Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Solas

E

1998

Benito Zambrano

Ana Fernandez, Maria Galiana

María hat das Dorf ihrer Kindheit verlassen, voller Haß auf ihren Vater und voller Empörung über ihre Mutter, die sich immer wieder von ihrem Mann erniedrigen läßt. Jetzt schlägt sie sich in einem Vorort Sevillas als Putzfrau durch, ihre Wut auf die Welt und sich selbst ertränkt sie im Alkohol. Als der Vater in ein Krankenhaus in der Stadt eingeliefert wird, zieht die Mutter notgedrungen bei ihr ein. Beide haben sich wenig zu sagen, und während die inzwischen schwangere María mit einer ungewissen Zukunft ringt und über eine Abtreibung nachdenkt, beginnt die Mutter die trostlose Wohnung zu verändern und etwas Rosarotes zu stricken. Marías Nachbar will wissen, wer diese Frau ist, die im Vorübergehen Gutes tut. So bekommt die Mutter ihren Namen, Rosa, zurück. Das Debüt des Sevillaners Benito Zambrano sieht aus wie die Summe eines Lebens. Der Film ist durchdrungen von Hochmut und Zorn, Demütigung und Schmerz. Eindrucksvoll sind die darstellerischen Leistungen: Ana Fernandez und Maria Galiana sind wirkliche Neuentdeckungen. Auf der Berlinale ’99 wurde der liebevolle und warmherzige Film begeistert aufgenommen und erhielt einen Publikumspreis.

Häxan

DNK

1922

Benjamin Christensen

Maren Petersen, Clara Pontoppidan, Elith Pio

Dieses makabere Meisterwerk von 1922 gilt als einer der meist kontrovers diskutierten Stummfilme, und, wie wir finden: als Mutter aller Horrorfilme. Mit dokumentarischen – und Spielfilmelementen taucht Christensen in die Hexerei und Inquisition in phantastischer, oft abstruser Inszenierung ein. HÄXAN, der in den 1920er Jahren fast überall zensiert, verboten und verurteilt wurde, kann getrost als einer der ersten Kultfilme der Welt bezeichnet werden. Kult sind übrigens auch die Sounds und Visuals, die von den Herren DJ und VJ eigens für HÄXAN arrangiert wurden. Mit Live-Musikbegleitung von /sailəntsfiəʳ/(audiophilets) und Witwe Bolte & Re-Mix von VJ Pixelschubser.

Schläfer

DEU

2005

Benjamin Heisenberg

Bastian Trost, Mehdi Nebbou, Loretta Pflaum

Johannes ist neu am Lehrstuhl. Man bittet ihn, über einen algerischen Kollegen – einem vermeintlichen Schläfer – Berichte zu liefern. Er lehnt ab, aber der Samen des Zweifels ist gesät. Eine fragile Freundschaft entwickelt sich. Als beide Männer sich in die selbe Frau verlieben, trifft Johannes eine Entscheidung… „Die Logik des Verdachts: In seinem Regiedebüt SCHLÄFER entwirft Benjamin Heisenberg ein in intelligenter Distanz entwickeltes realitätsnahes Drama um Terrorangst, Konkurrenz und Paranoia.“ (tageszeitung) Max-Ophüls-Preis 2006.

Rojo - Wenn alle schweigen, ist keiner unschuldig

ARG/BRA/FRA/NDL/DEU

2018

Benjamín Naishtat

Dario Grandinetti, Andrea Frigerio, Alfredo Castro, Diego Cremonesi

1975. Der angesehene Rechtsanwalt Claurio Mora führt ein beschauliches Familienleben in der argentinischen Provinz. Während eine Welle politischer Gewalt die Städte überrollt, geht bei ihm alles seinen alltäglichen Gang. Dann fängt ein Fremder Streit mit ihm an – und erschießt sich kurz darauf. Mora trifft eine falsche Entscheidung. Und seine Erfolgsstrategie, über alle Machenschaften um ihn herum hinwegzusehen, geht nicht mehr auf. Korruption, Gewalt, Kriminalität: Benjamín Naishtat schildert in dieser Mischung aus bitterböser Satire und spannendem Noir-Thriller die lähmende Stimmung in der argentinischen Gesellschaft im Vorfeld des Militärputsches von 1976. In starken Bildern und mit Blick auf die kleinen Dinge des Alltags öffnet er den Blick auf eine Welt, in der niemand unschuldig ist.

