Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Poppy Field

ROU

2020

Eugen Jebeleanu

Conrad Mericoffer, Radouan Leflahi, Cendana Trifan, Alexandru Potocean

Cristi ist Polizist und damit Teil einer macho-hierarchischen Umgebung. Sein Privatleben als verschlossen schwuler Mensch grenzt er strikt davon ab. Als die Aufführung eines LGBT-Films in einem Kino von einer Gruppe homophober Ultra-Nationalisten gestört wird, trifft er auf einen ehemaligen Liebhaber. Der droht, ihn zu outen…
In seinem Kinodebüt nimmt der rumänische Theaterregisseurs Eugen Jebeleanu Bezug auf die häufigen Proteste gegen LGBT-Filme durch religiös-nationalistische Fanatiker in Rumänien. Sein Film spielt innerhalb von 24 Stunden und zeigt in eindringlicher Intensität die schwierige Situation von Homosexuellen in Rumänien. Jebeleanu ist der einzige offen schwule Regisseur Rumäniens.

The King - Mit Elvis durch Amerika

USA/DEU/FRA

2017

Eugene Jarecki

Tupelo, Memphis, Nashville, New York, Hollywood, Las Vegas: Mit dem Rolls Royce von Elvis Presley fährt Eugene Jarecki die Stationen der Karriere des Kings ab, im Jahr der Präsidentschaftswahlen 2016. Und er erforscht die Umbrüche, die Amerika durchgemacht hat – womit nicht nur die Revolution in der Popkultur gemeint ist, die Elvis anführte. Immer wieder nehmen Passagiere Platz auf der Rückbank – Prominente wie Alec Baldwin, Ashton Kutcher oder Ethan Hawke, aber auch ganz normale Fans. Sie reden über Elvis und Amerika, und Jareckis Vorhaben, über Elvis nachzudenken und zugleich die aktuelle US-Situation zu porträtieren, geht auf: Eine Parallelaufnahme über den Aufstieg des Sängers und den Abstieg seines Landes. So wie Elvis sich verführen lässt von Geld und Machtgier, wird auch das Land vom Raubtierkapitalismus ausgehöhlt, in dem ein Bauunternehmer und Reality-TV-Star mit bislang unerreichter Vulgarität ins Präsidentenamt strebt.

Zwischenland

NL

2001

Eugenie Jansen

John Kon Kelei, Jan Munter

Das erste Mal wirft der alte Mann noch mit Steinen nach ihm, doch dann entwickelt sich zwischen dem 80 Jahre alten Rentner Jakob und Majok, dem sechzehnjährigen Flüchtling aus dem Sudan, doch so etwas wie gegenseitige Zuneigung. Jakob kämpfte in den vierziger Jahren für die niederländische Kolonialherrschaft in Indonesien. Jetzt lebt er allein und voller Ressentiments gegen Nachbarn, Politiker und Ausländer und hat Angst, eines Tages ins Altersheim abgeschoben zu werden. Majok wurde von einem benachbarten Stamm aus seinem sudanesischen Heimatdorf vertrieben. Nun vagabundiert er als illegaler Flüchtling auf den Poldern, und melkt die Kühe, wie in seiner Heimat, mit der Hand. Nachts schläft er auf Parkbänken, in Schrebergärten und taucht eines Tages bei Jakob auf. Der fast dokumentarisch beobachtende Film erzählt vom Wert einer langsam beginnenden Freundschaft in einem „Zwischenland“ jenseits aller politischen Klischees. Für ihr Debüt wurde die niederländische Regisseurin mit dem Tiger Award bei den Filmfestspielen in Rotterdam ausgezeichnet. Beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg lief der Film 2002 erfolgreich im Wettbewerb.

