Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage

ROU

2007

Cristian Mongiu

namaria Marinca, Laura Casiliu, Vlad Ivanov

Rumänien in den 1980er Jahren. Die Überwachung und Unterdrückung des Privatlebens dringt in die privatesten Bereiche. Zwei Studentinnen haben abends eine Verabredung in einem Hotel: Herr Bebe wird an Gabita eine strengstens verbotene und mit hohem Strafmaß bedrohte Abtreibung vornehmen…
Mit formal nüchternem Stil entwickelt Cristian Mongiu eine außerordentliche Spannung; in seiner Erzählung einer einzelnen Begebenheit schwingt das ganze kleinbürgerlich-chauvinistisch-heuchlerisch-brutale Klima der Ceausescu-Diktatur mit. Da es 2007 in Rumänien nur 37 Kinos gab, fuhr der Regisseur mit mobilem Projektor durchs Land, um seinen Film zu zeigen. Der preisgekrönte Film erfuhr bei uns im Cinema Quadrat seine Mannheimpremiere.

4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage

ROU

2007

Cristian Mungiu

Anamaria Marinca, Laura Vasiliu, Vlad Ivanov

Studentin Gabita (Laura Vasiliu) befindet sich in einer prekären Situation: Sie will abtreiben – was in Rumänien unter Strafe verboten ist. Ihre Zimmergenossin Otilia (Anamaria Marinca) treibt das dafür notwendige Geld und einen Arzt auf, der die Abtreibung vornehmen soll. Nachdem sie endlich ein Hotel gefunden haben, das ihnen ein Zimmer vermietet, nutzt der Arzt ihre Situation schamlos aus und überlässt sie anschließend ihrem weiteren Schicksal. Ein beklemmend inszenierte Tour durch den Alltag einer Dikatatur, für die Mungui verdient die Goldene Palme und zwei Europäische Filmpreise 2007 (Bester Film, Beste Regie) gewann.

Latin Lover

ITA

2015

Cristina Comencini

Saverio Crispo, Schauspiellegende, Frauenheld, Vater von fünf Töchtern mit fünf Frauen aus vier Ländern, ist vor zehn Jahren den Weg allen Fleisches gegangen. Nun, zum Todestag, versammeln sich alle Töchter und Witwen (nebst männlichem Anhang) in seinem apulischen Heimatdorf. Seine älteste Tochter muss nicht nur die einander fremden Familienmitglieder zusammenzubringen, sondern auch die temperamentvollen Damen unter Kontrolle zu halten. Eine schier unlösbare Aufgabe. Und dann ist da noch Pedro del Rio, Saverios Stuntdouble: Er weiß über den verstorbenen Star mehr als alle anderen. Zwischen Umarmungen, Rivalitäten und nächtlich enthüllten Geheimnissen kommt es zu einem Crescendo der Emotionen in allerlei tragikomischen Situationen.
Eine augenzwinkernde, fast wahre Hommage an die „Commedia all’italiana“ der 60er Jahre. Als Tochter von Luigi Comencini, einem der Meister dieses Genres, kennt Regisseurin Cristina Comencini sich bestens aus. Ihre turbulente Komödie hat ein fantastisches Schauspielerinnen-Ensemble zu bieten, in dem nicht nur Stars wie Virna Lisi, Marisa Peredes oder Valeria Bruni Tedeschi brillieren.

Paco de Lucia - Auf Tour

ESP

2014

Curro Sánchez

Der Film begleitet den bekanntesten Flamenco-Gitarristen weltweit auf Konzerten, Studioaufnahmen und in sein privates Refugium. Gedreht von seinem Sohn Curro Sánchez Varela kurz vor Paco de Lucias Tod im Februar 2014. Mithilfe von privaten Aufnahmen und Archivmaterial zeichnet Sánchez ein intimes Porträt des Ausnahmekünstlers, das auch die dunkleren Kapitel nicht außen vor lässt. De Lucía wurde 1947 im südspanischen Algeciras geboren und begann bereits früh mit dem Gitarrespielen. Seine erste Soloplatte veröffentlichte er mit 20 – ein Alter, das obendrein deswegen bedeutsam ist, weil zu jener Zeit auch de Lucías langjährige Kollaboration mit dem populären Flamencosänger Camarón de la Isla ihren Anfang nahm. Ein wahrer Genuss für Musik- und Flamencoliebhaber!

