Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Bikes vs Cars

SWE

2015

Fredrik Gertten

Autofahrer und Radfahrer – natürliche Feinde im Straßenverkehr? Eine Art Kriegsfilm inszenierte Fredrik Gertten mit seinem engagierten Dokumentarfilm, in dem Rad-Aktivisten, Stadtplaner, Politiker und Vertreter der Automobilindustrie zu Wort kommen. Das Fahrrad erscheint dabei als Alternative, die Klimaverschmutzung und Verkehrschaos entgegenwirkt. Doch andererseits investiert die Autoindustrie jährlich Millionen in die Lobbyarbeit, um ihr Geschäft zu schützen… Gertten argumentiert dabei behutsam und differenziert – und vergisst auch die ästhetische Seite des Filmemachens nicht. In Kooperation mit Critical Mass Mannheim, mit anschließender Diskussion
Vorfilm: GIRL POWER (SWE 2004, R: Per Carleson, 4 Min.)
Mitgliederaktion: Eintritt für Mitglieder von Cinema Quadrat e. V. frei

Push – Für das Grundrecht auf Wohnen

SWE

2019

Fredrik Gertten

PUSH, der neue Dokumentarfilm des vielfach ausgezeichneten Regisseurs Fredrik Gertten (BANANAS!* / BIKES VS CARS), untersucht, warum wir es uns nicht mehr leisten können, in unseren Städten zu wohnen.
Der Film folgt Leilani Farha, der UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, wie sie die Welt bereist, um herauszufinden, wer aus der Stadt gepusht wird und warum. „Ich glaube, es gibt einen Riesenunterschied zwischen Wohnen als Handelsware und Gold als Handelsware. Gold ist kein Menschenrecht, Wohnen schon“, sagt Leilani. Eine Unterkunft ist ein fundamentales Menschenrecht, eine Voraussetzung für ein sicheres und gutes Leben. Aber in Städten weltweit werden die Chancen auf bezahlbare Wohnungen immer schwieriger. Wer sind die Akteure und was sind die Faktoren, die Wohnraum zu einem der größten Probleme der heutigen Zeit machen?
PUSH wirft ein Licht auf eine neue Art des anonymen Hausbesitzers, auf unsere immer weniger bewohnbaren Städte und eine eskalierende Krise, die uns alle betrifft. Dies alles sei längst nicht mehr als ‚Gentrifizierung‘ zu beschreiben – diese These wird in Interviews mit dem Mafia-Kritiker Roberto Saviano, dem Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz und der Soziologin Saskia Sassen vertieft: Übereinstimmend stellen sie dar, dass die Prozesse der Gentrifikation nur die Spitze eines Eisbergs sind und das eigentliche „Monster“ (so Sassen) die auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten um den Erdball ziehenden Ströme des deregulierten Finanzkapitals sind.
Diskussionspartnerin: Ursula Jochim, FairMieten – Gegen Mietwucher in der Neckarstadt
Auch am Mo. 16.03.2020, 10.00 Uhr exklusiv für Schulklassen; ab 9. Klasse

Los 5 puntos cardinales - Die Fünf Himmelsrichtungen

Fridolin Schönwiese

„Die fünf Himmelsrichtungen“ erzählt anhand der zwei Protagonisten María Esther und Miguel die Geschichte der Einwohner des mexikanischen Dorfes Tres Valles in der Region Veracruz, die hier seit Generationen verwurzelt sind. Der Film porträtiert die beiden in ihrem Leben als Gastarbeiter in Kansas City, wo sie ohne Aufenthaltsgenehmigung leben und einsam ihren Alltag bestreiten, in der Hoffnung, ihren Familien in Mexiko ein besseres Leben bereiten zu können. „Ein Film zwischen stiller Beobachtung und aufschlussreicher Sichtbarmachung: Die Bilder verschmelzen die unterschiedlichen Lebensräume zu einem neuen Ort der immerwährenden Heimatlosigkeit.“ Jury, Duisburg. Fridolin Schönwiese, geboren 1967 in Wien, studierte bis 1993 Publizistik und Theaterwissen-schaft und war von 1986 bis 1995 Mitglied der Performance Artgroup GANG ART. Seit 1989 realisiert er eigene Dokumentarfilme, Radio- und Kunstprojekte. Seit 2005 lebt und arbeitet Schönwiese in Mexico City. Mit „Die fünf Himmelsrichtungen“ gewann er 2010 beim Filmfest in Duisburg den 1. Preis als „Bester Dokumentarfilm“.