Vorurteil und Stolz

SWE/ISL/FIN

2021

Eva Beling

Der schwedische Stummfilm IKARUS (1916) von Mauritz Stiller deutet eine Liebe zwischen Bildhauer und männlichen Model an – der Film gilt als einer der ersten mit queerer Thematik. Stiller entdeckte auch Greta Garbo, die mit Crossdressing und sexuell ambigen Figuren zum ersten queeren Leinwandstar wurde. Bei Ingmar Bergman finden sich Beispiele unterdrückter lesbischer und schwuler Sexualität; Vilgot Sjöman zeigte in TABU (1977) eine ganze Palette nicht-heterosexueller Spielarten.
In ihrem Dokumentarfilm versammelt Eva Beling Beispiele von queeren Geschichten, Figuren und Momenten aus der schwedischen Filmgeschichte – spektakuläres Archivmaterial als rebellische Neulektüre einer ganzen nationalen Kinematographie, ganz im Dienste queerer Sichtbarkeit: Jedes Land sollte seinen eigenen STOLZ UND VORURTEIL haben!

Five Sex Rooms Und Eine Küche

DEU

2007

Eva C

Dokumentarfilm über den Alltag von vier Prostituierten, die in einem Wohnhaus eine Bordellwohnung betreiben. Da ist die Domina „Lady Tara“, die das Bordell federführend betreibt, Nadine, die mit einem Tunesier liiert ist und ihre Kunden vor allem in einem „Medizin-Raum“ bedient, die erfahrene Tina, deren Spezialgebiet bei S&M liegt, und die Anfängerin Cindy, die als Jüngste der Gruppe manchmal mit der Eifersucht ihrer älteren Kolleginnen zu kämpfen hat. Farben und Bewegung bereichern die dokumentarische Realität des Films: Rot, Grün, Lila und Gelb verändern besonders den Flur zwischen den Räumen. High Heels tanzen in schreienden Farben und grellem Licht, sie verselbstständigen sich zu einem schnellen Ballett der Dominanz, der Künstlichkeit und des Vergnügens. Am 4.9. sind die Regisseurin und zwei der Protagonistinnen anwesend und diskutieren mit dem Publikum über den Film. (also ab 18 Jahren)

Loving Highsmith

CHE/DEU

2022

Eva Vitija

Mit Romanen wie „Zwei Fremde im Zug“ oder „Der talentierte Mr. Ripley“ schuf Patricia Highsmith Weltliteratur. Ihren lesbischen Liebesroman „Salz und ihr Preis“ / „Carol“ konnte sie 1952 nur unter Pseudonym veröffentlichen. Auf der Grundlage von Highsmiths Notiz- und Tagebüchern, die nach ihrem Tod in einem Wäscheschrank in ihrem Haus im Schweizer Tessin entdeckt wurden, erzählt Regisseurin Eva Vitija von Highsmiths Lieben und Leidenschaften. Neben den von Maren Kroymann gelesenen Aufzeichnungen lässt der Film auch drei Lebensgefährtinnen von Highsmith zu Wort kommen: die Künstlerin Monique Buffet, die Autorin Maijane Meaker und die Schauspielerin Tabea Blumenstein. Es entsteht das Porträt einer Frau, die das ihr aufgezwungene Doppelleben in große Literatur überführte – und das Porträt einer Generation von Frauen, die mit „Carol“ den Mut fand, für ihr Recht auf Liebe zu kämpfen.

Baselitz

DEU

2013

Evelyn Schels

Als Hans-Georg Kern 1969 anfing, seine Bilder auf dem Kopf stehend aufzuhängen und sie auch so zu malen, verursachte er einen Aufruhr in der Kunstwelt. Der deutsche Maler, der sein Pseudonym „Baselitz“ aus dem Namen seines Geburtsorts Deutschbaselitz herleitete, irritiert seine Zeitgenossen seither. Zum diesjährigen 75. Geburtstag des Künstlers verfolgt Evelyn Schels den Maler in seinem Atelier, in Gesprächen und Beobachtungen. Sie dokumentiert den Entstehungsprozess seiner auf dem internationalen Kunstmarkt sehr begehrten Gemälde. Sie lässt die Zuschauer ebenso an den raschen Pinselzügen teilhaben wie an differenzierten Schnitten mit der Kettensäge – denn Baselitz ist Maler und Bildhauer gleichermaßen.
Einführung: Dr. Dorothee Höfert

