Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Ask, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod

DEU

2022

Cem Kaya

Türkische Musik aus Deutschland – eine Subkultur? Nein: Der musikalische Ausdruck von Millionen türkischstämmiger Bürger! Angefangen mit den ersten Gastarbeitern entwickelte sich in der BRD eine eigenständige türkische Musikkultur: Protestlieder, Schlager, Lieder aus der Fremde waren höchst erfolgreich. Die deutsche Mehrheitsgesellschaft interessierte sich nicht dafür, teils aus Ignoranz übersehen, teils aus offener Fremdenfeindlichkeit abgelehnt. Flott, bunt und mitreißend spürt Cem Kaya (REMAKE, REMIX, RIP-OFF) den Eigenheiten der vielfältigen türkischen Musik aus Deutschland nach und fügt Interviews und Archivmaterial in dynamischer Montage zu einem weitgespannten Mosaik zusammen. Von Hochzeitskapellen – die alle Stile der alten türkischen Heimat beherrschen müssen – über Türkrock und Disco-Folk bis zu HipHop und Pop erzählt der Film von einer Kultur in Deutschland, von der viele viel zu wenig wissen.
In Kooperation mit Orientalische Musikakademie Mannheim
Vor Filmbeginn Konzert der Familie Ungan von der Orientalischen Musikakademie Mannheim auf den traditionellen Instrumenten Ud und Ney
Einlass ab 20:30 Uhr – Eintritt: 12 € / 9 € erm. / 8 € Mitglieder Cinema Quadrat e.V.

Remake, Remix, Rip-Off – Kopierkultur und das türkische Pop-Kino

TUR/DEU

2014

Cem Kaya

Die türkische Filmindustrie „Yesilçam“ gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den produktivsten der Welt und das, obwohl sie finanziell und strukturell äußerst instabil war. Mit der amerikanischen und europäischen Konkurrenz konnte man nicht mithalten und deswegen machten die wenigen Regisseure die großen Vorbilder einfach nach. „Der Exorzist“, „Star Wars“ oder „Rambo“, es wurde kein Hit ausgelassen, der nicht einer Vereinfachungskur unterzogen wurde. Es wurde schnell und pragmatisch gearbeitet, technische Unzulänglichkeiten wurden mit vollem Körpereinsatz wettgemacht. Die Imitationen wurden gerade in den ländlichen Gebieten der Türkei begeistert aufgenommen. Regisseur Cem Kaya hat sich sieben Jahren lang tausende Filme reingezogen und hunderte Interviews geführt.
Voilà: Eine Doku über die große Ära des türkischen Kinos – sehr sehenswert!
Mitgliederaktion: am 09.07. Eintritt frei für Mitglieder von Cinema Quadrat e. V.

Krámpack - Nico Und Dani

Spanien

2000

Cesc Gay

Fernando Ramallo, Jordi Vilches

„Krámpack“, diese Wortschöpfung könnte durchaus für sexuelle Befriedigung beziehungsweise sexuelle Experimente stehen. Denn genau darum drehen sich die Sommerferien von Dani und seinem Freund Nico. Die beiden Sechzehnjährigen sind heiß auf ersten Sex. Besonders Nico will nicht siebzehn werden, ohne mit einer Frau geschlafen zu haben. Zwar will auch Dani sein erstes Mal erleben, aber im Gegensatz zu seinem Freund entdeckt er seine Männlichkeit eher durch seine Gefühle zu Nico. Mit vielen zweideutigen Anspielungen, witzigen Dialogen und wenig Pathos zeigt „Krámpack“ – unter anderem in Cannes mit dem „Prix de Jeunesse“ und beim Schwullesbischen Filmfest Hamburg mit dem Publikumspreis ausgezeichnet – die Suche nach der sexuellen Orientierung.

