Dunia hat ihr Literaturstudium beendet, möchte nun aber wie ihre Mutter Tänzerin werden. Ihren Verlobten heiratet Dunia eigentlich nur, weil er sie dazu drängt. Denn es ist mehr als unschicklich, allzu lange eine unverheiratete Frau zu sein, vor allem, wenn man bereits einen Freund hat. Als ihre Cousine beschnitten werden soll, will Dunia eingreifen, kommt aber zu spät. Nach und nach erahnen die Zuschauenden, dass auch Dunia selbst beschnitten ist und nun über den Tanz, die Musik und die Lyrik mehr über ihren verbotenen Körper erfahren will. Bei der Premiere von DUNIA auf dem Filmfestival in Kairo löste die Behandlung des Themas „Beschneidung“ heftige Diskussionen aus. Fast wäre der Film der Zensur in Ägypten zum Opfer gefallen, wurde aber nach internationalen Protesten dann doch freigegeben. (also leider ab 18 Jahren).

Erik Skjoldbjærg hat seine moderne Ibsen-Verfilmung als Umweltthriller und Familiendrama angelegt. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität entscheidet sich der engagierte Fernsehjournalist Tomas Stockman gegen die Karriere und für die Familie. Mit Ehefrau und Sohn zieht er zurück in sein Heimatdorf, wo er nun im familiären Betrieb und an der Seite seines Bruders Peter das sauberste Quellwasser der Welt abfüllen will. Die Wohlfahrt des Dorfes aber, um die es ihm dabei auch geht, gerät in Gefahr. Denn bald belegen Tests eine schwere Belastung des Wassers durch Pestizide. (also leider ab 18).

FISH AND ELEPHANT ist der erste lesbische Spielfilm aus China. Die junge Regisseurin Li Yu, einst gefeierte Fernsehmoderatorin, hat in ihrem Debüt die wahre Geschichte eines lesbischen Paars in Peking inszeniert. Die Geschichte um die Elefantenwärterin Xiao Qun und die Boutiquenbesitzerin Xiao Ling ist denkbar einfach. Sie treffen sich, verlieben sich, und schon verläßt Ling ihren drögen boyfriend und zieht bei Qun und deren geliebtem Zierfischaquarium ein. Doch die Harmonie wird durch die unerwartete Ankunft von Quns Mutter gestört, die ihre Tochter unbedingt verheiraten will und sich in Unkenntnis der eigentlichen Beziehung zwischen den beiden ebenfalls bei Qun einnistet. Zu allem Überfluß taucht auch noch Quns kriminelle Exfreundin – auf der Flucht vor der Polizei – auf. Ling dreht durch, und einige Fische und Polizisten müssen dran glauben, bevor sich alles zum Guten wendet.

Ein Tag im Leben des arbeitslosen Petit-Jean, der von seinen Kumpanen genötigt wird, an einer kriminellen Sache teilzunehmen. Ein Mädchen bietet sich einem Beamten als willfährige Nachtbegleitung für ein Rendezvous mit Überraschung an. Vor dunklem Hintergrund findet eine schicksalhafte Begegnung statt. Episoden einer Großstadt, die im Film als nicht-real bezeichnet wird, aber alle Merkmale der monströsen Metropolen im postkolonialen Afrika trägt. Im Film von Francois L. Woukoache folgt die Kamera den Figuren ohne Erklärungen abzugeben und fängt großartige Bilder der Nacht ein. Wiederkehrender Ort ist ein Autofriedhof, Schauplatz obskurer Feste, die im Feuerschein ekstatischen Ritualen gleichen. Präzise soziale Porträts in einem lakonischen Jim Jarmusch-Stil (Tip Magazin, Berlin)

Ein Junge trifft einen anderen Jungen, plötzlich ein Blick, ein Gefühl, ein paar hilflose Gesten… und Vorhang auf für alle möglichen Verwicklungen, Missverständnisse, Katastrophen und Desaster. Ob der längste schwule Kuss der Filmgeschichte vor dem Bayern-München-Spiel, mehrere tödlich gekränkte Frauen, ein lauter aber rein akustischer Orgasmus, eine Verwandlung in die heißesten, aber auch unerwartetsten Schwulendisco-Träume, ein leicht verwester Untoter mit Coming-Out-Problemen, eine hysterische weibliche Soap-Opera-Versammlung (der einzige Mann liegt hier verständlicherweise im Koma), mehrere tragikomische Skandinavier, die sich nicht entscheiden können, ob sie lieber miteinander ringen oder tanzen, und zu allem Überfluss noch die coolste Sau auf der Tanzfläche… Schwule haben es manchmal auch nicht leichter. Unsere GAY FUN SHORTS – über die komischen Seiten des Anders-Seins. Mit den Filmen: 41 Sekunden (DEU 2006, 4 Min.) Meins! (DEU 2006, 3 Min.) Ein harter Schlag (F 2005, 11 Min.) 2 Minuten nach Mitternacht (GBR 2003, 11 Min.) Love Bite (AUS 2008, 3 Min.) Gay Zombie (USA 2007, 20 Min.) Die Bedröhnten und die Getönten (AUS 2008, 12 Min.) Tango Finlandia (FIN 2006, 6 Min.) Der Steingarten (CAN 2007, 9 Min.) Wrestling (ISL 2008, 20 Min.) Karaoke Show (DEU 2007, 5 Min.)