Islandfalken

Island

2002

Fridrik Thor Fridriksson

Keith Carradine, Margrét Vilhjálmsdóttir, Ingvar E.Sigurdsson

Simon, ein schweigsamer und mysteriöser Amerikaner, reist nach Island, um dort seinem verpfuschten Leben ein Ende zu setzen. Doch als er auf Dúa, eine junge Künstlerin mit einem wertvollen isländischen Falken trifft, vermutet er, daß es sich bei ihr um seine Tochter handelt. Der in Dúa vernarrte Ortspolizist vermutet wiederum in Simon einen Konkurrenten – und verfolgt ihn. Als die Situation eskaliert, fliehen Simon und Dúa mit dem Falken nach Hamburg. „Ein äußerst intensives Drama voller magischer Orte und Momente mit großartigen Darstellern.“ (Nordische Filmtage Lübeck 2002)

Naomis Reise

DEU

2017

Frieder Schlaich

Scarlett Jaimes, Liliana Trujillo, Citlali Huezo, Miguel Valenzuela, Daniel Hinojo, Michael Rothbart, Christian Voss

Naomi, 20 Jahre, begleitet ihre Mutter auf einer Reise aus ihrer Heimat Peru nach Berlin. Dort fi ndet ein Mordprozess statt, in dem sie und die Mutter als Nebenklägerinnen auftreten: Naomis Schwester war von ihrem deutschen Ehemann getötet worden. In dem Film, der auf einem wahren Fall basiert, spielen sich die tatsächlichen Jurist*innen auf quasi-dokumentarische Weise selbst. Juristisch nüchtern wird der Fall aufgerollt. Frieder Schlaich stellt dieser betonten Sachlichkeit Naomis Gefühlswelt gegenüber: Familie, Liebe, Verlust und Trauer. Gleichzeitig wird insbesondere bei den Strategien der Prozessbeteiligten deutlich, wie im Gerichtssaal ungleiche Machtverhältnisse institutionalisiert und durch sexistische und rassistische Vorurteile verstärkt werden.
Diskussionspartnerin: Claudia Robbe, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH), Mitarbeiterin im Fraueninformationszentrum Stuttgart
Eröffnung der Agenda 21-Kinowoche durch Stadtrat Gerhard Fontagnier als Vertreter der Stadt Mannheim
Zur Eröffnung bekommt jede*r Besucher*in ein Glas Sekt!
Mitgliederaktioon:  Eintritt frei für Mitglieder von Cinema Quadrat e. V.

A Good American

2016

Friedrich Moser

104

1993: In der Tiefgarage des World Trade Centers explodiert eine Bombe. Alsbald begann ein kleines Team innerhalb der NSA, ein Datensammlungs- und Analysetool zu programmieren, um aus den diversen globalen Kommunikationskanälen diejenigen Daten herauszufischen, die auf potentiell gefährliche Attentäter und Terroristen schließen lassen. Das Programm, ThinThread genannt, war effizient, und es schützte die Privatsphäre Unschuldiger. Die NSA lehnte eine Weiterentwicklung ab. Und das im August 2001. Nur drei Wochen vor dem Terrorangriff auf das World Trade Center. Als sich dann noch zeigte, dass ein aktives ThinThread-Tool die 9/11-Attentatspläne mutmaßlich im Voraus erkannt hätte, reagiert die NSA sofort: Das Programm muss vernichtet werden. Schließlich hat man sich schon auf die totale Massenüberwachung eingestellt.
Edward Snowden hat diese extensiven Auswüchse der Datensammelwut öffentlich gemacht. Bill Binney aber hatte zuvor eine effektivere und legale Software programmiert, die aus Arroganz, (Macht)Gier und Inkompetenz verhindert wurde. Friedrich Moser porträtiert in seinem hochspannenden Dokumentarthriller A GOOD AMERICAN Bill Binney, einen der besten Datenexperten, der stets den Datenschutz mitbedachte. Ein Detail, das die NSA-Oberen wenig interessierte