Body of Truth

DEU

2019

Evelyn Schels

Körper der Wahrheit – mit diesem Titel bietet die Regisseurin einen Rahmen für die filmischen Porträts von vier Künstlerinnen aus vier Kulturen, deren Werke international in Museen und Ausstellungen gezeigt werden: Marina Abramovic, Sigalit Landau, Shirin Neshat und Katharina Sieverding.  Ihre Kunst könnte nicht verschiedener sein, doch sie teilen die Überzeugung, dass der Körper, anders als der Geist, immer wahrhaftig ist und sich deshalb als künstlerisches Ausdrucksmittel besonders gut eignet, um etwas zu sagen – über politische Verhältnisse, über religiöse Strukturen, über Gewalt, über den Missbrauch von Macht und besonders über das Leben von Frauen, das weltweit noch immer von Unterdrückung geprägt ist. Philosophisch-politische Fragen nach den Potenzialen von Kunst mischen sich in den Gesprächen ganz selbstverständlich mit Überlegungen nach der richtigen Farbe. Ist das Rot zu stark, und kann Kunst Widerstand leisten? Evelyn Schels gelingt es, die Schaffensprozesse, die Persönlichkeiten der vier Künstlerinnen aus unterschiedlichen Generationen und die Konflikte der jüngeren Zeitgeschichte in einem sehenswerten Film-Essay zu verbinden.
Einführung: Christina Bergemann, M.A., Kunsthalle Mannheim

Hochwald

AUT/BEL

2020

Evi Romen

homas Prenn, Noah Saavedra, Josef Mohamed

Mario hat in seinem streng katholischen Bergdorf in Südtirol keine Chance. Aus dem Frust heraus folgt er seinem Jugendfreund Lenz nach Rom: Dort hofft er, das Leben zu finden, das er immer gesucht hat, und seine Tanzkarriere zu starten. Dann gibt es einen Terroranschlag in einer Schwulenbar. Und Mario kehrt alleine in sein Heimatdorf zurück, in Engstirnigkeit und Ablehnung. Dort geben ihm ausgerechnet der Moslem Nadim und seine gläubigen Brüdern Halt.
In ihrem vielschichtigen, atmosphärischen und bildgewaltigen Debütfilm erzählt Evi Romen von der Enge der Südtiroler Berge, von dem hoffnungsvollen, freien Leben in der Großstadt – und verknüpft damit das Thema fundamentaler Bedrohung für alle, die anders lieben oder anders glauben. Das spannend erzählte und überzeugend gespielte Außenseiter-Heimat-Drama wurde unter anderem beim Filmfestival Zürich, auf der Diagonale Graz und beim österreichischen Filmpreis vielfach ausgezeichnet.

Circus Palästina

IL

1998

Eyal Halfon

Yoram Hatav, Evgenia Dudina, Amos Lavi

Eines schönen Tages kommt ein kleiner Zirkus aus Osteuropa in das heilige Land, genauer gesagt in ein heruntergekommenes Dorf in der Westbank, in dem der Colonel Oz vorwiegend damit beschäftigt ist, palästinensische Flaggen herunterzureißen und zusammen mit den einheimischen Bewohnern den Handel mit geklauten Autos in Schwung zu halten. Kaum stehen die Zelte, geschieht etwas, das den fragilen Status quo an diesem abgeschiedenen Örtchen gefährdet. Der alte Zirkuslöwe „Schwejk“, neben seiner Bändigerin Mariana die wichtigste Attraktion der Truppe, wird von unerwartetem Freiheitsdrang gepackt und bricht aus – wenige Minuten vor der Eröffnungsgala. Ausgerechnet Shimshon Bleiberg, der unsoldatischste Angehörige der ganzen israelischen Armee muss ihn suchen, in Konkurrenz zu einem arabischen Jungen, der wegen seiner Augenbinde „Dayan“ genannt wird. KIRKAS PALESTINA ist eine köstliche Satire auf eine komplexen Welt, in der Freund und Feind oft kaum zu unterscheiden sind und niemand Geduld hat mit einem Löwen, der einmal einen Ausflug machen will.

