Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Moon

GBR

2009

Duncan Jones

Sam Rockwell

Ein Meilenstein des Science-Fiction-Genres: Duncan Jones – Sohn von David Bowie – verbindet lunare Schauwerte mit philosophischen Tiefendimensionen, und Sam Rockwell legt eine großartige „Two-Men-Show“ hin. Sam überwacht seit Jahren riesige Energie-Erntemaschinen auf dem Mond, allein. Nur Roboter Gerty leistet ihm Gesellschaft. Dann kommt es zu einem Unfall. Und Gerty aktiviert programmgemäß Sams Klon. Das Mondstation-Kammerspiel wird zum existentialistischen Thriller und ist, so „Telepolis“, „ein inhaltliches und formales Vergnügen: Klone aller Welten, vereinigt euch!“
Vor dem Film entspannte Atmosphäre mit David Bowie-Musik und Bowies Lieblings-Sommerdrink
Es gilt freie Platzwahl – gerne können Sie Kissen, Decken etc. mitbringen und es sich in unserem Innenhof im dritten Stock gemütlich machen!
Neben guter Musik gibt es leckere Sommerdrinks – auch alkoholfrei.
Bei schlechtem Wetter laufen die Filme in unserem Kinosaal.
Einlass ab 20:30 Uhr
Eintrittspreis: 8 Euro / erm. 6 Euro / Mitglieder Cinema Quadrat e.V. 5 Euro

W.r. - Mysterien Des Organismus

YUG

1971

Dusan Makavejev

Milena Dravic, Jagoda Koloper, Ivica Vidovic

Regisseur Makavejev macht in seiner surrealistischen Collage über den freudianisch-marxistischen Psychoanalytiker Wilhelm Reich verdrängte Seiten der Gesellschaft sichtbar. Der erste Teil zeigt Leben, Verfolgung und Tod des Forschers, dessen Theorie einer sexuellen Befreiung als Grundlage gesellschaftlicher Befreiung verketzert wurde. Im zweiten Teil versucht die „sexuell befreite“ Milena im Jugoslawien der 1970er, den stalinistisch-dogmatischen Eiskunstläufer Vladimir Ilyich zu agitieren.

Eine fantastische Frau – Una mujer fantástica

CHL/ESP/USA/DEU

2017

ebastiàn Lelio

Daniela Vega, Francisco Reyes, Luis Gnecco, Aline Kuppenheim

Marina und Orlando lieben sich und planen eine gemeinsame Zukunft. Sie arbeitet als Kellnerin und singt leidenschaftlich gern, der 20 Jahre ältere Geliebte hat ihretwegen seine Familie verlassen. Doch dann erleidet Orlando einen Anfall, die Ärzte können nur noch seinen Tod feststellen. Marina sieht sich mit den unangenehmen Fragen einer Kommissarin konfrontiert, und Orlandos Familie begegnet ihr mit Wut und Misstrauen. Seine Noch-Ehefrau schließt sie von der Beerdigung aus. Denn Marina ist eine Transgender-Frau.
Oscar 2018 als bester fremdsprachiger Film!

Pollock

USA

2000

Ed Harris

Ed Harris, Marcia Gay Harden, Jennifer Connelly, Tom Bower, Bud Cort, Val Kilmer, Amy Madigan

Jackson Pollock begründete das Action-Painting: Bei ihm stand der Fertigungsprozess des Kunstwerks im Vordergrund – einige seiner Bilder schuf er mittels furioser, tänzerischer Bewegungen, bei denen er die Farbe aus einem Behälter auf die am Boden ausgebreitete Leinwand schleuderte. Ed Harris, der zugleich Regie führte und mit vollem Körpereinsatz die Hauptrolle übernahm, zeichnet mit seinem Spielfilm ein lebendiges Porträt dieses Künstlers des abstrakten Expressionismus, der Anfang der 50er Jahre zum Star avancierte und 1956 bei einem Autounfall ums Leben kam. Der Maler beeinflusste nicht nur die Kunst seines Heimatlandes, sondern auch die europäische Szene der Nachkriegsjahre.

