Seit zwei Jahren fährt Bruno in einem alten, umgebauten Möbelwagen, der ihm auch als Unterkunft dient, durch die kleinen Orte entlang der Grenze zur DDR und repariert in den aussterbenden lokalen Kinos die Projektoren. Eines Morgens beobachtet er, wie ein Mann mit seinem VW in die Elbe rast. Der Mann, Robert Lander, klettert mit seinem Koffer aus dem versinkenden Auto und schwimmt an Land. Bruno nimmt ihn in seinem Möbelwagen mit, und es beginnt eine Reise, die beide durch ein provinzielles, ungesehenes Deutschland führt. Gestärkt durch ihre Gemeinschaft, wagen sie es, sich mit der Geschichte ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen: Robert durchbricht die Funkstille mit seinem Vater, dem er die Schuld für das Scheitern seiner eigenen Ehe zu geschoben hat. Und Bruno sucht die Orte seiner Kindheit auf, um diese endlich innerlich hinter sich lassen zu können. Jeder Kilometer, den sie gemeinsam zurücklegen, stärkt das Band der Freundschaft zwischen den beiden Aussteigern. Handwerklich meisterhaft umgesetzt, lässt der Film der inneren Entwicklung seiner Figuren und der Darstellung von Orten und Landschaften viel Raum. Die Bilder der Reise durch das Zonenrandgebiet lassen ein mittlerweile fast unbekannt gewordenes Deutschland der 70er Jahre entstehen. Zugleich beklagt der Film das Kinosterben in der Provinz und bietet einen subjektiven Überblick über die deutsche Kinogeschichte. Selten hat ein Film auch aus einem Rückblick über dreißig Jahre später seinen Titel so zu Recht getragen wie IM LAUF DER ZEIT.