Yossi

ISR

2012

Eytan Fox

Oz Zehavi, Ohad Knoller

Yossi Hoffman ist ein angesehener und engagierter Kardiologe, der durch seinen unerbittlichen Einsatz für seine Arbeit versucht, einem tragischen Ereignis in seiner Vergangenheit zu entfliehen. Seit dem Tod seines Geliebten Jagger lebt er allein und zurückgezogen. Als der Chefarzt ihm nahelegt, eine Auszeit zu nehmen, reist Yossi in die südliche Stadt Eilat. Umgeben von Meer und Sanddünen trifft er eine Gruppe junger israelischer Offiziere. Einer von ihnen ist Tom, ein gutaussehender, selbstsicherer und lebenslustiger Mann, der seine Homosexualität offen lebt. Die Begegnung mit Tom ermöglicht Yossi aus seiner selbstgewählten Isolation auszubrechen und in eine neue Welt einzutauchen… Rührend, lebensbejahend und sehr ästhetisch inszeniert.

Yossi & Jagger

Israel

2002

Eytan Fox

Ohad Knoller, Yehuda Levi

In der verschneiten Berglandschaft an der libanesischen Grenze hält ein kleiner Trupp der israelischen Armee die Stellung. Der Chef der Kompanie, Yossi, liebt heimlich Jagger, einen seiner Soldaten. Jagger ist ein ausgelassener Typ, er hört Schlager von Rita und träumt von einem zivilen Leben mit Yossi. Als Jaggers Militärdienst ausläuft, bittet er Yossi mit ihm zu gehen und seine Eltern kennen zu lernen. Alle sollen von ihrer Beziehung erfahren. Doch Yossi zögert. Eytan Fox thematisiert Krieg, Jugend und schwule Liebe. Er tut dies nicht nur romantisch, sondern auch authentisch und voller Hoffnung. In Israel sprengte der Film alle Erwartungen und wurde zu einem der erfolgreichsten Filme der letzten zehn Jahre.

Der Brennende Acker

DEU

1922

F

Ein Acker birgt eine reiche Ölquelle. Zufällig weiß der Bauernsohn Johannes davon. Als die Besitzerin merkt, daß seine Zuwendung nur ihrem ungeahnten Reichtum gilt, geht sie ins Wasser; eine zweite verschmähte Liebe setzt schließlich das Ölfeld in Brand. Nun reumütig und einsichtig, kehrt Johannes zu Scholle und Verlobter zurück. Auf der Schwelle zwischen Realismus und Phantastik bemerkenswert inszeniertes Bauerndrama. Murnaus Stummfilm galt jahrzehntelang als verloren, bis 1978 im Nachlaß eines italienischen Paters eine fast völlig erhaltene Originalkopie gefunden wurde. Mit Live-Musik von Nico-Jan Beckers (Akkordeon) und Auke Reuvers (Klarinette). Im Rahmen der Südhessischen Akkordeontage und in Zusammenarbeit mit der Musikschule Viernheim.