DEU

1930

Hans Tintner

Der späte Stummfilm, der bereits mit einigen Ton- und Dialogszenen ausgestattet ist, ist ein sozialkritisches Manifest gegen den scharfen Abtreibungsparagrafen 218: Hete Fent, schwanger, arbeitet als Büroangestellte in der Fabrik, in der auch ihr Verlobter Paul arbeitet. Ohne hohes Einkommen und ohne gemeinsame Wohnung wird es schwer, für das Kind zu sorgen, dennoch entscheiden sie sich für das Baby. Als aber Paul nach einem Streik entlassen wird, wird die Not zu groß. Hete will abtreiben – eine „Engelmacherin“ verabreicht ihr Cyankali…

Der Film, gedreht nach einem Theaterstück von Friedrich Wolf, ist ein starkes Plädoyer für den legalen Schwangerschaftsabbruch und blickt in der Tradition des Arbeiterfilms der Weimarer Republik auf die sozialen Umstände der Notlage eines jungen Paares.

The Last Supper

Kanada

1994

Cynthia Roberts

Ken McDougall, Daniel MacIvor

Der an Aids erkrankte Tänzer Chris plant angesichts unerträglicher Leiden seinen Selbstmord. Mit Hilfe seines Arztes sowie dem Beistand seines Freunds und Liebhabers Val choreographiert er seinen Freitod im Stil einer grandiosen Abschiedsrevue. Die 2000 verstorbene Regisseurin Cynthia Roberts wurde für dieses engagierte und lebensbejahende Werk bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin mit dem Teddy Award ausgezeichnet.

Unter Fremden

CAN

1990

Cynthia Scott

Alice Diabo, Constance Garneau, Winifried Holden, Catherine Roche

In einem alten Bus machen sich sieben Frauen zwischen 69 und 88 auf eine Fahrt. Doch der Bus gibt mitten in der Wildnis den Geist auf. Nun müssen sie Fähigkeiten, die schon längst vergessen waren, wieder anwenden und lernen, fern aller Zivilisation zu überleben. Ein zauberhafter Film endlich wieder auf der Kinoleinwand: voller Humor, Lebenslust und magisch-poetischen Momenten. Während sie sich in einem halbverfallenen Landhaus einrichten und auf die Suche nach Nahrung machen, erzählen sich die Frauen von ihrem Leben und ihren Träumen. Mit einer Einführung von Regina Steinmetz, Förderverein Viva mit sich anschließender Gesprächsrunde

Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen

FRA

2016

Cyril Dion, Mélanie Laurent

Die Weltgemeinschaft steht vor gigantischen Herausforderungen: Klimawandel, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung und Ressourcenknappheit bedrohen unsere Ökosysteme und die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen weltweit. Die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion haben sich auf eine Reise rund um den Globus begeben, um Menschen kennen zu lernen, die mit zukunftsweisenden Ideen den ökologischen Kollaps unseres Planeten verhindern möchten.
Diskussionspartnerinnen: Susanne Kammer, Eine-Welt-Forum Mannheim e.V., und Rike Schweizer, Klima-Kollekte
Kooperationspartner: Eine-Welt-Forum Mannheim e.V

Unruh

CHE

2022

Cyril Schäublin

Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stalder, Hélio Thiémard, Alice-Marie Humbert, Esther Flückiger

1877, in einem Tal im Schweizer Jura, ist man stolz auf die Kunst der Uhrenfertigung. Beamtenschaft und Gendarmerie wachen hier über die Zeit und geben den Menschen den Takt vor, sekundengenaue Kontrolle beherrscht den Uhrenproduktionsbetrieb in der Manufaktur. Doch es gibt auch eine starke anarchistische Bewegung, die das Ende von Nationalismus und Marktgesetzen fordert, sich für Pazifismus und Solidarität einsetzt. Hier kreuzen sich die Wege von Josephine, verantwortlich für die Montage der Unruh, des Herzstücks des Uhrwerks, und von Pjotr Kropotkin, russischer Kartograf und Anarchist. Das kleine Örtchen Saint-Imier wird zum Zentrum der anarchistischen Bewegung – die Forderung: die Befreiung der Zeit.
Cyril Schäublin feiert die Handwerkskunst der Uhrmacherei und verknüpft sie mit klarer politischer Haltung in diesem hochaktuellen Historienfilm, der Uhrenarbeit, Anarchismus, Fotografie und globaler Kommunikation verbindet. Le Monde: „erstaunliche, sehenswerte Fabel über Kapitalismus“; New York Times: „der beste Film der Berlinale“; taz: „das Beste, was der europäische Film aktuell zu bieten hat.“

