesten – zeitgenössischen Kulturtheoretiker. Der fesselnde Dokumentarfilm erkundet die exzentrische Persönlichkeit und Arbeit dieses unvergleichlichen Akademikers und Autors, der auch „der Elvis der Kulturtheorie“ genannt wird. ŽIŽEK! ist sowohl eine unvergessliche Lehrstunde als auch ein bezwingendes Porträt eines intellektuellen Außenseiters. Slavoj Žižeks Kombination aus „high and low culture“ fasziniert auch diejenigen, die Philosophie an sich langweilig finden. (also leider ab 18 Jahren)

Attenberg

GRC

2010

Athina Tsangari

Ariane Labed, Evangelia Randou

Marina, 23, wächst bei ihrem Vater in einer Küstenstadt auf, die von der abweisenden Peripherie einer alten Industrieanlage umfasst wird. Sie hält sich von Menschen fern, hört Songs über Selbstmorde, schaut Dokus über Primaten von Sir David Attenborough und übt mit Freundin Bella fleißig Sexlektionen. Ihren Ekel vor dem männlichen Geschlecht vermag sie auch mit einem Bettgefährten nicht zu überwinden. Selbst bei Bella, mit der sie seltsame Marotten entwickelt und ihrem sterbenden Vater, den sie häufig im Krankenhaus besucht, wird sie kaum zugänglicher. Eine zärtliche schwarze Komödie über die Spezies Mensch. Ariane Labed wurde in Venedig 2010 mit der Coppa Volpi als beste Darstellerin ausgezeichnet.

Chevalier

GRC

2015

Athina Tsangari

Panos Koronis, Vangelis Mourikis

Welch perfider Plot: Eine Regisseurin sperrt sechs Männer in eine Luxus- Yacht und lässt sie zum Gockel-Rennen antreten. „In allem der Beste!“ nennt sich das fiese Gesellschaftsspiel, bei dem die Herren mittleren Alters sich groteske Prüfungen ausdenken und ihre Konkurrenten gnadenlos bewerten, bis ein Sieger feststeht. Auf begrenztem Raum ohne Fluchtmöglichkeit entfaltet sich die Gruppendynamik bekanntlich besonders erbarmungslos. Bald bröckeln die Fassaden, Intrigen werden gesponnen und es trennt sich der Macho-Weizen vom Softie-Spreu. Doch mancher, der als eitler Tiger springt, landet als kümmerlicher Bettvorleger. Die alte Grönemeyer-Frage geht auch als köstliche griechische Tragödie: Wann ist ein Mann ein Mann?

Erde Und Asche

AFG/FRA

2004

Atiq Rahimi

Ein alter Mann und sein fünfjähriger Enkel warten an einer staubigen Kreuzug irgendwo in der menschenleeren Weite Afghanistans auf eine Mitfahrgelegenheit. Hinter ihnen liegt das Grauen, die Bombardierung ihres Dorfes, bei der die übrige Familie ums Leben kam – mit Ausnahme des Vaters, der nicht im Dorf war, weil er im Kohlebergbau arbeitet. Ihn wollen Großvater und Enkel jetzt in der Mine besuchen, um ihm die Todesnachricht zu überbringen. Im bewegenden Schicksal einer Familie werden die Schrecken des Krieges beschworen, aber auch – zuweilen mit einem sehr grimmigem Humor – die Solidarität und der Überlebenswille der Opfer. (also ab 18 Jahren)

Stein der Geduld

FRA/AFG/DEU

2012

Atiq Rahimi

Golshifteh Farahani, Hamidreza Javdan, Hassina Burgan, Massi Mrowat

Im kriegsgebeutelten Afghanistan wacht eine junge Frau über ihren wesentlich älteren Mann, der im Koma liegt. In der persischen Mythologie ist die Rede vom Stein der Geduld, der einen Menschen davor bewahrt, unglücklich zu sein. Und so beginnt die Frau, ihren Mann zum symbolischen Stein zu machen und ihm von all ihren Sorgen, Sehnsüchten und Ängsten zu erzählen. Dadurch befreit sie sich von einer unglaublich schweren Last, die jahrelang auf ihrem Herzen lag. Atiq Rahimi scheut sich nicht Tabuthemen wie Prostitution und Unfruchtbarkeit aufzugreifen. So wird der Film selbst zu einem Akt der Befreiung in einer patriarchalen Gesellschaft.
Diskussionspartnerin: Minnet Atil, Deutschlehrerin mit mehrjähriger Afghanistan-Erfahrung.

