Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Der andere Liebhaber

FRA

2017.

François Ozon

Marine Vacth, Jérémie Renier, Jacqueline Hisset, Myriam Boyer

Ein raffinierter erotischer Psychothriller, der in bester Hitchcock-Manier von sexuellen Obsessionen erzählt. Chloé leidet unter rätselhaften Bauchschmerzen. Nach ergebnislosen körperlichen Untersuchungen sucht sie Rat bei dem Psychologen Paul. Alsbald geht es ihr besser – zumal Paul die Regeln des Berufs vergisst: Zwischen ihm und Chloé entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Chloé scheint gesund und glücklich – bis sie herausfindet, dass Paul einen Zwillingsbruder hat, ebenfalls Psychotherapeut – der mit mehr als ungewöhnlichen Methoden Chloé nicht mit Worten und Gesprächen, sondern mit exzessivem Sex zu heilen versucht. Ozon gelingt „eine höchst willkommene Rückkehr zu den ausgelassenen Vergnügen seiner frühen Karriere … eine elegante – wenn auch geradeheraus künstliche – Erforschung der sexuellen Repression.“ (Variety)

Eine neue Freundin

FRA

2014

François Ozon

Romain Duris, Anaïs Demoustier, Raphaël Personnaz

Claire und Laura sind beste Freundinnen seit Kindertagen. Sie teilen alle schönen und traurigen Erfahrungen. Doch die Freundschaft findet ein jähes Ende, als Laura stirbt. Sie hinterlässt ein kleines Baby und ihren Ehemann David. Claire muss ihre eigene Trauer unterdrücken, da sie Laura versprochen hat, sich um David und das Baby zu kümmern. Doch sie stellt fest, dass David
in die Rolle seiner verstorbenen Frau schlüpft: Beginn eines fragilen Dreiecksverhältnissen zwischen Claire, David – und dessen Frauen-Identität „Virginia“. Ozon findet mit großem Einfühlungsvermögen eigene Wege zur Inszenierung von Weiblichkeit.
„Erlesene Ausstattung und geschmeidige Kameraarbeit verstärken die visuelle Verführungskraft dieses Films, der mit Lust und Leichtigkeit die Kategorien sexueller Identitäten unterminiert.“ (Die Zeit)

Frantz

FRA(DEI

2016

François Ozon

Pierre Niney, Paula Beer, Ernst Stötzner, Marie Gruber, Johann von Bülow

Auf dem Friedhof im Quedlinburg des Jahres 1919 lernt die junge Anna den Franzosen Adrien kennen – sie trauert um Frantz, ihren Verlobten. Adrien erzählt ihr, vor dem Krieg eng mit Frantz befreundet gewesen zu sein. Anna und Frantz’ Eltern nehmen ihn bei sich auf, eine deutsch-französische Freundschaft entsteht – bis Adrien Anna sein dunkles Geheimnis gesteht und nach Frankreich zurückkehrt. Anna folgt ihm…
In stilvollen Schwarzweiß-Bildern inszeniert Ozon ein Drama um die Wirkungen, die der Große Krieg auf die menschliche Seele und das gesellschaftliche Leben hat. Die Handlung changiert zwischen Freundschaft und homoerotischem Begehren, Liebe, Schuld und Lüge. François Ozon: „Ich wollte davon erzählen, wie Lügen und Geheimnisse in dramatischen Zeiten wie des Krieges und der Krise den Menschen beim Überleben helfen können."

Mein fabelhaftes Verbrechen

FRA

2023

François Ozon

Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Dany Boon, Fabrice Luchini, André Dussollier

Paris, in den 1930er Jahren: Madeleine Verdier, erfolglose Schauspielerin, wird beschuldigt, einen berühmten Produzenten ermordet zu haben. Ihre beste Freundin Pauline, arbeitslose Anwältin, hat eine Idee: Sie soll sich schuldig bekennen und auf Notwehr plädieren. Nach ihrem Freispruch in einem aufsehenerregenden Prozess winken Ruhm, Geld und Karriere – bis Odette auftaucht, die den Mord für sich reklamiert.
In der Tradition von 8 FRAUEN und DAS SCHMUCKSTÜCK inszeniert François Ozon eine mitreißende, glamouröse Krimikomödie mit fabelhafter Besetzung – und mit scharfem Blick auf eine ewiggestrige, übergriffige, chauvinistische Männerwelt.
Einführung: Cosima Besse, Institut Français Mannheim