Alkoholismus und psychische Probleme führten dazu, dass er viele seiner Werke selbst zerstörte. Der Film zeigt die zwiespältige Persönlichkeit des Malers, der seinen Erfolg nicht zuletzt seiner Lebensgefährtin Lee Krasner verdankt, die hervorragend von Marcia Gay Harden gespielt wird. Figuren wie die Sammlerin Peggy Guggenheim, der Kunstkritiker Clement Greenberg oder der Künstler Willem de Kooning vermitteln im Verlauf des Films ein wichtiges Kapitel der amerikanischen Kunstgeschichte – „mit viel Gespür, Hingabe und unaufdringlichen Bildern erzählt.“ (Spiegel)

Cardillac

DEU

1969

Edgar Reitz

Hans-Christian Blech, Catana Cayetano, Rolf Becker, Liane Hielscher, Gunter Sachs, Heidi Stroh, Urs Jenny.

Der angesehene Goldschmied Cardillac lebt mit seiner Tochter aus einer gescheiterten Ehe mit einer Farbigen in völliger Abgeschiedenheit. Mit rätselhafter Leidenschaft liebt er die von ihm geschaffenen kostbaren Schmuckstücke – wenn er ein Stück verkauft, überfällt er kurz darauf den Käufer, tötet ihn und holt sich den Schmuck zurück. Niemand verdächtigt den Gold-Künstler, der sich immer mehr in eine Welt von Träumen und Illusionen einspinnt.
Edgar Reitz (HEIMAT) versetzt in seinem zweiten Spielfilm Motive aus E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“ in das West-Berlin von 1969: Es geht nicht nur um eine skurril-blutrünstige Geschichte, sondern um den modernen/mordenden Künstler in der Gesellschaft – so wenden sich in dynamischer Verfremdung die Schauspieler immer wieder reflektierend ans Publikum.

The Sparks Brothers

GBR/USA

2021

Edgar Wright

Die Sparks: Eines der seltsamsten Klanggewächse der 70er. Mit einer Mischung aus Glamrock, Jahrmarktsorgel und hysterischem Falsettgesang gelang ihnen 1974, nach langem Anlauf, mit „Kimono My House“ das ersehnte Meisterwerk – seitdem setzen die Brüder Russel und Ron Mael ihre Musikerkarriere fort, bis heute, ohne Rücksicht auf die diversen Talfahrten, und ohne beeindruckt zu sein von gelegentlichen Höhenflügen wie mit „When Do I Get to Sing ‚My Way’“ von 1994. Der eine gestylt wie zum Teenager-Mädchenschwarm, der andere mit quadratischem Bart auf der Oberlippe, geben sie ein bizarres Duo ab mit bizarrer Musik zwischen Charterfolg und Performancekunst, enorm einflussreich und zugleich total unterschätzt. Edgar Wright (SHAUN OF THE DEAD) widmet den Brüdern diesen Dokumentarfilm: eine Liebeserklärung an die Popmusik, eine Reise durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte, eine Hommage an eine Band, die vor allem die Lieblingsband vieler Lieblingsbands ist – und die zuletzt als Drehbuchautoren und Komponisten das Musical ANNETTE von Leos Carax geschaffen haben.