Faust - Eine Deutsche Volkssage

D

1926

Friedrich Wilhelm Murnau

Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn

Als die Pest ausbricht, geht Faust einen Pakt mit Mephisto ein um die Kranken zu retten und opfert ihm seine Seele. Als Dank schenkt ihm Mephisto ewige Jugend. Faust trifft auf Gretchen, die nach ihrer Liebesbeziehung ein Kind zur Welt bringt. Wegen der Schande ausgestoßen, findet Gretchen keine Zuflucht, woraufhin ihr Kind erfriert. Als Kindsmörderin wird Gretchen zum Tod durch den Scheiterhaufen verurteilt. Faust schwört seiner ewigen Jugend ab und steigt durch die Flammen zu ihr auf den Scheiterhaufen. Einer der aufwändigsten und technisch innovativsten Filme des deutschen Expressionismus. Live begleitet von Aljoscha Zimmermann (Flügel) und Marcus Steiner (percussion). Matthäus-Kirche Neckarau. Eintritt ist frei. (also ab 18)

Faust – Eine deutsche Volkssage

DEU

1926

Friedrich Wilhelm Murnau

Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn, Wilhelm Dieterle

In unheimlichen, grandiosen, gewaltigen Bildern inszenierte Friedrich Wilhelm Murnau seine Filmfassung der Faustsage: Einer der Höhepunkte der Stummfilmära, in dem sich Murnaus Kunst der atmosphärischen Inszenierung mit der Anwendung unglaublicher filmischer Spezialeffekte verbindet zu einem suggestiven Meisterwerk um den unheilvollen Bund zwischen Faust und Mephisto.
Das Technoseum bietet – bei freiem Eintritt – die Möglichkeit, dieses Meisterwerk auf ganz besondere Art zu erleben: Dort steht nämlich eine der letzten funktionsfähigen Kinoorgeln Europas, ein in den 1920ern gebautes Instrument mit elektro-pneumatisch ansteuerbaren Pfeifen, mit Percussionelementen und Effektregister, das Geräusche von Donnergrollen bis Sturmbrausen nachahmen kann. Gespielt wird die Kinoorgel von der Mannheimer Organistin Christiane Michel-Ostertun.
Spielort: Technoseum
Eintritt frei

Nosferatu - Eine Symphonie Des Grauens

DEU

1921

Friedrich Wilhelm Murnau

NOSFERATU von F.W. Murnau mit Max Schreck gilt als der erste große Dracula-Film, wenn Vampire auch schon in verschiedenen früheren Stummfilmen auftauchen. Ihm liegt die 1897 erschienene Geschichte DRACULA von Bram Stoker zu Grunde. Den Namen DRACULA konnte Murnau nicht verwenden, weil er keine Rechte für die Geschichte bezahlen wollte. Die Multivisions-Show im Collini Center bringt sie alle zusammen, während Nosferatu auf den Hauptleinwänden sein Unwesen treibt kann man auf den Nebenleinwänden die Echos zu diesem Film sehen: die immer düsteren Gewölbe und ihre morbide Atmosphäre, die hilflosen Versuche den Vampiren zu entkommen, die Gier der Bisse in weiße Frauenhälse… Es wird kein Entkommen geben, Vampire werden von allen Seiten dem Zuschauern begegnen und ihn wieder einmal mit düsteren Schauer bannen und die Musik des TRIOGLYZERIN wird helfen, das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. TRIOGLYZERIN wird NOSFERATU LIVE vertonen. Die drei Musiker Tobias Becker (Oboe/Synthesizer), Kristoff Becker (Violoncello/Electrocello/Effekte) und Ulrich van der Schoor (Klavier/Synthesizer) werden dem Film von F.W. Murnau „den richtigen musikalischen Biss“ (Stuttgarter Zeitung) geben. 20 Uhr Multivision im Collini-Center mit Nosferatu und Live Musik TRIOGLYZERIN 22 Uhr HalloweenParty mit DJ… und VJ Pixelschubser 24 Uhr Halloweenmitternachtsüberraschungsfilm im Cinema Quadrat