Peter von Kant

FRA

2022

François Ozon

Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Khalil Gharbia, Hanna Schygulla

Peter von Kant, einst ein bedeutender Regisseur, wankt liebend, leidend, schreiend, saufend und singend durch sein Kölner Atelier. Durch Sidonie, die viele Jahre Peters Muse war, lernt er den schönen Amir kennen und verliebt sich auf der Stelle in den jungen Schauspieler. Dieser erlangt Berühmtheit, die leidenschaftliche Affäre zwischen den beiden endet in Spott, Demütigungen, Selbstzerstörung.
François Ozon huldigt seinem Idol Rainer Werner Fassbinder mit dieser freien Adaption von dessen DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT (1972) und verschiebt dabei gegenüber dem Vorbild die Geschlechterrollen. Ozon schuf so ein Melodram über den Preis der Kunst, toxische Abhängigkeit und emotionalen Missbrauch, die Unmöglichkeit von Liebe auf Augenhöhe, verbunden mit französischer Leichthändigkeit.
Einführung: Manuel Hugenschmidt, Cinema Quadrat

Rueckkehr Ans Meer

FRA

2009

François Ozon

Isabelle Carré, Melvil Poupaud, Louis-Ronan Choisy

Schon lange war François Ozon fasziniert von der Idee, einen Film mit einer Schauspielerin zu drehen, die tatsächlich schwanger ist und nicht nur so tut, als ob. In Isabelle Carré hat er eine gefunden. „In unserer Gesellschaft wird der Mutterinstinkt hoch idealisiert und mit extrem positiven Bildern verbunden. Ich wollte zeigen, dass die Dinge oft komplexer sind“, sagt der Regisseur. RÜCKKEHR ANS MEER erzählt von dem drogensüchtigen Paar Mousse und Louis. Als Louis an einer Überdosis stirbt, muss die werdende Mutter alleine zurechtkommen.

Sitcom

FRA

1998

François Ozon

Évelyne Dandry, François Marthouret, Adrien de Van, Marina de Van

Vater Jean hat Geburtstag und macht sich selbst das schönste Geschenk: Er legt seine gesamte Familie um. Wunsch oder Wirklichkeit? Der Rückblick zeigt, wie der ganze Wahnsinn seinen Anfang nahm mit dem Einzug einer weißen Laborratte ins bürgerliche Familienidyll. Sohn Nicolas outet sich als schwul, worauf Mama Hélène versucht, ihn durch Inzest zu heilen. Ein Fenstersturz macht Tochter Sophie zur querschnittsgelähmten Sadomaso-Anhängerin. Nur Jean bleibt unberührt vom magischen Einfluss des neuen Mitbewohners. Doch womöglich hat er mehr mit dem Nager gemein als es zunächst scheint… Für die äußere Rahmenhandlung nutzt Regisseur Francois Ozon die Gesetze der TV-Sitcom: Eine Gruppe von Menschen, die an einem fixen Ort in ihrem Alltag vorgeführt werden. Zwischen De Sade, Buñuel und Almodóvar zersetzt Ozon das Konzept der gutbürgerlichen Familie – schrill, makaber und vollkommen entgrenzt.

Sommer 85

FRA

2020

François Ozon

Félix Lefebvre, Benjamin Voisin, Philippine Velge, Valeria Bruni Tedeschi.

1985, ein heißer Sommer in der Normandie. Alexis, 16 Jahre, verbringt zusammen mit seinen Eltern die Ferien in einem malerischen Örtchen an der Küste. Bei einem überraschenden Unwetter kentert seine Segeljolle – und er wird vom etwas älteren David gerettet. Eine große Sommerliebe nimmt ihren Anfang – Alexis ist verliebt wie nie. Doch wie sieht es bei David aus, der irgendwann auch das britische Au-Pair-Mädchen Kate nicht nur zum Segeln mitnimmt?
François Ozon blickt in seinem 19. Spielfilm auf Jugend, Liebe, auf die 80er – er verbindet eine himmelhoch jauchzende Liebe und zu Tode betrübte Tragik in dieser Adaption des Romans „Tanz auf meinem Grab“ von Aidan Chambers aus dem Jahr 1982: Ein Film, der das Leben feiert, gerade weil es ums Schicksal und seine Schlagkraft geht.
Referentin: Petra Heymanns