Der Nachtschwärmer

ARG/FRA

2005

Edgardo Cozarinsky

Gonzalo Heredia, Rafael Ferro, Diego Trerotola, Gregory Dayton

Buenos Aires im 21. Jahrhundert ist eine belebte, schwüle und arme Stadt zugleich: Die Bettler ziehen nachts mit Sack und Pack durch die Straßen, Kinder spielen Fußball zwischen dem Abfall der Gassen und dem Dreck des Bolzplatzes, während die Reichen abseits in den Suiten der Hotels ihren Lakaien die Politik des Landes erklären. DER NACHTSCHWÄRMER ist die außergewöhnliche Geschichte von Viktor, einem 19-jährigen Stricher aus Buenos Aires. Hier – in der Stadt, die niemals schläft – ist er zu Hause, hier sucht er Liebe, Geborgenheit und Schutz. Sein Leben ist ein Kreislauf, aus dem er nicht auszubrechen vermag. Aber heute ist Allerheiligen, und die Legende besagt, dass die Toten für eine Nacht auf die Erde zurückkommen und versuchen, alle mit sich zu nehmen, die sie zu ihren ebzeiten liebten. Auch Victor muss sich seiner Vergangenheit und den Personen stellen, die ihn einst begehrten… Regisseur Edgardo Cozarinsky liefert hier die traumhafte Chronik eines Buenos Aires, das aufgrund etlicher Konflikte nicht zur Ruhe kommt, und in dem sich seine Figuren so realitätsnah bewegen, dass man glaubt, mit Victor auf den Trottoirs von Palermo oder San Telmo zu laufen. Als Liebesgedicht eines Porteño treibt uns DER NACHTSCHWÄRMER in die Abgründe irrationaler Angst, des mörderischen Liebestriebs…

Dieter Roth

Schweiz

2003

Edith Jud

Dieter Roth, Björn Roth, Sigridur Björnsdottir

Dieter Roth (1930–1998) war ein Rastloser: Er arbeitete als Maler, Bildhauer, Modegestalter, Aktionskünstler, Schriftsteller, Musiker, Verleger und Professor. Er drehte Filme und baute Möbel, unterhielt Ateliers in Reykjavik, Wien, Hamburg und Basel. Roth thematisierte das Zurücksinken der Dinge in die Landschaft, die Heimholung des Artifiziellen durch die Natur. Pünktlich zu einer großen in Basel, Köln und New York gastierenden Retrospektive des Künstlers hat die Schweizer Filmemacherin Edith Jud nun eine durchweg spannende Dokumentation fertiggestellt. Da sie mit Roths engsten Weggefährten, Freunden und Kollegen sprechen konnte und Zugang zu privatem Archivmaterial hatte, ist ihr ein ebenso intimes wie differenziertes Porträt gelungen.

Dieter Roth. Der Film. Das Leben. Die Kunst

CH

2003

Edith Jud

Es gibt Künstler, die nicht nur erschaffen, sondern selbst Kunstwerk sind. Dieter Roth (1930 – 1998) gehört zu diesen Erscheinungen. Sein Leben war erfüllt von seiner provozierenden Arbeit, die die staunende Öffentlichkeit in den 1960er Jahren in Form von „Literaturwürsten“ und „Schimmel-Bildern“ kennen lernte. Ähnlich wie Joseph Beuys hielt Roth sich nicht an einen künstlerischen Materialkanon, sondern verwendete für seine Skulpturen und Installationen große Mengen Schokolade, Fett oder Abfall. Roth war als Maler, Zeichner, Plastiker, Designer, Dichter, Musiker, Filmer und Mäzen unterwegs. Er lebte zwanzig Biografien und hinterließ ein titanenhaftes Werk. Edith Juds Film porträtiert den Fluxus-Künstler, Sprachmeister, Erfinder und Provokateur Roth und zeigt einen witzigen, skurrilen und besonderen Menschen. Einführung: Dr. Holger Klein-Wiele

Um Himmels Willen – Se Dio vuole

ITA

2015

Edoardo Falcone

Marco Giallini, Alessandro Gassman, Enrico Oetiker, Ilaria Spada, Laura Morante

Tommaso ist Herzchirurg, ebenso erfolgreich wie arrogant. Um seine Frau Carla und seine Tochter Bianca kümmert er sich wenig. Sein ganzer Stolz ist sein Sohn Andrea, der Medizin studiert und in Papas Fußstapfen treten soll. Aber in letzter Zeit wirkt Andrea verändert und verbirgt offensichtlich etwas. Ist der Junge vielleicht schwul? Tommaso bleibt locker, man ist ja liberal. Doch es kommt viel schlimmer: Andrea offenbart seiner Familie, er wolle sein Leben künftig Jesus weihen und Priester werden! Das ist allerdings ein harter Schlag für den überzeugten Atheisten Tommaso. Wer hat seinen Sohn einer Gehirnwäsche unterzogen? Bald stößt er auf den eigenwilligen Priester Don Pietro, der mit einer fulminanten One-Man-Show viele Jugendliche in seinen Bann schlägt. Tommaso ist entschlossen, diesen Don Pietro als Scharlatan zu entlarven. Mit allen Mitteln. In seinem Eifer merkt Tommaso gar nicht, dass seine Frau und seine Tochter ebenfalls beginnen, eigene Wege zu gehen…
Eine temporeiche, in Italien äußerst erfolgreiche Komödie, die Weltbilder und Lebensvorstellungen aufeinander prallen lässt. Glänzend gespielt, mit witzigen Dialogen und vielen Überraschungen. Edoardo Falcone erhielt den italienischen Filmpreis David di Donatello als bester Debutregisseur.