Ararat

Kanada

2002

Atom Egoyan

Arsinée Khanjian, Charles Aznavour, Christopher Plummer, David Alpay

Der armenische Autorenfilmer Atom Egoyan, in Kairo geboren, in Kanada lebend, beschwört ein vergessenes Verbrechen: 1915 befahl und organisierte die türkische Regierung den Vernichtungsfeldzug gegen die armenische Bevölkerung des Landes, zwei Drittel der anderthalb Millionen Armenier wurden dabei ermordet. Bis heute wird der Genozid von der türkischen Regierung geleugnet. Egoyan montiert unterschiedliche Geschichten aus verschiedenen Epochen, um zu zeigen, wie alte Wunden und Verdrängungen über Generationen nachwirken. Es beginnt im Toronto von heute. Charles Aznavour – der Sänger ist armenischer Abstammung – spielt einen berühmten Regisseur, der einen historischen Film über das Massaker an den Armeniern drehen will. Die Kunsthistorikerin Ani ist spezialisiert auf die Arbeiten des armenischen Malers Arshile Gorky. Ihr Sohn Raffi hat in der Türkei Filmaufnahmen gemacht, die er dem Regisseur zur Verfügung stellen will. Bei seiner Rückkehr nach Kanada wird Raffi am Flughafen von dem Zöllner David aufgehalten, der präzise Aussagen über den Inhalt der Aufnahmen fordert. Derweil hat der Regisseur bereits mit den Dreharbeiten begonnen, ein amerikanischer Star spielt die Hauptrolle in diesem an Schlachtgetümmel reichen Film im Film. „Mit Sicherheit der gedanklich herausforderndste Film des Jahres.“ (The New York Times)

Guest of Honour

CAN

2019

Atom Egoyan

David Thewlis, Laysla De Oliveira, Rossif Sutherland, Alexandre Bourgeois, Luke Wilson

In mehreren Zeitebenen fächert Atom Egoyan eine Geschichte von Vater und Tochter auf: Lehrerin Veronica wird wegen eines sexuellen Übergriffs angeklagt und verurteilt; doch obwohl die Beschuldigungen nicht stimmen, besteht sie darauf, bestraft zu werden, stellvertretend für unausgesprochene Vergehen, die lange zurückliegen. Diese Unnachgiebigkeit der inhaftierten Veronica verstört ihren Vater Jim, der als Lebensmittelinspektor arbeitet und vor allem familiengeführte Restaurants kontrolliert. Frustriert und wütend missbraucht Jim zunehmend seine Macht, die er in dieser Funktion innehat.
Atom Egoyan (EXOTICA, DAS SÜSSE JENSEITS) behandelt erneut „seine“ Themen von Schuld und den Schatten der Vergangenheit, von familiären Traumata und Verstrickungen: „Ein raffiniert konstruiertes, spannendes Drama, das auf mehreren Ebenen mit dem Motiv der Fremdheit und des Unverständnisses zwischen Menschen arbeitet, ohne angesichts der vielen Erzählfäden den Fokus zu verlieren.“ (Filmdienst)
Die Vorführrechte für diesen Film sind ein Geburtstagsgeschenk des Bundesverbands kommunale Filmarbeit e.V. zu unserem 50. Jubiläum – vielen Dank dafür nach Frankfurt! Der Film ist Teil der Maple Movies Festival Tour, unterstützt von Telefilm Canada, dem Canada Council for the Arts, der Regierung von Kanada und der Botschaft von Kanada in Berlin.

Remember

CAN/DEU

2015

Atom Egoyan

Christopher Plummer, Martin Landau, Dean Norris, Bruno Ganz

Der Film erzählt die Geschichte des 90-jährigen Zev, der von seinem Freund Max eine schreckliche Wahrheit erfährt. Ein Nazi-Aufseher, der vor mehr als 70 Jahren ihre Familien ermordet hat, soll unter falscher Identität in Amerika leben. Zev will den schuldigen Mann finden und mit seiner eigenen Hand endlich Gerechtigkeit walten lassen. Er macht sich auf eine lange Reise durch den ganzen Kontinent und in die eigene Vergangenheit. Durch seine Demenz-Erkrankung beginnen seine Erinnerungen allerdings immer weiter zu verblassen und auch mit dem Behalten neuer Informationen ist es schwer. Deshalb macht Max ihm einen akribischen Plan, den er ihm als Gedächtnisstütze mit auf den Weg gibt…
REMEMBER ist der vielbeachtete neue Film des kanadisch-armenischen Regisseurs Atom Egoyan (Oscar-Nominierung und Grand Prix in Cannes für „Das süße Jenseits“, „Exotica“) mit den Oscar-Gewinnern Christopher Plummer und Martin Landau.

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