Joint Security Area

Republik Korea

2000

Chan Wook Park

LeeYeong-Aeh, Lee Byung-Hun, Song Kang-Ho, Kim Tae-Woo

An der Joint Security Area (Gemeinsame Sicherheitszone) zwischen Nord- und Südkorea kommt es zu einem Zwischenfall: Ein nordkoreanischer Soldat wird tot aufgefunden, und ein Kommando des Südens stürmt über die Grenze, um ihren eigenen verwundeten Kameraden zu bergen. Da beide Staaten die jeweils andere Seite für den Vorfall verantwortlich machen, wird Major Sophie Jean, Schweizerin koreanischer Abstammung, mit den Ermittlungen beauftragt. Sie entdeckt bald, daß mehr im Spiel ist als fehlgeleiteter Parolengehorsam, und daß manche befeindeten Soldaten mehr gemeinsam haben, als sie je zugeben werden. Trotz des Endes des Kalten Krieges stehen sich an der entmilitarisierten Zone, der Grenze zwischen Nord- und Südkorea, zwei schwer bewaffnete Armeen gegenüber. Armeen aus Menschen, welche die Gegenseite als ihre Feinde und zugleich als Brüder ansehen. Dieser Konflikt ist auch das Herzstück von JSA. Ein Beispiel dafür, wie Ideologien Menschen in die Katastrophe führen.

I Like Movies

CAN

2022

Chandler Levack

Isaiah Lehtinen, Percy Hynes White, Anand Rajaram, Eden Cupid

2003: Im verschlafenen Burlington lebt der 17jährige Lawrence Kweller und weiß alles über Film und Kino. Zumindest denkt er das. Natürlich arbeitet er in der örtlichen Videothek – doch mit seinem ausgestellten Filmwissen geht er allen auf die Nerven und verprellt die wichtigsten Menschen in seinem Leben, den besten Freund und die alleinerziehende Mutter. Immerhin entwickelt er eine komplizierte Freundschaft mit der älteren Videothekenchefin. Und muss möglicherweise in Betracht ziehen, schlichtweg ein wichtigtuerischer, selbstgefälliger Idiot zu sein.

Mit authentischen Charakteren, spitzem Humor und emotionalem Tiefgang zeichnet die kanadische Regisseurin Chandler Levack das Porträt eines Highschool-Filmnerds, der erkennen muss, dass das Leben nicht nach selbsterdachtem Drehbuch verläuft. „Mit diesem wunderbaren Debüt hat Levack sich einen Platz unter den jungen kanadischen Filmemachern erobert, die man weiterhin beobachten sollte.“ (epd Film)

La Captive - Die Gefangene

F

2000

Chantal Akerman

Sylvie Testud, Stanislas Merhar, Olivia Bonamy, Lilian Rovere, Françoise Bertin, Aurore Clément

Ariane – die Gefangene – wird von Simon ununterbrochen überwacht. Er ist von ihr besessen, will alles von ihr wissen, läßt sie überwachen, wenn sie ausgeht, spioniert ihr nach und unterzieht sie endlosen Verhören, wenn sie zurückgekommen ist. Doch je mehr Simon versucht, in seine Geliebte einzudringen und sie zu beherrschen, desto mehr entgleitet sie ihm. Obwohl sie alles tut, um ihm zu gefallen, entspinnt sie ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten, in dem sie machen kann, was sie will. Simon hingegen wird durch seinen Überwachungswahn immer mehr von Ariane abhängig, bis man sich schließlich fragen muss, wer der oder die wahre Gefangene ist. Diese ruhige, konzentrierte Studie über Beziehungen und Alleinsein basiert auf Marcel Prousts Roman „La Prisonière“ aus dem Zyklus „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Mit langen, unbewegten Einstellungen und dem kühlen Ambiente gelingt Chantal Akerman ein klaustrophobisches Kammerspiel voll innerer Spannung. Die Homepage des Verleihs: www.alamodefilm.de

Metalstorm: Die Vernichtung des Jared-Syn

USA

1982

Charles Band

Charles Band. D: Jeffrey Byron, Michael Preston, Tim Thomerson, Kelly Preston, Richard Moll.