Das Land meines Vaters – Au nom de la terre

FRA/BEL

2019

Edouard Bergeon

Guillaume Canet, Veerle Baetens, Anthony Bajon, Rufus, Samir Guesmi, Yona Kervern

Lebensträume und Existenzsorgen: Pierre übernimmt den Hof seines Vaters und ist entschlossen, die Landwirtschaft ertragreich und erfolgreich zu führen. Doch trotz des großen Engagements müssen er und seine Familie schweren Herzens feststellen, dass ihnen im Lauf der Jahre immer größere Steine in den Weg gelegt werden.
Inspiriert vom Leben eines Vaters erzählt Edouard Bergeon in seinem Regiedebüt mit einem überragenden Guillaume Canet in der Hauptrolle und in großen Landschaftsbildern auf authentische Weise von den dramatischen Arbeitsbedingungen der Landwirte und vom Preis unserer Nahrung – nicht nur in Frankreich.
Einführung: Dr. Caroline Mary, Lektoratsleiterin am Romanischen Seminar der Universität Mannheim, Präsidentin der Deutsch-Französischen Vereinigung Rhein-Neckar e.V.

Gauguin

FRA

2017

Edouard Delu

Vincent Cassel, Tuhei Adams, Malik Zidi, Pua-Tai Hikutini, Pemille Bergendorff

Tahiti, 1891. Der französische Künstler Paul Gauguin hat sich in sein selbsterwähltes Exil zurückgezogen. Als freier Mann in der Wildnis, fernab der Politik und Regeln eines zivilisierten Europas, entwickelt er einen neuen Stil des Malens. Vincent Cassel verkörpert Gauguin, einen der wichtigsten Wegbereiter des Expressionismus: Der Avantgardist der Moderne war zeitlebens ein Suchender nach dem Wesen der Dinge, nach dem Mysterium der Welt. Der Film konzentriert sich, ausgehend von Gauguins Reisebericht „Noa Noa“, auf die erste Tahitireise des Malers: Die Südseebilder sind Ausdruck seiner Sehnsucht nach dem Paradies, das er gefunden zu haben glaubte. Doch wie unschuldig ist dieses ursprüngliche Leben tatsächlich, aus dem Gauguin so viel künstlerische Kraft schöpfte?
Einführung: N. N.

Herrenkinder

DEU

2009

Eduard Erne

Für die Kindererziehung der Führungsschicht wurden im Dritten Reich die „nationalpolitischen Erziehungsanstalten" eingerichtet („Napola“). Was ist aus den ehemaligen Napola-Kindern geworden? Viele der rund 15 000 Schüler der NS-Eliteschulen, deren Körper durch militärischen Drill gestählt, deren Seele aber gebrochen wurde, sitzen heute in wichtigen Positionen in Wirtschaft, Politik oder Kultur. In HERRENKINDER werden diese Schülerschicksale nachgezeichnet. Prominente frühere Napola-Schüler wie der Literaturkritiker Hellmuth Karasek brechen vor der Kamera ihr Schweigen und erzählen von beklemmenden Erinnerungen an die Zuchtanstalten.