Playland USA

DEU

2019

Benjamin Schindler.

Eine Zeitreisefantasie, ein spielerischer Essay, eine mystische Geschichtsstunde, eine Story von amerikanischem Traum und amerikanischem Leben: Von der Arche Noah bis zur Besiedlung des Mars, dazwischen Dinosaurier, Indianer, Thomas-Jefferson-Doubles und Superhelden. Benjamin Schindler erzählt eine imaginierte Geschichte der USA, zeigt eine moderne Märchenwelt, in der Sehnsucht, Illusion, Eskapismus sich mit Fakten und Realität vermischen, bis alles Fiktion zu werden scheint.
„Seine Bilder und Gespräche schlagen in den Bann und verhelfen zu einem anderen Verständnis für die aktuelle politische und kulturelle Krise der USA.“ (Filmdienst)

Hiwwe wie driwwe zwää – Als ob emol ned gelangt hädd!

DEU

2024

Benjamin Wagener

Nach dem Pfälzer Erfolgsfilm (auch in unserem Sommerkino Open Air von 2022) kommt fast zwangsläufig der zweite Teil: War im ersten Film der Amerikaner Douglas Madenford aus Pennsylvania in die Pfalz gereist, um den Ursprung des deutschen Dialekts „Pennsylvania Dutch“ zu erforschen, reist nun der Fußgönheimer Mundartsänger Monji El Beji in die US-Gegend, wo 400.000 Amerikaner als Nachkommen süddeutscher Auswanderer pfälzisch sprechen. Dialekt, Musik und Klapprad – auch wenn Monji kaum englisch spricht, klappt die Kommunikation… Heimat-, Sprach- und Brauchtumskunde, zusammengepackt in einen höchst unterhaltsamen und witzigen Film!
Mit Weinen vom Weingut Schlössel, Kirrweiler
In Anwesenheit von Regisseur Benjamin Wagener und Protagonist Monji El Beji
Vor dem Film geben Monji El Beji und Gitarrist Markus Müller ein kleines Live-Konzert. Beide spielen in der Band Woifeschdkänisch.
Einlass ab 20:15 Uhr – Eintritt: 12 € / 9 € erm. / 8 € Mitglieder Cinema Quadrat e.V.

Hiwwe wie driwwe

DEU

2019

Benjamin Wagener, Christian Schega

400.000 Amerikaner sprechen pfälzisch: Vor 300 Jahren sind sie in die neue Welt geflohen, haben sich vornehmlich in Pennsylvania angesiedelt – und ihre Sprache bewahrt in einer etwas altertümlichen Form… Die Regisseure fahren nach Amerika, mitten rein in die „Pennsylvania Dutch“-Community – da, wo die Stadt Manheim (!) liegt –; und sie holen einen der amerikanischen Pfälzer zurück in die frühere Heimat. Eine äußerst unterhaltsame Lektion (Sprach)Geschichte mit Elwetritsche und Schnickelfritz!
In Anwesenheit des Regisseurs Benjamin Wagener
Vor dem Film entspannte Atmosphäre mit cooler Musik aus der Pfalz – und mit Weißweinen vom Weingut Heissler, Bad Dürkheim – Wein, Genuss, Lebensfreude aus der Pfalz.
Es gilt freie Platzwahl – gerne können Sie Kissen, Decken etc. mitbringen und es sich in unserem Innenhof im dritten Stock gemütlich machen!
Neben guter Musik gibt es leckere Sommerdrinks – auch alkoholfrei.
Bei schlechtem Wetter laufen die Filme in unserem Kinosaal.
Einlass ab 20:30 Uhr. Filmbeginn 22:00 Uhr; Musik- und Weinprogramm ab 20:30 Uhr
Eintrittspreis: 8 Euro / erm. 6 Euro / Mitglieder Cinema Quadrat e.V. 5 Euro

Aaltra

BEL

2004

Benoît Delépine

Benoît Delépine, Aki Kaurismäki, Gustave Kervern

Tag für Tag pendelt Monsieur Vives mit dem Wagen in die Stadt, und jedes Mal gerät er dabei mit einem Faulpelz von Landmann und dessen Traktor aneinander. An einem Tag, der nicht der seine ist, gerät Vives mit dem Bauern in einen handfesten Streit. Beide landen erst unter dem Trecker und dann im Rollstuhl – der Beginn einer seltsamen Freundschaft. „Mann beißt Hund“-Regisseur Benoît Poelvoorde und Aki Kaurismäki haben Gastauftritte in diesem knochentrockenen Stück schwarzen Humors aus Belgien. (also ab 18)