Der intergalaktische Superschurke Jared-Syn, ausgestattet mit übernatürlichen Kräften, will die humanoiden Bewohner eines Wüstenplaneten versklaven, und zwar mit Hilfe von einem Stamm einäugiger Nomaden, die ihn für eine Art Messias halten. Der Space-Cowboy Dogen und Dhyana, die den Tod ihres Vaters rächen will, bekämpfen ihn…
Ein Weltraum-Western mit Esoterik-Magie und Hochtechnologie: Charles Band, einer der größten B-Movie-Produzenten überhaupt, hängt sich sowohl an den KRIEG DER STERNE- als auch an den 3D-Hype der 80er, gepaart mit einer ordentlichen Prise MAD MAX. Die Klasse seiner hochrangigen Vorbilder erreicht METALSTORM zwar nicht, verdammt unterhaltsam ist er aber dennoch – nicht zuletzt dank seines einfallsreichen 3D-Einsatzes und der charmanten Performances der Schauspieler, die voll in ihren trashigen Figuren aufgehen.
Sie können Dauerkarten für das gesamte Pop Out!-3D-Festival kaufen; die Langfilme sind in Double Features eingeteilt; und natürlich sind auch Einzelkarten erhältlich! Im Spielplan auf unserer Homepage können Sie die verschiedenen Varianten aussuchen.

Le Coeur Au Poing

Kanada

1998

Charles Binamé

Louise ist unzufrieden: mit sich, ihrem Leben und der Liebe. Also durchquert die eigensinnige Lebenskünstlerin Montréal und bietet Zufallsbekanntschaften ihre Gesellschaft an: Für eine Stunde wird sie zum engsten Vertrauten dieser Menschen, doch der Feldversuch in Sachen Leben gestaltet sich unwägbarer als gedacht.

Killer of Sheep – Schlächter der Schafe

USA

1978

Charles Burnett

Henry G. Sanders, Kaycee Moore, Charles Bracy

Eines der lange vergessenen Meisterwerke amerikanischer Filmgeschichte, das 1990 von der Kongressbibliothek als einer der ersten Filme in die National Film Registry aufgenommen wurde – ungeklärte Musikrechte haben aber den Verleih über Jahrzehnte verhindert: Ein realitätsnaher Film über die bedrückenden Zustände in einem Ghetto in Los Angeles und den Alltag von Stan, der als Schlächter arbeitet, um den Broterwerb für seine Familie sichern zu können. Sein peinigender Job nimmt ihn zusehends mit und isoliert ihn von der Gemeinschaft. Ungeschliffen und geradezu dokumentarisch inszeniert drehte Burnett an Wochenenden in seiner Nachbarschaft quasi ohne Budget – und erreicht mit seinem mosaikhaften Porträt des ärmlichen schwarzen Arbeitermilieus eine unmittelbare filmische Wirkung, zwischen Neorealismus und Cassavetes. „Noch immer kann der Film inspirieren – so viel Zuneigung, so viel Authentizität, so viel Poesie und Hingabe stecken in jeder körnigen Schwarzweißeinstellung.“ (Berlinale)

Der große Diktator

USA

1940

Charles Chaplin

Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie

Ob man über Hitler lachen darf, hat Charlie Chaplin längst beantwortet: Ja, wenn es denn witzig ist. Und das ist DER GROSSE DIKTATOR allemal. Unvergessliche Szenen wie der Tanz mit der Weltkugel, der Einzug von Benzino Napoloni in den Bahnhof und die unverständliche Rede von Diktator Hynkel, bei der sich die Mikrofone wegbiegen, sind nur wenige Beispiele für Chaplins Ideenreichtum und seine gezielte und treffende Satire.
Zwei Personen stehen im Vordergrund. Einmal der jüdische Friseur, der unter der Ideologie Hynkels zu leiden hat und Teil einer Rebellion wird, und eben der Diktator Hynkel, der viel redet und gestikuliert. Beide verbindet ihre äußerlichen Ähnlichkeiten, was im Verlauf der Handlung zu urkomischen Verwechslungen führt.