Wunschkonzert

DEU

1940

Eduard von Borsody

Ilse Werner, Carl Raddatz, Joachim Brennecke, Ida Wüst

Während der Olympischen Spiele 1936 lernen sich die junge Inge und der Fliegeroffizier Herbert kennen und lieben – doch bevor sie heiraten können, wird Herbert in geheimer Mission zur Legion Condor nach Spanien abkommandiert. Sie verlieren sich aus den Augen. Als 1939 der Krieg beginnt, übermittelt Herbert von der Front über die Radiosendung „Wunschkonzert für die Wehrmacht“ Grüße an Inge, die er nicht vergessen konnte… Die Radiosendung gab es tatsächlich, im Film treten von Rühmann bis Rökk diverse Stars im Rahmen des Wunschkonzertes auf – im Dienst der volksgemeinschaftlichen Verbindung von Heimat- zu Kriegsfront. So bettet der Film geschickt seine Liebesgeschichte in die Wirklichkeit des Kinopublikums ein und erreicht große atmosphärische Dichte. Als „Staatspolitisch wertvoll“, „Künstlerisch wertvoll“, „Volkstümlich wertvoll“ und „Jugendwert“, wurde der Film von der NS-Filmprüfstelle ausgezeichnet, nach 1945 unterlag er zunächst einem Aufführungsverbot.
Vor dem Film wird es eine kurze Einführung geben.

Der Wind

ARG/ESP

2005

Eduardo Mignogna

Federico Luppi, Antonella Costa, Pablo Cedrón

Ema Osorio wird beerdigt. Sie war Tochter und Mutter, aber keine Ehefrau. Zurück bleiben Vater und Tochter, aber kein Ehemann. Das muss keine Schande sein, aber in dem ländlich abgeschiedenen Piedra Clavada an der Südspitze Patagoniens ist es besser, wenn man für die Geburt weggeht und ansonsten eine möglichst akzeptable Erklärung für die außereheliche Schwangerschaft findet. Eine Erklärung, die gleichwohl Alina mit der Frage zurücklässt, wer sie eigentlich ist, wer ihr Vater war und ob man ihr je die Wahrheit gesagt hat. „Eine Geschichte unbändiger Sehnsucht“ (fluter)

Ein neues Leben

ITA

2014

Eduardo Winspeare

Celeste Casciaro, Laura Lichetta, Anna Boccadama, Barbara de Matteis

Die Wirtschaftskrise zerstört die Existenz dreier Generationen inmitten der herrlichen süditalienischen Landschaften um Salento. Nachdem das Familienunternehmen dicht gemacht hat, das Haus verkauft wurde und der Bruder in die Schweiz emigriert ist, versucht die energische Adele zu retten, was zu retten ist. Sie zieht mit Tochter, Großmutter und Schwester aufs Land: Feldarbeit und Tauschgeschäfte sind die einzige Möglichkeit, das tägliche Überleben zu sichern. Adele packt an – und vergrätzt es sich mit ihren Ansprüchen auf Pragmatismus nicht nur mit ihren familiären Leidensgenossinnen. In all den finanziellen Problemen, in all den Zwistigkeiten des zwangsweisen Miteinanders dieser vier Frauen bleibt EIN NEUES LEBEN authentisch und bodenständig – und skizziert nicht nur soziale und wirtschaftliche Krisen, sondern auch die Identität einer Region.

Plan 9 aus dem Weltall

USA

1959

Edward D. Wood Jr.

Gregory Walcott, Mona McKinnon, Duke Moore, Tom Keene, Tor Johnon, Maila Nurmi, Criswell, Bela Lugosi

Außerirdische sind besorgt, die Menschheit könnte mittels einer Solarbombe das gesamte Weltall vernichten. Zur Warnung wollen sie mit ihren außerirdischen Strahlen Tote zum Leben erwecken. Das Raumschiff landet auf dem Friedhof und lässt drei Verstorbene wiederauferstehen. Es kommt zu viel Hin und Her zwischen den Grabsteinen.