Die Schule Des Begehrens

F

1998

Benoît Jacquot

Isabelle Huppert, Vincent Martinez

Dominique führt das Leben einer erfolgreichen, alleinstehenden Frau. Ihre Arbeit in einem Pariser Modehaus der Haute Couture bedeutet ihr alles. In einer Bar trifft sie auf Quentin, einen zwanzigjährigen bisexuellen Strichjungen. Seine perfekte Schönheit zieht sie unwiderstehlich an und läßt sie nicht mehr los. Die Vorlage für diese „amour fou“ unter umgekehrten Vorzeichen lieferte der japanische Bestsellerautor Yukio Mishima. Regisseur Jacquot überträgt die Geschichte ins heutige Frankreich, setzt dabei jedoch japanische Akzente. So arbeitet Dominique für einen japanischen Modeschöpfer oder bewohnt ein nüchternes Appartement japanischen Stils mit kalligraphischen Ornamenten. „Die von hervorragenden Darstellern gespielten Figuren bewegen sich dabei innerhalb der überaus eleganten Inszenierung wie in einem Wachtraum und versinnbildlichen auf ebenso subtile wie ernüchternde Weise die Innenlandschaft ihrer Seele. Darüber hinaus ist der Film eine faszinierende Hommage an die Schauspielerin Isabelle Huppert.“ (film dienst)

La Mort Du Jeune Aviateur Français + écrire

Frankreich

1993

Benoît Jacquot

„Es war die Idee von Benoît Jacquot, mich in meiner Wohnung in Paris zu filmen, wie ich ihm die Geschichte vom Tod des jungen englischen Fliegers erzähle… Anschließend unterhielten wir uns in meinem Haus in Neauphle-le-Château über das Schreiben. So entstand der zweite Film, ÉCRIRE, mit demselben Team.“ (Marguerite Duras)

Sade

Frankreich

2000

Benoît Jacquot

Daniel Auteuil, Marianne Denicourt, Isild Le Besco, Jeanne Balibar

Wir schreiben das Jahr 1794 und der Revolutionsterror erreicht gerade seinen Höhepunkt. Der Marquis de Sade, eigentlich Anhänger der Revolution, ist inhaftiert worden, wie schon zuvor unter den Monarchisten. Seine frühere Geliebte Marie-Constance erreicht durch ihre Beziehungen, dass Sade in das ehemalige Kloster und Sanatorium Picpus verlegt wird, einer Art Luxusgefängnis, in dem die Gefangenen sich frei bewegen können und bei gutem Essen auf die Guillotine warten. Auf diese kurze Zeitspanne, einen wenig bekannten Abschnitt im Leben des Marquis, konzentriert Benoît Jacquot (LA FILLE SEULE, LE SEPTIÈME CIEL) sein Sade-Porträt. Das Überraschende: Sade ist kein Sadist. Daniel Auteuil spielt ihn ohne Dämonisierung: eine stolze Figur, fast liebenswürdig. Als Theatermeister inszeniert er mit den Gefangenen ein Theaterstück und eine Inszenierung ist auch, wie er die junge Emilie durch eine Schule des Begehrens schickt.

Villa Amalia

FRA

2009

Benoît Jacquot

Isabelle Huppert, Jean-Hugues Anglade, Xavier Beauvois

Nach 15 gemeinsamen Jahren verlässt Ann nicht nur ihren Lebensgefährten, sondern ihr ganzes Leben: die Arbeit, das Auto, das Appartement, und am Ende wird sogar noch das Mobiltelefon die Toilette hinuntergespült. Der Ort, auf den sich ihre Sehnsucht konzentriert, ist die Villa Amalia hoch oben über dem Meer. Existiert sie wirklich? Und ist auch Georges mehr als ein Geist, der aus ihrer Vergangenheit auftaucht? Benoît Jacquot und seine wunderbare Hauptdarstellerin haben einen magischen Kinofilm geschaffen.