Sommerhundesöhne

DEU

2004

Cyril Tuschi

Stipe Erceg, Fabian Busch

Deutschland. Frankreich. Spanien. Marokko. Cyril Tuschi erzählt ein verrücktes und bewegendes Road-Movie über zwei junge Männer, Stipe Erceg („DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI“, „STADT ALS BEUTE“) und Fabian Busch („LIEGEN LERNEN“, „23“), die mit aller Kraft versuchen, den anderen und die Außenwelt zu ignorieren. Nach einer faszinierenden Entdeckungsreise quer durch Europa und zu sich selbst stellen sie am Ende überrascht fest, daß sie Freunde geworden sind und eine ganze Welt vor sich haben. Publikumspreis beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen.

Banana Pancakes and the Lonely Planet

NLD

2015

Daan Veldhuizen

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen: Erzählen können aber nicht nur die Touristen, sondern auch die Einheimischen. So etwa in dem entlegenen Dorf Muang Ngoi in Laos, das Backpacker und Individualtouristen – mit ihrer Bibel, dem Reiseführer „Lonely Planet“, in der Hand – als Sehnsuchtsort des ursprünglichen Lebens und der Schönheit der Natur für sich entdeckten. Daan Veldhuizen porträtiert Jugendliche aus dem Dorf, die den Wandel ihrer Welt erleben, und stellt die Postkartenbilder, die Touristen sich erhoffen, einem realistischen Bild der traditionellen und spirituellen Lebensweise der Dorfbewohner gegenüber. Während die Moderne im buddhistisch geprägten Leben einzieht, beklagen inzwischen Touristen den Verlust des Paradieses. Der Regisseur: „Man könnte das ‚umgekehrten Exotismus’ nennen: sich selber durch die Augen anderer zu sehen.“

Die Blauen Und Die Grauen Tage

DEU

2000

Dagmar Damek

Inge Meisel, Peter Sattmann, Susanne Lothar

Lotte Hansen zieht zur Familie ihres Sohnes – das Alter und die zunehmenden Demenzerscheinungen machen diesen Schritt notwendig. Und zunächst gestaltet sich das Zusammenleben problemlos: Oma schmeißt den Haushalt, alle profitieren von ihrer Anwesenheit. Doch plötzlich ist sie verschwunden. Ihre Enkelin Vera findet die alte Frau auf dem Bahnhof, wo sie unansprechbar in die Welt ihrer Vergangenheit zurückgefallen ist. Als sie sich am nächsten Tag nicht mehr an diesen “Aussetzer” erinnern kann, bittet sie Vera, für sie ein Tagebuch über diese “grauen” und die “blauen” Tage zu führen. Die Fernsehverfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs von Monika Feth schildert die Etappen seelischen und körperlichen Verfalls sowohl aus der Perspektive der Betroffenen als auch der “Außenstehenden”. Einführung: Dipl. Soziologin Margot Klein, Viva Mannheim

Audre Lorde - Berliner Jahre 1984 - 1992

DEU

2011

Dagmar Schultz

Dokumentarfilm

Auch über 30 Jahre nach ihrem Tod ist der Einfluss der Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde auf die afroamerikanischen, feministischen und queeren Bewegungen außerordentlich lebendig. Dagmar Schultz blickt in ihrem Filmporträt auf Lordes Berliner Jahre von 1984 bis 1992, in denen sie afro-deutschen Frauen zu mehr Selbstbewusstsein verhalf und die sozialen Veränderungen in der Stadt und im Land kommentierte, die von Mauerfall und Wiedervereinigung, aber auch von ausländerfeindlichen Pogromen geprägt waren.

Zum ersten Mal erlauben persönliche Video- und Audioaufzeichnungen von Dagmar Schultz einen tiefen Blick in das Leben der privaten Audre Lorde, lassen aber auch Mitstreiter, Studierende und Freunde zu Wort kommen. Lorde bezeichnete ihre Berliner Zeit als eine der wichtigsten in ihrem Leben.