Moderne Zeiten

USA

1936

Charles Chaplin

Charles Chaplin, Paulette Goddard

Wie eine Schafherde drängen Arbeiter aus der U-Bahn in die Fabrik. Einer von ihnen ist Charlie. Er bedient absurde Maschinen, schraubt und schraubt, bis er als Versuchs-kaninchen an einer Maschine herhalten muss. Dann dreht er durch: Mit seinen Schraubenschlüsseln rennt er hinter der Sekretärin des Chefs her, läuft schraubend auf die Straße, will dort bei einer dickbrüstigen Passantin weiterschrauben. Chaplins Film kritisiert den Verlust von Menschlichkeit und Individualität durch die Industrialisierung. Mit Einführung und Live-Klavierbegleitung von Erik Schmid, Kunsthistoriker

The Kid - Der Vagabund Und Das Kind

USA

1921

Charles Chaplin

Charles Chaplin, Carl Miller, Edna Purviance

Man möge für ihr Kind sorgen, steht auf dem Zettel, den die junge Frau auf dem Rücksitz einer Limousine bei ihrem Neugeborenen lässt, um sich dann das Leben zu nehmen. Durch verschiedene Wirrungen landet der kleine Junge bei Charlie, einem armen Mann, der sich von da an zum liebevollen Ersatzvater entwickelt. Aber: Nach einigen Jahren tritt die Mutter wieder in sein Leben und das des kleinen John – sie ist nicht nur am Leben geblieben, sondern auch wohlhabend geworden … In seinem ersten abendfüllenden Film hat Chaplin seine eigene Kindheit in Londoner Armenhäusern aufgearbeitet. Heute kann man sagen: Es ist ihm ein Meisterwerk gelungen. An der Orgel begleitet von: Christiane Michel-Ostertun. Mit einer Einführung von Dr. Peter Bär

Ein Fisch namens Wanda - A Fish Called Wanda

GBR

1988

Charles Chrichton

John Cleese, Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin

Vier Figuren, viermal auf unterschiedliche Weise komisch, kombiniert in einer komplexen Juwelenraub-Geschichte, garniert mit den Klischees des typisch Amerikanischen und typisch Britischen, mit toten Hündchen und aufgegessenen Aquariumsfischen: Anwalt Archie Leach – John Cleese in einer Glanzrolle – ist Verteidiger eines Juwelendiebs; dessen Komplizin Wanda – eine verführerische Jamie Lee Curtis – macht ihm Avancen, um ans Versteck der Beute zu gelangen. Otto – Kevin Kline als Wandas eifersüchtiger Lover – kapiert gar nichts, hält sich aber für ein Genie. Und Ken, der stotternde Vierte im Bunde – Michael Palin, wie Cleese Monty Python-Mitglied – versucht eine alte Dame, die als Zeugin aussagen könnte, aus dem Weg zu räumen.
John Cleese, Drehbuchautor und ungenannter Co-Regisseur, kombiniert in seiner extrem clever konstruierten und wahnsinnig komischen Story Nonsens und Satire, Farce und Krimi-Standards, schwarzen Humor und culture clash.