Nosferatu - Multivision Auf Sechs Leinwänden

DEU

1921

Friedrich Wilhelm Murnau

Max Schreck, Greta Schröder, Gustav von Wangenheim

Im Foyer des Collini Centers wird es anlässlich des diesjährigen Mannheimer Symposiums eine völlig neue Kino- Erfahrung geben: Der Film ist allseits bekannt – die Präsentation aber geht – dank digitaler Technik – völlig neue Wege und bietet ein völlig neues Seh-Erlebnis. NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS von F. W. Murnau mit Max Schreck begründete als die erste große Verfilmung des 1897 erschienen Romans „Dracula“ von Bram Stoker den Kult um den gleichermaßen Erotik wie Tod bringenden Blutsauger im Kino, auch wenn Vampire schon in verschiedenen früheren Stummfilmen auftauchten. Diese und 20 weitere und ganz unterschiedliche Umsetzungen, d. h. 80 Jahre Vampirfilm-Geschichte – gleichzeitig auf 6. Leinwänden! Die digitale Projektion macht es möglich in einer synchronen Multivisions-Show mit Live-Musik. Während Nosferatu auf den Hauptleinwänden sein Unwesen treibt, kann man auf den Nebenleinwänden die Echos zu diesem Film sehen: die immer düsteren Gewölbe und ihre morbide Atmosphäre, die hilflosen Versuche den Vampiren zu entkommen, die Gier der Bisse in weiße Frauenhälse, aber auch die Versuche der aufgeklärten Vampir-Bekämpfer die Macht der Untoten zu brechen, um zu verhindern, dass die Geliebten zu Opfern werden. Es wird kein Entkommen geben, Vampire werden von allen Seiten den Zuschauern auflauern und ihn mit düsteren Schauer bannen, eine Flucht durch ein seitliches Abwenden wird unmöglich sein und wer die Augen schließt, um das 6-fache Grauen nicht mit ansehen zu müssen, dem wird zweifellos die Live- Musik das Blut in den Adern gefrieren lassen. Der Film wird live begleitet vom Trio Glyzerin. Eintritt frei.

Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens

DEU

1922

Friedrich Wilhelm Murnau

Max Schreck, Greta Schröder, Gustav von Wangenheim, Alexander Granach

Thomas Hutter reist im Auftrag eines Immobilienmaklers nach Transsylvanien, um dem Grafen Orlok ein Anwesen in Wisborg zu vermitteln. Tatsächlich aber ist der Schlossherr der sagenumwobene untote Blutsauger Nosferatu – der sich nach Wisborg aufmacht, zu Hutters Frau Ellen… Friedrich Wilhelm Murnau, einer der größten Regisseure überhaupt, lehnte sich (unter Umgehung des Urheberrechts) an Bram Stokers „Dracula“-Roman an in diesem ersten wirklichen Vampirfilm, in dem er seine Stärke des atmosphärischen Erzählens voll ausschöpft: Ein ewiges Meisterwerk mit ikonischen Bildern und Referenz für alle künftigen Vampirfilme.
Einführung: Dr. Peter Bär
Live-Musik-Begleitung von Ronald Herbe (A- und E-Gitarre, E-Bass) und Andreas Rathgeber (Akkordeon, Saxophon, Klarinette)

Anansi – Der Traum Von Europa

Deutschland

2002

Fritz Baumann

George Quaye, Naomie Harris

ANANSI erzählt plakativ und subtil, berührend und unterhaltsam die Reise einer Gruppe von Ghanaern und eines Togolesen um die halbe Welt bis nach Deutschland. Die Geschichte von Carla, Kojo und Zaza ist alltäglich. 15.000 Menschen haben im Jahr 2000 versucht, illegal die Straße von Gibraltar zu passieren. Trotzdem erzählt der Film nicht nur vom Elend. Das verhindern das Konzept und die Sachkenntnis von Regisseur Fritz Baumann, der selbst einige Jahre als Entwicklungshelfer gearbeitet hat. Seine Bilder sind dicht und voller Überraschung, er bleibt nah an den Personen, nah an ihrer Sehnsucht, ihrer Stärke, ihrer Angst. Die Helden von ANANSI sind fast alle das, was man bei uns Wirtschaftsflüchtlinge nennt. Müssten nicht gerade die Wirtschaftsflüchtlinge den neoliberalen Globalisierern gefallen? Hochflexibel, risikobereit und immer mobil sind sie der Stoff, aus dem der Westen seine Reserven schöpft. Fast immer sind es auch die mutigsten und intelligentesten, die den riskanten Weg für eine bessere Zukunft nicht scheuen.