Swimming Pool

FRA/GBR

2002

François Ozon

Charlotte Rampling, Ludivine Sagnier, Charles Dance

Zur Ablenkung in einer depressiven Krise folgt die englische Krimi-Autorin Sarah Morton dem Tipp ihres Verlegers, die Sommermonate in einem Landhaus in Frankreich zu verbringen. Doch mit der Erholung scheint es schnell vorbei zu sein, als die so junge wie hübsche Julie eintrifft. Die behauptet, die Tochter des Verlegers zu sein, und stört Sarah mit ihren ständig wechselnden Männerbekanntschaften. Bald aber erkennt Sarah das literarische Potential: Sie beginnt, Julie als Inspiration für eine Geschichte zu sehen. Doch dann interessiert sich einer von Julies Liebhaber für Sarah – und Julie erschlägt ihn mit einem Stein…
François Ozon über seinen Film: „Ab einer bestimmten Stelle im Film weiß man nicht mehr, ob man sich gerade im Film, im Buch, das Sarah schreibt, oder in der Phantasie von Sarah Morton befindet.“

Unter dem Sand

FRA

2000

François Ozon

Charlotte Rampling, Brono Crémer, Jacques Nolot, Alexandra Stewart

Wie jedes Jahr verbringen Marie und Jean ihren Urlaub am Atlantik. Plötzlich ist Jean verschwunden. Ist er ertrunken? Ist er abgehauen? Marie klammert sich an den Gedanken, dass Jean noch lebt. In ihrem Alltag tut sie so, als sein Jean noch immer da. Auch als sie sich auf eine Beziehung mit dem Verleger Vincent einlässt, kann sie sich nicht mit dem Verschwinden ihres Mannes abfinden. Dass sie mit Jeans Depressionen konfrontiert wird; dass inzwischen eine Leiche gefunden wurde – was nicht in ihre Illusion passt, ignoriert sie.
„Ozon filmt seinen weiblichen Star mit einer Hingabe, die schon lange keiner Schauspielerin mehr zuteil wurde“, schreibt die taz, und die Welt urteilt: „Ein kleines Meisterwerk, ein Kammerspiel, eine ungemein subtile, vielschichtige Beobachtung eines Verlustes, eine scharfe Zustands-Beschreibung, deskriptiv gehalten und dennoch analytisch.“

In ihrem Haus

FRA

2012

François Ozon.

Fabrice Luchini, Kristin Scott Thomas, Bastien Ughetto, Ernst Umhauer, Emanuelle Seigner

Der frustrierte Lehrer Germain ist enttäuscht von seiner Klasse. Nur der zurückhaltende Claude begeistert ihn, der in seinen Aufsätzen mit unvergleichlicher Beobachtungsgabe von seinem Freund Rapha und dessen Familie berichtet. Claude beschreibt, wie er Rapha in dessen Haus besucht, er lebt sich in Raphas Familie ein und schildert deren Leben mit unverkennbar  voyeuristischen Zügen. Germain wird von den Aufsätzen seines Schülers immer mehr in Bann gezogen – und der fängt an, Forderungen zu stellen.
Ein raffiniertes Psychospiel um wirkliches Leben und fantasierte Kunst, literarische Ausbeutung und psychologische Manipulation und um die selbstzerstörerische ennui einer gesättigten Mittelschicht. „Transzendiert Fiktion die Grenzen des schnöden Alltags, oder verschlimmert die Realitätsflucht den Frust eines ungelebten Lebens?“ (Die Zeit)