Rembrandt

F / D / NL

1999

Charles Matton

Klaus Maria Brandauer, Johanna Ter Steege, Jean Rochefort

„Die Menschen glauben was sie sehen, ich aber glaube um so weniger, je mehr ich sehe“, sagte Rembrandt, der sich im Lauf der Jahre immer wieder selbst malte und von Mal zu Mal nüchterner von der Leinwand blickt. In Rückblenden wird die Lebensgeschichte des niederländischen Barockmalers Rembrandt van Rijn erzählt, die in jeder Hinsicht ein ergiebiger Filmstoff ist. Der Sohn eines Müllers aus Leiden zieht 1631 als 25-Jähriger nach Amsterdam und wird dort ein gefragter Poträitist. Dem gesellschaftlichen Aufstieg folgt ein viertel Jahrhundert später der finanzielle Bankrott. Prunkvoll und mit liebevollen Details ausgestattet erzählt der Filmemacher, Maler und Bildhauer Charles Matton von der nonkonformistischen Persönlichkeit des großen Künstlers. Dabei setzt er auch die drei Frauen ins Bild, die in Rembrandts Leben eine Rolle spielten und mit den drei großen Perioden seines Amsterdamer Schaffens in Beziehung gesetzt werden. Klaus Maria Brandauer scheint die Rolle auf den Leib geschnitten zu sein. Er agiert diszipliniert und zurückhaltend und auch die übrigen Schauspieler sind durchweg kompetent und wohlüberlegt eingesetzt.

Steamboat Bill Jr.

USA

1928

Charles Riesner, Buster Keaton

Buster Keaton, Ernest Torrence, Tom Lewis, Marion Byron

Am Ufer des Mississippi schwelt eine Fehde zwischen zwei Dampfschiffbesitzern: Der alte Steamboat Bill versucht sich mit seinem schrottreifen Kahn gegen die übermächtige Konkurrenz des reichen Mr. King zu behaupten. Hilfe erhofft er sich von seinem Sohn (Buster Keaton), der nach Jahren in der Großstadt erstmals zu seinem Vater zurückkehrt. Leider erweist sich dieser als hühnerbrüstiger Dandy und liebt zudem die ebenfalls angereiste Tochter des verhaßten King. Vorfilm: DAS VOLLELEKTRISCHE HAUS (THE ELECTRIC HOUSE, 1922, 19 Min.): Buster spielt einen Botaniker, der versehentlich ein Diplom als Elektriker erhält. So wird unter seinen Fingern ein ganzes Haus zu einem vollautomatischen, wahren Wunderwerk der Technik.

Die oberen Zehntausend – High Society

USA

1965

Charles Walters

Bing Crosby, Grace Kelly, Frank Sinatra, Louis Armstrong

Tracy Lord und ihre Familie gehören zur High Society. Kurz vor ihrer Hochzeit mit dem eher steifen und langweiligen George Kittredge wird ihre Welt durcheinandergeworfen. Ihr Ex-Mann C. K. Dexter Haven ist in sein altes Haus in der Nachbarschaft der Lords zurückgekehrt. Des Weiteren ist ein Boulevardmagazin drauf und dran, die Affäre von Tracys Vater publik zu machen. Um die Reporter einzuwickeln, erlaubt Tracy, dass sie über ihre Hochzeit berichten.
DIE OBEREN ZEHNTAUSEND glänzt vor allem durch die begeisternde Musik von Cole Porter und durch seine brillante Besetzung, darunter Grace Kelly in ihrer letzten Filmrolle vor ihrem Rückzug aus Hollywood. Die mitreißende und unterhaltsame Musical-Hommage an die Welt der Reichen und Schönen basiert auf dem Broadway-Stück „The Philadelphia Story“, das bereits 1940 mit Katherine Hepburn, Cary Grant und James Stewart verfilmt wurde.

Modern Times

USA

1936

Charlie Chaplin

Charlie Chaplin, Paulette Goddard, Henry Bergman

Wie eine Schafherde drängen Arbeiter aus der U-Bahn in die Fabrik. Einer von ihnen ist Charlie. Er bedient absurde Maschinen, schraubt und schraubt, bis er als Versuchskaninchen an einer Maschine herhalten muss. Dann dreht er durch: Mit seinen Schraubenschlüsseln rennt er hinter der Sekretärin des Chefs her, läuft schraubend auf die Straße, will dort bei einer dickbrüstigen Passantin weiterschrauben. Chaplins Film kritisiert den Verlust von Menschlichkeit und Individualität durch die Industrialisierung.