Leben über Kreuz

DEU

2021

Dagmar Seume

Christine Hecke, Benjamin Sadler, Annette Frier, André Szymanski

Die biederen Kempes und die hippen Blumbergs scheinen nichts gemein zu haben. Doch Caren Blumberg und Jan Kempe sind beide schwer nierenkrank und warten auf eine Spenderniere. Als ihr gemeinsamer Facharzt erkennt, dass eine Spende zwischen den beiden Familien möglich wäre, keimt Hoffnung auf: Doch es gibt strenge Gesetze, um Organhandel aufgrund von finanziellen oder sonstigen Abhängigkeiten zu verhindern. Deshalb müssen die ungleichen Paare einer Ethikkommission beweisen, dass die Organspende über Kreuz aus freien Stücken, aus persönlicher Verbundenheit geschieht. Kurz: Die Kempes und die Blumbergs müssen Freunde werden – oder die Freundschaft zumindest glaubhaft vorspielen.
Ausgehend von einem juristischen Grundkonflikt geht es nicht nur um Leben, Tod und die Möglichkeit, Ehe- und Familienglück zu verlängern, sondern auch um unterschiedliche Lebenskonzepte und Mentalitäten, wenn die beiden betroffenen Ehepaare aufeinanderprallen.
Referentinnen: Christine Linkert und Brigitte Pahlke

Dark Horse

DK/ISL

2005

Dagur Kári

Jakob Cedergren, Tilly Scott Pedersen, Nicolas Bro

DARK HORSE erzählt in 12 Kapiteln die Geschichte des entspannt lässigen Kopenhageners Daniel, der seinen Lebensunterhalt mit dem illegalen Besprühen von Liebeserklärungen an Hauswänden der Stadt verdient. Sein Leben und Denken folgt einem ganz eigenen Tempo, das mit gesellschaftlichen Normen nicht viel zu tun hat. Das Gegenstück in seinem Leben ist sein bester Freund, genannt Opa, der Grenzen und Regeln zum Glücklichsein braucht, und diese exzessiv als Schiedsrichter auf dem Fußballfeld auszuleben versucht. Und wie so oft ist es eine Frau und die Liebe, die die eingespielte Männerfreundschaft auf den Prüfstand bringt – und nicht nur das. Francesca, ähnlich unbekümmert wie Daniel, verliert ihren Job in der Bäckerei, weil sie Brot unter Einfluß psychedelischer Pilze verkauft hat. Sie verliebt sich in den Spray-Künstler, von dem sie wenig später schwanger wird und damit alles auf den Kopf stellt. Erstmals müßte Daniel Verantwortung übernehmen, und nichts in seinem bisherigen Leben hat ihn darauf vorbereitet… DARK HORSE ist ein Schwarz-Weiß-Film, der in seinem nostalgischen Touch an den Filmstil der 60er Jahre erinnert und dabei zum Träumen einlädt.

Ein Gutes Herz

ISL

2009

Dagur Kári

Brian Cox, Paul Dano, Isild Le Besco

In seinem neuen Film erzählt der in Frankreich geborene isländische Regisseur Dagur Kári von der Freundschaft zweier ungleicher Typen, mit denen das Leben bisher noch nicht besonders wohlwollend umgegangen ist: Lucas ist obdachlos und wird nach einem Selbstmordversuch in die Klinik eingeliefert, in der sich wieder einmal der Kneipenbesitzer und notorische Trinker Jacques nach einer Herzattacke aufhält. Ein trockener, melancholischer Film über zwei Typen und ihre Stärken und Schwächen, der einen weinen und lächeln lässt.