Turbo Kid

CAN/NZL/USA

2014

François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell

Munro Chambers, Laurence Leboeuf

Und hier kommt der Publikumsliebling beim Sundance-Filmfestival mit wüstem Slapstick, cartoonesken Splattereinlagen, bösem Witz und furiosen Fights. In TURBO KID, einem filmgewordenen 80er Jahre-Konfettiregen, ist das Jahr 1997 die Zukunft – als sei der Film ein verschüttgegangenes Werk aus den späten Seventies, das nun das Licht der Leinwand erblickt: Ein einsamer Teenager schlägt sich durch die post-apokalyptische Ödnis. Er sammelt in seinem Versteck die kläglichen Überreste einer Kultur (den Zauberwürfel, jaa! Oder einen Walkman samt MCs) und tauscht tote Ratten gegen Trinkwasser ein. In Rückblenden in seine frühe Kindheit wird entschlüsselt, was mit seinen Eltern geschah. Eines Tages lernt "Kid" die dauerfröhliche, rosahaarige Apple kennen, mit der er sich trotz ihrer Hyperaktivität anfreundet. Als Apple entführt wird, ist dies der Auftakt einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den beiden Jugendlichen und dem diabolischen Zeus, der das Land mit seinen Schergen in Angst und Schrecken versetzt…

Die Braut Trug Schwarz

Frankreich / Italien

1967

François Truffaut

Jeanne Moreau, Jean-Claude Brialy, Michel Bouquet

Als Julie nach ihrer Hochzeit die Kirche verläßt und sich die Gesellschaft zu einem Hochzeitsfoto aufstellt, wird ihr Ehemann erschossen. Entschlossen macht sie sich auf die Suche nach den Mördern. Julies erste Worte sind zugleich Inhalt und Methode des Films: „Ja, Mama, ich weiß, was ich tue“, sagt sie, nachdem sie ihren Koffer mit 100 Francs-Scheinen und Wäsche gefüllt hat. In der Typologie der Opfer bringt Truffaut seine ganze Verachtung für bestimmte Gruppen der französischen Gesellschaft zum Ausdruck: Bliss, der erfolgreiche Verführer; Coral, der täppische Biedermann; Morane, der schleimig-korrupte Politiker; Delvaux, der kriminelle Betrüger; Fergus, der geile Maler, dem Kunst nur Serienprodukt ist. Truffauts Interesse galt in diesem Film vor allem der Kontrastierung von Mann und Frau und der Frage nach Schuld oder Unschuld, doch auch die Referenzen an Hitchcock, dessen Bewunderer er war, sind deutlich zu erkennen. Eine faszinierende Geschichte um Liebe, Rache, Schuld und Tod.

Die Letzte Metro

FRA /ITA

1980

François Truffaut

Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Jean Poiret

Während der deutschen Besetzung von Paris wird im Theater Montmartre ein neues Stück geprobt. Da der Leiter Lucas Steiner, ein deutscher Jude, sich im Keller versteckt halten muss, versucht seine Frau Marion, die Gefahren der politischen Lage und menschliche Komplikationen zu meistern und das Theater weiterzuführen. Letztendlich gelingt es Lucas, den Krieg und somit den Wahnsinn im Keller zu überstehen.

Fahrenheit 451

GB

1966

François Truffaut

Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack

In seinem einzigen Science-Fiction-Film entwirft Truffaut das Bild einer Gesellschaft, in der sowohl der Besitz als auch das Lesen von Büchern strengstens verboten ist. Lesen wird als ein Akt selbständigen und kritischen Denkens beurteilt und ist somit eine unkontrollierbare Macht. Die Feuerwehr hat die Aufgabe, Bücher in Brand zu setzen und sie so unschädlich zu machen. Fahrenheit 451 ist die Temperatur, bei der Papier anfängt zu brennen. Feuerwehrmann Montag behält nach einer Hausdurchsuchung, trotz eindringlicher Warnungen seines Vorgesetzten, ein Buch für sich und beginnt mit der Lektüre von Dickens‘ „David Copperfield“, der Beginn einer folgenreichen Wandlung. Wir zeigen Truffauts Geständnis seiner „Liebe für Bücher“ anläßlich des Welttages des Buches am 23.4.

Jules und Jim

FRA

1962

François Truffaut

Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre

Mit seiner Verfilmung des auf einer wahren Geschichte basierenden Romans von Henri-Pierre Roché hat François Truffaut einen Klassiker der Nouvelle Vague geschaffen. Es ist die Geschichte einer Freundschaft: Der Franzose Jim und der Österreicher Jules lernen sich am Vorabend des Ersten Weltkriegs, 1912, in Paris kennen. Sie haben die gleichen Interessen: Literatur und Frauen. Es ist die Begegnung mit einer bestimmten Frau, Cathérine, die ihr Leben auf tragische Weise verändern wird. Vorgestellt von Dr. Peter Bär.