Wie sah das Leben vor Internet-Dating, Safer Sex und derJahreskarte im Fitnessclub aus? Diese Frage beantwortet Filmemacher Lovett mit süffisantem Lächeln, gelingt ihm doch das Kunststück, Zeitzeugen dieser kuriosen Ära vor der Kamera peinliche Wahrheiten abzuringen. Unterstützt von farbenfrohem Bildmaterial stürzen wir uns in eine Epoche, in der es üblich war, auf dem Weg ins Büro, in der Mittagspause und vor dem abendlichen Cocktail gleich mehrere Männer zu vernaschen, Schnauzbart zu tragen und sich in hautenge Turnhosen zu quetschen. Was sich (vornehmlich in den USA) so alles tat in den zwölf Jahren zwischen dem berühmten Stonewall Riot 1969 und dem ersten AIDS-Patienten 1981 und wie viel vor allem munter gepoppt wurde, geht auf keine Kuhhaut. (Filmfestival Verzaubert) Joseph Lovetts Dokumentation über das sexuell freizügigste Jahrzehnt in der Geschichte New Yorks ist eine wehmütige Erinnerung an ein verlorenes Paradies – in dem Sex so selbstverständlich war wie die Zigarette zwischendurch.

Die Beerdigung seines Bruders soll Mitte der Woche in Newcastle stattfinden. Bis zum Wochenende will der Profikiller Jack Carter wieder in London zurück sein, dort seiner Arbeit nachgehen und mit seiner Freundin schlafen. Auch der Mörder seines Bruders soll dann nicht mehr leben. Jack weiß, wo er zu suchen hat. Er kennt sie alle von früher: Ciryl, inzwischen Pate von Newcastle, sein alter Kollege Eric, sowie Cliff, dem sämtliche Vergnügunsetablissements in der Umgebung gehören. Bei seinen Nachforschungen sticht Carter in ein Wespennest von Intrigen und mancher würde ihm gerne ein „Rückfahrticket nach London“ verpassen. Mit „Get Carter“ kommt ein Meisterwerk des Gangster-Films wieder in die Kinos, das in Deutschland wenig bekannt ist, aber viele nachfolgende Filme beeinflusst hat. Aberwitzige Situationen und eine trockene Gewalt, die heute noch schockiert, werden von einem tragischen Unterton begleitet, der den ganzen Film prägt. Michael Caine spielt den Profikiller im schlichten 70er-Jahre-Anzug ohne coole Attitüden, einfach als Mann, der seiner Arbeit nachgeht. Mittlerweile hat Hollywood ein Remake mit Sylvester Stallone angedroht. Sehen wir uns noch schnell das Original an.

Wenn die Vergangenheit einen wieder einholt…. Jeff Bailey (Robert Mitchum) betreibt eine Tankstelle in einer amerikanischen Kleinstadt. Als ihn unerwartet ein alter Bekannter dort aufsucht, weiht er seine Freundin Ann (Virginia Huston) in das Geheimniss seiner Vergangenheit ein. Als Detektiv Jeff Markham arbeitete er damals in New York für den zwielichtigen Spieler Whit Sterling (Kirk Douglas), der von seiner Geliebten Kathie Moffat (Jane Greer) angeschossen wurde, während sie mit 40.000 Dollar verschwand… Mit einer Einführung von Dr. Peter Bär.

Gendarm Hanzo ist unbestechlich, kompromisslos und ohne Respekt für die Obrigkeit. Als er erfährt, dass der berüchtigte Auftragsmörder Totenfluss-Kanbei wieder auf freiem Fuß ist und sein Vorgesetzter Onishi Kanbeis Geliebte zu seiner Mätresse gemacht hat, wittert er eine Verschwörung, die sich bis ins höchste Shogunat erstreckt. Um der Korruption im Japan der Edo-Periode die Stirn zu bieten, billigt Hanzo jedes Mittel. Mit unbarmherziger Härte kämpft er für Recht und Ordnung.