Die Beschissenheit Der Dinge

BEL

2009

F

Kenneth Vanbaeden, Valentijn Dhaenens, Koen De Graeve

Als 13-jähriger Junge wächst Gunther Strobbe in den Achtzigerjahren auf und lebt zusammen mit seinem Vater und dessen drei Brüdern bei seiner Großmutter. Die hat ihre Söhne bei sich aufgenommen, nachdem diese es alle fertigbrachten, ihre Ehen zu ruinieren. Für den Jungen sind die arbeitslosen Männer nun seine Familie. Täglich lassen sie es krachen und auch zu Nackt-Fahrradrennen und Weltrekord-Biertrinken sagen sie nicht nein. Als 30-Jähriger bringt Gunther seine Lebensgeschichte zu Papier und zieht Bilanz…

Der Letzte Mann

D

1924

F. W. Murnau

Emil Jannings, Maly Delschaft, Max W

Berlin, Anfangs des 20. Jahrhunderts. Der alte Portier des Hotels „Atlantic“ verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung: Vor der Drehtür des Hotels ist er stolzer Diener, der die Gäste begrüßt, zu Hause im Hinterhofmilieu ein viel bewunderter Mann. Doch eines Tages beobachtet der Geschäftsführer, wie schwer dem alten Portier das Hantieren mit den Koffern fällt: Er verbannt ihn daraufhin in den Keller, degradiert ihn zum Toilettenmann. In seinem Milieu wagt er nicht, den Abstieg einzugestehen. Als seine Tochter heiratet, stiehlt er die Uniform, um wenigstens hier den Schein zu wahren. Doch der Schwindel fliegt auf, er wird von seinen Hausbewohnern verlacht und gedemütigt, seine Verwandten wenden sich von ihm ab. Verzweifelt zieht sich der alte Mann in den Waschraum der Hoteltoilette zurück. F. W. Murnau hat an diese Handlung, getrennt durch den einzigen Zwischentitel des Films, ein ihm aufgezwungenes, bitter-ironisches Happy End gesetzt: Auf der Toilette stirbt ein reicher Hotelgast in den Armen des Alten und vermacht ihm sein ganzes Vermögen. So wird aus dem „letzten Mann“ ein umworbener Hotelgast. Musikbegleitung: Peter Martin (Klavier) und Sonja Schröder (Cello) Mit einer Einführung von Dr. Peter Bär Ort: Matthäuskirche MA-Neckarau, Rheingoldstr. 32

Knochen und Namen

DEU

2023

Fabian Stumm

Fabian Stumm, Knut Berger, Marie-Lou Sellem, Alma Meyer-Prescott

Das langjährige Paar Boris und Jonathan hat sich nicht mehr viel zu sagen. Jonathan versucht seine Stimme als Schriftsteller neu zu definieren. Schauspieler Boris vergräbt sich immer tiefer in die Proben zu einem neuen Film mit der ambitionierten Regisseurin Jeanne und vermischt dabei reale und fiktive Charaktere. Durch die Tage des Ringens um Distanz, Nähe, Vertrauen, Verlangen und Verlustangst geistert Jonathans’ kleine Nichte Josie, die auf eigenwillige Weise versucht, mit dem nahenden Ende ihrer Kindheit umzugehen.
Fabian Stumms sensible und humorvolle Reflexion über Beziehungen und Dissonanzen ist eine höchst gelungene Spielerei mit den Formen des Filmemachens und mit den Emotionen, die Kino erzeugen kann.

Sad Jokes

DEU

2024

Fabian Stumm

Fabian Stumm, Haley Louise Jones, Justus Meyer, Jonas Dassler, Godehard Giese, Marie-Lou Sellem

Zusammen mit Sonya, seiner besten Freundin, zieht Joseph den Sohn Pino auf. Nur, dass Sonya an einer Depression leidet und zumeist abwesend in einer Klinik ist. Während Joseph, Filmregisseur, an einer neuen Komödienidee arbeitet und noch immer die Jahre zuvor erfolgte Trennung von seinem Freund verarbeitet. Zwischen Familienalltag, Begegnungen mit alten Freundinnen, seinem Produzenten, One-Night-Stands und Schauspielerinnen sowie der Suche nach einem überdimensionalen Statuenkopf bricht er sich auch noch den Finger… Fabian Stumm dreht nach KNOCHEN UND NAMEN, einem Drama mit Komödieneinschlag, eine Komödie mit dramatischen Momenten – es gelingt ihm ungezwungen und souverän, von Szene zu Szene die Emotionalität seines Films zu ändern: SAD JOKES ist absurd und banal, witzig und traurig, hoffnungsvoll und anrührend oder – wie im wirklichen Leben – alles auf einmal.