Der schlechteste Film aller Zeiten? Dieses Prädikat erhielt der Film bei seinen Wiederaufführungen in den Kino-Spätschienen der 70er. Auf jeden Fall ist er einer der interessantesten unter den vielen schlechtesten Filmen, die die Filmgeschichte hervorgestoßen hat! Der Film gilt als Trashklassiker, Ed Wood wurde zum Kultregisseur: unter anderem wegen der sichtbaren Drähte an den Ufo-Modellen, der wackelnden Grabsteine, der generell miesen Schauspiel-„Leistungen“ und nicht zuletzt wegen des schlechten Doubles des legendären Dracula-Darstellers Bela Lugosi, der schon vor (!) den Dreharbeiten verstorben war…

Edward Hopper und das Kino. Vortrag mit Kurzfilmen

Wer kennt sie nicht, die schweigenden Nachtgestalten vor ihren Drinks in einer Bar? Das Gemälde „Nighthawks“ des amerikanischen Realisten Edward Hopper (1882 – 1967) gehört zu den Ikonen des 20. Jahrhunderts und wurde unzählige Male reproduziert. Der Blick des Malers auf ein Schnellrestaurant bei Nacht, auf ein verlassenes Haus in den Dünen oder auf eine Gestalt in einem Hotelzimmer bietet noch immer Anlass auch für eine rege cineastische Auseinandersetzung. Regisseure wie Terence Davies, Alfred Hitchcock, Aki Kaurismäki, Herbert Ross oder Wim Wenders haben seine Bilder zitiert und in Set-Designs für ihre eigenen Filme nachgebaut. Tatsächlich wirken viele seiner Gemälde wie Film-Stills und erzählen eigene Geschichten, die aus dem Kino des 20. Jahrhunderts stammen könnten. Dr. Peter Bär spricht über Edward Hoppers Werk und dessen filmische Rezeptionsgeschichte und stellt Kurzfilme vor (teilw. in der englischen Originalfassung), die aus Hoppers Bildern Geschichten entwickeln, seine Stimmung nachempfinden oder für die Hoppers Bilder stilbildend waren. Weiter wird mit Bildern und Filmausschnitte vorgeführt werden, wie Hopper in den Bereichen Grafik, Fotografie und in der Popkultur bis in die Gegenwart prägend wirkt.

Yi Yi – A One And A Two

TWN/JAP

2000

Edward Yang

Wu Nien-jen, Issey Ogata, Elaine Jin

In „Yi Yi“ legt Edward Yang das Geflecht einer Familie in Taipeh am Ende des 20. Jahrhunderts bloß: Zentrale Figur ist NJ, Manager einer Computerfirma, dessen scheinbar intaktes Leben binnen weniger Wochen völlig aus den Fugen gerät. Die Firma ist in Turbulenzen, seine Schwiegermutter schwer erkrankt, und zu alledem trifft NJ seine Jugendliebe Sherry wieder, die er vor zwanzig Jahren verlassen, aber nie vergessen hat. Mit einer Einführung von Jost Henze.

Yi-yi - A One And A Two

Taiwan / Japan

2000

Edward Yang

Wu Nianzhen, Elaine Jin, Kelly Lee

NJ Jian, seine Frau Min-Min und ihre beiden Kinder leben zusammen mit Min-Mins Mutter in Taipeh. Doch am Hochzeitstag von Min-Mins Bruder gerät ihr ruhiges Leben durcheinander: Die Gäste trinken zuviel und lästern über die sichtlich schwangere Braut. Als die Großmutter in ein Koma fällt, erträgt Min-Min die Belastung nicht mehr. Sie wird in ein Sanatorium eingeliefert und der Rest der Familie ist vorübergehend auf sich selbst gestellt. Die Tochter verliebt sich, der Sohn fotografiert und NJ trifft nach 30 Jahren seine erste Liebe wieder… Edward Yangs dreistündiger Film ist ein Kaleidoskop von Szenen, die mit handwerklicher Meisterschaft miteinander verwoben werden. Mit leichter Hand entwirft Yang einen komplexen Mikrokosmos des Lebens, erzählt von Familie, Liebe, Freundschaft und Tod, von all den einfachen Dingen des Lebens, die so kompliziert sind. „YI YI erzählt mit einer solchen Leichtigkeit von den allerkompliziertesten Dingen, daß man die Jury in Cannes nur beglückwünschen kann, (…) Edward Yang mit dem Regiepreis auszuzeichnen.“ (Süddeutsche Zeitung)

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