L'histoire D'adéle H.

F

1975

François Truffaut

Isabelle Adjani, Bruce Robinson

Halifax, Kanada, 1863. Eine junge Französin kommt spätabends im Hafen an. Sie gibt sich als Miss Lewly aus, ist jedoch die Tochter des weltweit berühmten Schriftstellers Victor Hugo. Sie hat ihre Familie verlassen, um ihrem ehemaligen Liebhaber zu folgen. Auf ihre Gefühle reagiert der allerdings mit Gleichgültigkeit. Mit unerschütterlicher Willenskraft setzt Adèle alle Hebel in Bewegung, um ihn zurückzuerobern. Isabelle Adjani bekam für Ihre Darstellung der Adèle Hugo den „César“ für die beste Schauspielerin, Truffaut den „César“ für den besten Regisseur. Ein Truffaut-Klassiker der schon lange nicht mehr im Kino zu sehen war.

Jakob Der Lügner

DDR

1974

Frank Beyer

Vlastimil Brodský

DDR 1974. R: Frank Beyer, B: Jurek Becker, D: Vlastimil Brodský. 100 Min. In einem Ghetto erfährt Jakob durch die unwahrscheinlichsten Zufälle, daß in der Nähe des Ghettos gekämpft wird und die Befreiung direkt bevorsteht. Am Tag darauf will er den jungen Mischa unbedingt davon abbringen, Kartoffeln zu stehlen, da das mit der Todesstrafe geahndet wird. Jakob erzählt vom Vormarsch der Roten Armee, doch niemand glaubt ihm. Um die anderen von der Wahrheit zu überzeugen, erfindet Jakob eine Lüge: Er habe ein Radio. Sofort verbreitet sich die Nachricht, fast alles verändert sich. Die Selbstmorde im Ghetto hören auf, es wird sogar geheiratet. Aber Hoffnung braucht Nahrung – alles Interesse ist auf Jakob gerichtet. Deshalb muß er weiter lügen.

Perlen zum Glück

USA

1936

Frank Borzage, Ernst Lubitsch.

Marlene Dietrich, Gary Cooper, John Halliday, Akim Tamiroff

In Paris stiehlt die hochstaplerische Gaunerin Madeleine de Beaupre mit einem raffinierten Trick eine wertvolle Perlenkette, indem sie dem Juwelier einen Ehemann vorgaukelt, der gar nicht vorhanden ist. Auf der Flucht Richtung Spanien trifft sie immer wieder auf den arglosen Amerikaner Tom Bradley. Vor der Grenze versteckt sie die Perlen in dessen Gepäck – und flirtet fortan immer wieder mit ihm. Sie muss ja an das Diebesgut wieder herankommen…
Beispiel für den hohen Stellenwert, den der deutsche Film der Weimarer Zeit in den USA genoss: Dieses Remake der deutschen Roadmovie-Gaunerkomödie DIE SCHÖNEN TAGE VON ARANJUEZ von 1933 wurde von Ernst Lubitsch – 1922 ausgewandert – produziert (der einige Szenen auch inszenierte), mit Marlene Dietrich – 1930 ausgewandert – in der Hauptrolle. Die Filmmusik komponierte der Exilant Friedrich Hollaender.
Einführung: Harald Mühlbeyer

A Star Is Born

USA

1976

Frank Pierson.

Barbara Streisand, Kris Kristofferson, Gary Busey, Oliver Clark, Robert Englund

Der gefeierte Rockstar trifft in einem kleinen Nachtklub eine erfolglose Sängerin, nimmt sie privat wie beruflich unter seine Fittiche, bis sie ihn mit ihrer eigenen Karriere überflügelt… Story bekannt vom vielfach ausgezeichneten und höchst erfolgreichen Lady Gaga-Film? Wir zeigen die 1976er-Verfilmung mit Barbra Streisand: Das war die dritte Verfilmung des Stoffes und die erste, die die Handlung von der Film- in die Popmusikwelt verlegt hat. Sowohl 1977 als auch 2019 gab’s den Oscar für den besten Filmsong…
Zur Einführung spricht Filmjournalist Joachim Kurz über die bisher vier filmischen Bearbeitungen des Stoffes.

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