Blinde Wut - Fury

USA

1936

Fritz Lang

Spencer Tracy, Silvia Sidney, Bruce Cabot, Walter Brennan

Unterwegs zu seiner Verlobten wird Joe Wilson fälschlich festgenommen unter dem Vorwurf, ein Mädchen entführt zu haben. Alsbald bildet sich ein wütender Lynchmob, der das Gefängnis belagert und schließlich anzündet. Die Verlobte, gerade angekommen, sieht ihren Joe am Zellenfenster inmitten des Feuers. Ein Gerichtsverfahren gegen die Lynchmörder verläuft zunächst im Sande, da sich alle gegenseitig mit Alibis decken. Zudem wurde Joes Leiche nie gefunden. Tatsächlich hat er überlebt – und aus seinem Versteck tut er alles, damit die Teilnehmer des Mobs zum Tode verurteilt werden…
Fritz Lang, einer der größten Regisseure, musste 1933 Deutschland verlassen. BLINDE WUT ist sein erster Hollywoodfilm: Es geht um den Glauben an Gerechtigkeit, die Vorstellung von Zivilisation, den Stolz auf die Heimat, die nur allzu leicht zerstört werden können, weil jeder das Zeug in sich trägt, zum Gewalttäter zu werden.
Einführung: Jost Henze

Der Müde Tod

D

1921

Fritz Lang

Lil Dagover, Bernhard Götzke

Ein junges Mädchen bittet den Tod um das Leben ihres verstorbenen Geliebten. Er führt sie in einen Raum voller Kerzen. Es sind die Lebenslichter der Menschen, die dort brennen und verlöschen, sobald ein Leben zu Ende geht. Drei sind schon weit heruntergebrannt, und wenn es ihr gelingt, nur eines vor dem Verlöschen zu bewahren, erhält sie ihren Geliebten zurück. In drei visionären Episoden – sie spielen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten im Orient, im Italien der Renaissance und im kaiserlichen China – erlebt sie das Schicksal und Scheitern ihrer Liebe. Erst als sie sich selbst opfert – sie rettet ein Kind aus den Flammen – werden die Liebenden im Tod vereint. Live begleitet vom Tintinambula-Ensemble. Ort: Matthäuskirche MA-Neckarau, Rheingoldstr. 32

M - Eine Stadt sucht einen Mörder

DEU

1931

Fritz Lang

Peter Lorre, Gustaf Gründgens, Otto Wernicke

Ein Kindermörder geht um in der Stadt. Die Presse schürt Angst. Die Stadtbevölkerung gerät mehr und mehr in Panik. Die Polizei fahndet. Und die Unterwelt ist in Aufruhr: Durch diesen perversen Killer werden ihre kriminellen Geschäfte gestört. Und so beginnen auch die Verbrecher, den Serienmörder zu suchen. Fritz Langs Meisterwerk M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER ist ein unglaublich spannender Thriller, in dem ein damals noch gänzlich unbekannter Peter Lorre eine fulminante Leistung als getriebener Triebtäter abliefert. Dabei liefert Lang auch ein detailliertes Zeitbild einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft – und er nutzt ganz souverän die neue Technik des Tonfilms für seine effektvolle Inszenierung.#
Anschließend Analyse von Dr. Peter Bär

M – Eine Stadt Sucht Einen Mörder

Deutschland

1931

Fritz Lang

Peter Lorre, Ellen Widmann, Inge Landgut, Gustav Gründgens

„Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der schwarze Mann zu dir…“ Ein Abzählreim, von einem Mädchen aus dem Off gesprochen, führt ohne Umwege zum Thema des Films: Ein Kindermörder versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Groß fällt sein Schatten auf eine Litfasssäule mit Fahndungsplakat, als er erneut ein Kind anspricht. In der Stadt grassieren sich ins Groteske steigernde Verdächtigungen: Jeder könnte der Täter sein. Die Polizei führt immer schärfere Razzien in der kriminellen Unterwelt durch, so dass man dort, um die ständige Überwachung wieder loszuwerden, selbst die Jagd nach dem Mörder aufnimmt. Meisterhaft setzt Lang in seinem ersten Tonfilm die neuen Möglichkeiten ein. Er zeigt keinen einzigen der Morde, ein Motiv aus „Peer Gynt“ genügt ihm, um Thriller-Spannung zu erzeugen. 1931, auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise mit Massenarbeitslosigkeit und politisch-gesellschaftlicher Desorientierung, lieferte das filmische Psychogramm eines Triebtäters einen nicht nur symbolisch zu verstehenden Beitrag zum Soziogramm der Zeit. Die Menschen in diesem Film sind auf unterschiedliche Weise von Angst erfüllt, von Aggressionen bestimmt, zur Gewalt bereit. Mit einem Vortrag von Herrn U. Gaitzsch: „Vom Innenleben eines Menschen und von den Gesetzmäßigkeiten des gesellschaftlichen Lebens“