Vergiss Meyn nicht

DEU

2023

Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff

Am 19.9.2018 stürzte der Filmstudent Steffen Meyn im Hambacher Forst von einem Baum, als die Polizei ein Aktivist*innenlager räumte. Auf einem Fahrradhelm hatte Meyn eine 360°-Kamera montiert, begleitete die Protestaktionen ganz unmittelbar über viele Monate, selbst angetrieben von einer Faszination für den Aktivismus und vom Glauben an gemeinschaftlichen Veränderungswillen; aber auch zunehmend frustriert und enttäuscht von internen Spannungen. Aus seinen hinterlassenen Kameraaufnahmen haben seine Freund*innen diesen Film zusammengestellt: ein Dokument, das aus erster Hand Einblicke gibt in die Dynamik der Klimaproteste und der politisch-polizeilichen Maßnahmen; und ein Requiem auf einen Menschen, der sein Leben für den guten Zweck gefährdet hat. Wir sehen seine Sicht, solidarisch, aber nicht unkritisch – und mit schrecklichem Ende.
Auf dem Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern wurde Steffen Meyn posthum für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet.
In Anwesenheit von Regisseurin Fabiana Fragale mit anschließender Diskussionsrunde
Eintritt frei! – Achtung, spätere Uhrzeit!

Oscar Niemeyer - Das Leben ist ein Hauch

BRA

2007

Fabiano Maciel

Entstanden 2007 zum 100. Geburtstag Oscar Niemeyers lässt der Dokumentarfilm den Stararchitekten selbst die Geschichte seiner großen Bauprojekte erzählen. Niemeyer hat in der modernen Architektur revolutionären Veränderungen initiiert. Seine Erweiterungen der Baupraxis durch die Verwendung von Betonstahl sind legendär. Außerdem ist der Architekt auch mit über hundert Jahren immer noch eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen seines Landes. Seine Bauten repräsentieren weltweit die Kultur Brasiliens. Schülervorstellung am Di Vormittag

Timgad

RA/DZA/BEL

2016

Fabrice Benchaouche

Mourade Zeguendi, Sid Ahmed Abgoumi, Mounir Margoum, Myriem Akheddiou

Im kleinen algerischen Ort Timgad, bekannt durch seine antik-römischen Ruinenfelder und stets bedroht von Dschihadisten, werden in einer Dezembernacht 1996 zwölf Kinder geboren: elf Jungen, ein Mädchen. Zehn Jahre später gründet Dorfschullehrer Mokhtar mit den elf Jungs eine Fußballmannschaft: Ziel des Juventus Timgad ist eine Fußballmeisterschaft in Marseille. Doch der Weg dahin ist weit und steinig. Zwar finden sich ein Sponsor, und ein algerisch-französischer Archäologe fungiert als semiprofessioneller Trainer. Doch es fehlen Trikots und Schuhe, und der neureiche Unternehmer Archour, Manager der gegnerischen Mannschaft, will mit allen Mitteln den Erfolg von Juventus Timgad verhindern. Es gelingt ihm, den besten Spieler loszueisen. Doch da gibt es auch noch das Mädchen, das in jener denkwürdigen Nacht geboren wurde – und zum Glück ist der Imam fußballbegeistert …
Am Di. 12.06.2018, im Anschluss an den Film Diskussion mit Ammar Braik (Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V.)

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