Anomalisa

USA

2015

Charlie Kaufman, Duke Johnson

Michael Stone ist Autor eines Selbstmotivations-Bestsellers. Doch seine eigene Wahrnehmung ist gestört: Für ihn sehen alle Menschen gleich aus, wenn auch mit unterschiedlicher Kleidung und Frisur. Sie alle sprechen in derselben (männlichen) Stimme – selbst seine nahesten Familienangehörigen. Jetzt sitzt Michael während einer Lesereise in einem Hotel in Cincinatti, gelangweilt und einsam – doch dann hört er im Einerlei seiner Wahrnehmung eine Frauenstimme: Lisa. Mit ihr könnte ein neues, erfrischendes Leben beginnen…
Charlie Kaufman, der innovative Autor von Filmen wie BEING JOHN MALKOVICH oder ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND, hat mit per 3D-Drucker geschaffenen Figuren einen der wunderbarsten Puppentrickfilme überhaupt geschaffen – für Erwachsene: Es geht um Identität und Midlife-Crisis, wenn für Michael das Selbstverständliche im Alltag fremd geworden ist. In höchster filmischer Illusionskunst wird der Zuschauer in diesen Film emotional hineingezogen, der den Jury-Preis von Venedig erhielt und von der Alliance of Women Film Journalists für die beste Sexszene ausgezeichnet wurde.

Der Sommer mit Anaïs

FRA

2021

Charline Bourgeois-Tacquet

Anaïs Demoustier, Valeria Bruni Tedeschi, Denis Podalydès

Mit ihrem charmant-flippigen Wesen fasziniert und verführt Anaïs die Menschen um sich herum: Als ihr Freund sie verlässt und Anaïs auf den Verleger Daniel trifft, verliebt der sich auf der Stelle in sie. Aber Anaïs, die auf den ersten Blick so sprunghaft und spontan wirkt, sehnt sich danach, die große Liebe im Leben zu finden. Als sie auf Daniels Frau trifft, die erfolgreiche Schriftstellerin Émilie, spürt sie die Macht der Gefühle.
Impulsive Lebenslust, unbeständige Beziehungen, zwischen Pariser Großstadtflair und ländlicher Idylle – mit Anaïs Demoustier als junge Frau, die ihren Bauchgefühlen folgt, und Valeria Bruni Tedeschi als souveräne Schriftstellerin mitten im Leben gelingt Debüt-Regisseurin Charline Bourgeouis-Tacquet eine leichtfüßig erzählte Sommerdramödie.
Einführung: Dr. Inge Beisel, Romanisches Seminar der Universität Mannheim

Aftersun

GBR/USA

2022

Charlotte Wells

Paul Mescal, Frankie Corio, Celia Rowlson-Hall, Brooklyn Toulson

Urlaub an der türkischen Riviera; nicht gerade ein Luxusresort, aber für die elfjährige Sophie umso wertvoller: Sie verbringt Zeit mit ihrem Vater Calum. Die Eltern sind getrennt, Calum verarbeitet zudem die Trennung von seiner aktuellen Freundin; Sophie freundet sich mit älteren Jugendlichen an. Vater und Tochter hängen am Pool ab, machen beim Animationsprogramm mit, unterhalten sich. Und sie nehmen ihren Urlaub mit dem Camcorder auf – Annäherungen und Unstimmigkeiten, Karaokeabend und Geburtstag des Vaters zeigen eine so brüchige wie innige Beziehung zwischen den beiden. Die Jahre später von der nun 30jährigen Sophie in den Videoaufnahmen (wieder)entdeckt wird.

Subtil und emotional porträtiert Charlotte Wells die komplexe Verbindung zwischen Vater und Tochter, in einem Film, der nicht alles auserzählt, aber über seine Charaktere, über seine Stimmung, über seine Bilder bestens funktioniert: „Gedankenstrom in der Schwebe zwischen der unbeschwerten Vertrautheit von Vater und Tochter und einem subtilen Gefühl des Abschieds – von Kindheiten, Lebensträumen und endgültigen Selbstbildern.“ (Süddeutsche Zeitung). Für Sight & Sound der beste Film 2022.

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