A Woman captured - Eine gefangene Frau

HUN

20117

Bernadett Tuzza-Ritter

Marisch, eine 52-jährigen Ungarin, dient ein Jahrzehnt lang einer Familie – bei 20-Stunden-Arbeitstagen und ohne Arbeitslohn. Sie wird behandelt wie ein Tier, erhält nur Essensreste und hat kein Bett zum Schlafen. Die ungarische Regisseurin hat diese Frau tatsächlich getroffen, hat ihr Leben zwei Jahre lang mit der Kamera dokumentiert, bis Marisch den Mut fasst, aus der Sklaverei auszubrechen. Der Global Slavery Index aus dem Jahre 2016 schätzt, dass derzeit weltweit 45,8 Millionen Menschen von einer der Ausformungen moderner Sklaverei betroffen sind, davon 1,2 Millionen Männer und Frauen in Europa, also mitten unter uns
Einführung: Dr. Thomas Köllhofer

Glück auf einer Skala von 1 bis 10

FRA/CHE

2021

Bernard Campan, Alexandre Jollien

Bernard Campan, Alexandre Jollien, Tiphaine Daviot, Julie-Anne Roth

Igor jobbt als Fahrradkurier für Biogemüse; er lebt allein, doch der körperlich behinderte Hobby-Philosoph ist nicht unglücklich. Louis dagegen ist ein 24/7-Unternehmer, der vor lauter Arbeit in seiner Bestattungsfirma die Lebensfreude vergessen hat. Als er Igor auf seinem Fahrrad anfährt, setzt sich Igor in den Kopf, dass Louis ein perfekter neuer Freund für ihn wäre… und Igor kann sehr hartnäckig sein. Es beginnt eine abenteuerliche Reise im Leichenwagen.
Der Film erzählt von einer so ungewöhnlichen wie wunderbaren Freundschaft, voll Selbstironie, kleinen Weisheiten und berührenden Momenten. Die beiden Hauptdarsteller sind zugleich die Autoren und Regisseure – trotz erdachter Geschichte flossen viele Erfahrungen ihres Lebens mit ein.
Einführung: Shirine Daumas, Institut Français Mannheim

1900 - Gewalt, Macht, Leidenschaft

Bernardo Bertolucci

Robert DeNiro, Gérard Depardieu, Burt Lancaster

Ein grandioser Monumentalfilm über die Geschichte Italiens seit der Jahrhundertwende am Beispiel zweier Familien und der ungleichen Freunde Alfredo und Olmo. Beide werden im Jahre 1900 auf dem gleichen Landgut geboren, wachsen aber in unterschiedlichen Klassen auf. Denn Alfredo ist der Sohn des Landbesitzer und Olmo Sohn eines Bauern. Auch in Zeiten politischer Umwälzung hält ihre Freundschaft, obwohl die soziale Kluft immer wieder zwischen ihnen aufbricht. Nach dem Ersten Weltkrieg finden sozialistische und kommunistische Ideen bei Olmo fruchtbaren Boden, während Alfredo ein Bohemienleben in der Stadt führt…

1900 - Kampf, Liebe, Hoffnung

ITA/FRA/DEU

1976

Bernardo Bertolucci

Robert de Nero, Gérard Depardieu, Burt Lancaster

Als die Zeit des offenen Faschismus mit dem Zweiten Weltkrieg endet, kehrt Olmo, der vor den Faschisten geflohen war, in seine Heimat zurück. Alfredo, mittlerweile selbst Padrone, soll sich vor einem Volkstribunal verantworten. Am Ende zanken sich die Freunde, wie sie es als Kinder taten. Selbst im hohem Greisenalter können sie es nicht lassen… Nach „1900 – Gewalt, Macht, Leidenschaft“ bebildert Regisseur Bertolucci in „1900 – Kampf, Liebe, Hoffnung“ Klassengesellschaft, Faschismus und Demokratie auf imposante Weise. Faszinierend sind neben der Kameraarbeit Vittorio Storaros die Leistungen der Darsteller. Außerdem lieferte Ennio Morricone hier eine seiner besten Filmkompositionen.