Nói Albinói

Island

2002

Dagur Kári

Tómas Lemarquis, Thröstur Léo Gunnarsson

Nói, ein eigensinniger Außenseiter, von dem niemand weiß, ob er nun zurückgeblieben oder genial ist, lebt mit seiner Großmutter in einer kleinen Stadt an einem abgelegenen Fjord im Norden Islands. Mit Iris, dem Mädchen von der Tankstelle, träumt er, dieser Welt zu entkommen. Denn hier scheint er ein ums andere Mal zu scheitern: Die Feuerwehr hat keine Arbeit für ihn, als Totengräber verzweifelt er an der tiefgefrorenen Erde. Erst als eine Katastrophe sein kleines Universum erschüttert, eröffnet sich für Nói die Chance, ein neues Leben zu beginnen… Im Grundton zwar eher trist-melancholisch, zeichnet sich das Erstlingswerk des Isländers Dagur Kári vor allem durch eine kräftige Portion Optimismus und Humor aus. „Ein starkes Kinodebüt, eine kleine göttliche Komödie“ (Tagesspiegel)

Mittagssonne

HRV/SRB/SVN

2015

Dalibor Matanic

Tihana Lazhovic, Goran Markovic, Nives Invakovic, Dado Cosic

Drei Liebesgeschichten im Abstand von je zehn Jahren in einem kleinen Dorf in Kroatien, dreimal spielt der Krieg in die Liebe hinein, und dreimal werden die beiden Liebenden von denselben Darstellern gespielt: Mit MITTAGSSONNE gewann Dalibor Matanic den Jurypreis in der Cannes-Reihe „Un Certain Regard“, weil er die Liebe und den Krieg auf ganz spezifische, auf originelle und intensive Art miteinander verknüpft. 1991 müssen sich zwei junge Erwachsene heimlich treffen, weil in Kriegszeiten die Romanze ein verbotener Luxus ist. 2001 sind die Wunden des Krieges noch zu frisch, um eine Affäre in eine echte Liebesbeziehung zu verwandeln. 2011 kann die Liebe vielleicht bestehen, wenn nur die Vergangenheit nicht dazwischenfunkt.

Schöne Tote Mädchen

Kroatien

2002

Dalibor Matanic

Olga Pakalovic, Nina Violic

Das Debüt des jungen kroatischen Filmemachers Dalibor Matanic, zeigt den Mikrokosmos eines Mietshauses in Zagreb als Spiegel der Zustände in seiner Heimat und heimste dafür mehrere Preise ein. Im Mittelpunkt stehen Iva und Maria, ein lesbisches Pärchen, für das ein Wunschtraum in Erfüllung zu gehen scheint, als es in eine geräumige Wohnung in einem ruhigen Stadtteil der kroatischen Hauptstadt zieht. Doch fatalerweise haben sie sich die Nachbarn nicht näher angeschaut, die sich bald als eine Ansammlung von Psychopathen entpuppen. Da gibt es den Nationalisten, der jeden Tag die kroatische Flagge hißt und seine Gattin prügelt. Im letzten Stock haust ein Arzt mit seinem debilen Sohn, der trotz Alkoholproblemen illegale Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Doch als schlimmstes Horrorpaar entpuppt sich die herrschsüchtige Hausmeisterin, die ihren gewalttätigen Skinhead-Sprößling mit Iva verkuppeln will. Kein Wunder also, daß die Situation bald eskaliert.

In the Middle of the River

USA/DEU

2018

Damian John Harper

Eric Hunter, Max Thayer, Nikki Lowe, Matthew T. Metzler

Die Schwester ist tot. Ein Unfall in den Felsen. Gabriel, Mitte 20, war lange weg. Im Irakkrieg. Im Krankenhaus. Hat sich herumgetrieben. Jetzt kehrt er heim zu den Großeltern in den Wohnwagen, zu seinen anderen Geschwistern – und er will wissen, was da war mit der Schwester. Wurde sie umgebracht? Vielleicht gar vom eigenen Großvater?
Mit ungeheurer Wucht inszeniert der an der HFF München ausgebildete Regisseur Damian John Harper sein Drama im ländlichen New Mexico, an der Bruchlinie zwischen Weißen und Ureinwohnern im Reservat: Jede Szene wurde in einer langen Kameraeinstellung gedreht, vor der Kamera versammelt sich ein Ensemble von Laiendarstellern, die Handlung beruht auf Beobachtungen und wahren Begebenheiten: So erzeugt Harper eine Atmosphäre unbedingter Authentizität bei seinem Blick in das Milieu der Abgehängten, denen nur die Wahl zwischen Kriminalität und Armee bleibt. Wo „Breaking Bad“ den Sumpf von Drogen, Perspektivlosigkeit und Aggressionen in den edlen Bildern einer High Quality-Serie zeigt, geht Harper wirklich dahin, wo es dreckig ist

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