Der Letzte Tango In Paris

I/F

1972

Bernardo Bertolucci

Marlon Brando, Maria Schneider, Jean-Pierre Léaud

Ein Mann und eine Frau begegnen sich zufällig auf der Straße und treffen sich in einem leeren, zu vermietenden Apartment wieder. Innerhalb von drei Tagen entwickelt sich ein Verhältnis, das beide an die Grenzen ihrer psychischen und physischen Existenz bringt. Die leere Wohnung wird Zuflucht und Kampfplatz, wenn beide aus ihrem Alltag fliehen. Jeanne, eine 19jährige Französin, steht kurz vor der Heirat mit dem Regisseur Tom. Der Amerikaner Paul, Ende 40, wurde gerade durch den Selbstmord seiner Frau zum Witwer und läßt seine Frustration an Jeanne aus. Als Jeanne sich in Paul verliebt, weist er sie brutal ab. Bernardo Bertolucci inszenierte ein radikales Melodram über Liebe, Sex und Tod – mit düsteren und spektakulären Bildern sorgte er seinerzeit für einen riesigen Skandal. Der Film wurde in Italien wegen seiner Sexszenen von der Staatsanwaltschaft als pornographisch deklariert und verboten und erst 1987 vom Index genommen. Die Musik komponierte der argentinische Jazz-Saxophonist Gato Barbieri.

Die Träumer

TA/FRA/GB

2003

Bernardo Bertolucci

ichael Pitt, Eva Green, Louis Garrel, Anna Chancellor, Jean-Pierre Léau

Die Cinémathèque française war mit ihrem ausgewählten Filmprogramm Mittelpunkt der Filmkultur in Paris – als Anfang 1968 die gaullistische Regierung den langjährigen Leiter Henri Langlois absetzte. Das war der Funken, der zu den Mai-Revolten von Paris führte. Inmitten der Revolutionsstimmung finden sich der amerikanische Austauschstudent Matthew und das Zwillingspaar Isabelle und Theo: Drei Cinephile, die sich in der Wohnung einschließen, während sich draußen die Proteste steigern. Sie spielen Filmszenen nach, und spielerisch entwickelt sich eine zunehmende erotische Spannung zwischen ihnen … Bertolucci, Filmemacher seit den 1960ern (DER LETZTE TANGO IN PARIS, „1900“), erzählt von einer wilden Zeit der kinematographischen, politischen und erotischen Revolution: so klug wie sinnlich fängt der Film den Geist der französischen 68er-Bewegung ein.

Shandurai Und Der Klavierspieler

ITA

1998

Bernardo Bertolucci

Thandie Newton, David Thewlis, Claudio Santamaria

Shandurai ist in einer afrikanischen Militärdiktatur aufgewachsen. Als sie mit ansehen muß wie ihr Mann, ein politisch aktiver Lehrer, von systemtreuen Polizisten verschleppt wird, flieht sie nach Rom. Dort möchte sie Medizin studieren und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Dienstmädchen bei einem zurückgezogenen englischen Pianisten. Beide Charaktere sind in ihrer Einsamkeit gefangen und genau wie die lebenslustigen afrikanischen Rhythmen aus Shandurais Zimmer in Kontrast zur pathetischen europäischen Klaviermusik Mr. Kinseys treten, so wenig versöhnlich entwickeln sich auch die Charaktere der beiden Protagonisten, was das angestrebte Miteinander betrifft. Der Film knüpft an Bernardo Bertoluccis kleinere Produktionen wie beispielsweise DER LETZTE TANGO IN PARIS an.

Serengeti Darf Nicht Sterben

BRD

1959

Bernhard Grzimek

1957 starteten Professor Bernhard Grzimek und sein Sohn Michael ihr Forschungsprojekt über die Wanderungen der Weißschwanzgnus. Im Serengeti-Nationalpark versuchten sie herauszufinden, wo die großen Tierherden während der Regenzeit hinzogen und ob Grenzen, die neu gezogen werden sollten, ihnen wirklich Raum dafür ließen. Sie flogen dafür mit ihrem „zebragestreiften“ Flugzeug nach Tansania. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film verunglückte Michael Grzimek tödlich, sein Vater beendete das Werk allein. Entstanden ist ein atemberaubender Tierfilm mit grandiosen Farbaufnahmen, der zum Klassiker wurde. SERENGETI DARF NICHT STERBEN erhielt einen Oscar, machte die Serengeti weltweit bekannt und stärkte die Sensibilität der Bevölkerung für die schwierige Lage der wilden Tiere Afrikas.

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