Metropolis

DEU

1926/27

Fritz Lang

Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Alfred Abel, Rudolf Klein-Rogge

In einer futuristischen Zwei-Klassen-Welt verliebt sich der Sohn des Herrschers in eine Arbeiter-Prophetin und folgt ihr in den Untergrund. Ein Wissenschaftler baut einen „Maschinenmenschen“, der seiner verstorbenen Geliebten gleichen soll. Und alles geht drunter und drüber… „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein!“ lautet der Sinnspruch dieses Klassikers des Science Fiction- und Stummfilms. Heute als Meilenstein anerkannt, floppte METROPOLIS mit seinen gigantischen Produktionskosten einst gewaltig. Bestehende Kopien wurden seinerzeit gnadenlos vernichtet, lange galten große Teile als verloren. Erst 2010 hatte diese annähernd vollständig restaurierte Fassung der Murnau- Stiftung Premiere, zeitgleich in Frankfurt und Berlin.

Das Testament des Dr. Mabuse

DEU

1933

Fritz Lang.

Rudolf Klein-Rogge, Otto Wernicke, Oscar Beregi, Gustav Diessl, Paul Henckels

Von der Nervenheilanstalt aus schmiedet das Verbrechergenie Dr. Mabuse ununterbrochen Mord- und Terrorpläne. Mittels Telepathie manipuliert er die Menschen in seiner Umgebung und sorgt selbst über seinen Tod hinaus für Angst und Schrecken: Sein Vermächtnis ist ein Testament zur Anleitung für Verbrechen. Kommissar Lohmann steht vor einem Rätsel: Wer gibt Mabuses Anweisungen für sinnlos erscheinende Terrortaten weiter?
Der überaus spannende Thriller wurde unmittelbar nach ihrer Fertigstellung von den Nationalsozialisten verboten. Fritz Langs letzte deutsche Produktion vor dem Exil gilt mit der von Mabuse anvisierten „Herrschaft des Verbrechens“ als meisterhafte Parabel auf die Mechanismen des Machtmissbrauchs und die Hybris menschlichen Herrschaftsstrebens.
Einführung: Dr. Peter Bär

Herr Fuku-Chan von nebenan

JPN/GBR/DEU

2014

Fujita Yosuke.

Miyuki Ôshima, Yoshiyoshi Arakawa

Tatsuo Fukuda alias Fuku-Chan ist 32 Jahre alt, Junggeselle und verdient sein Geld als Anstreicher. In seiner Freizeit lässt er Drachen steigen oder spielt den Seelsorger für seine Nachbarn. Nur mit den Frauen hat er kein glückliches Händchen. Das Date mit seiner Kollegin Shimacchi ist ein einziges Desaster. Als seine Jugendliebe Chiho vor der Tür steht, traut er seinen Augen nicht. Sie will sich bei ihm für einen früheren Schülerstreich entschuldigen, der Fuku-Chan stark traumatisiert hat. Die angehende Fotografin Chiho entdeckt im schüchternen Fuku-Chan ihre Muse… Die männliche Hauptrolle wird gespielt von Miyuki Ôshima, der bekanntesten Komikerin Japans. Nicht nur deshalb war Herr Fuku-Chan Eröffnungsfilm des japanischen Festivals Nippon Connection 2014.
„Süß und skurril, mit perfektem komödiantischen Timing.“ (The Japan Times)

We Can't Go Home Again

JAP

2006

Fujiwara Toshi

Torii Mao, Shimoda Atsushi, Takasawa Kurumi

Junges Japanisches Kino: Fujiwara Toshi erzählt fünf Geschichten über fünf junge Sinnsuchende. Mao fühlt sich als Redakteurin in einem Verlag überfordert. Filmstudent Yushin ist dort ebenfalls beschäftigt, aber nur aushilfsweise. Kurumi ist in einem Sado-Maso-Club tätig, weil sie einmal dachte, dass es ihr Vergnügen bereiten würde. Sie trifft sich mit Masato, der vor dem Examen steht, weshalb Kurumi ihn für einen künftigen Professor hält. Atsushi hat stets eine Polaroid Kamera bei sich und macht ständig Fotos von seinem eigenen Gesicht. „Dieser Film entstand als ‘kollektive Improvisation’ von Laiendarstellern. Die meisten Szenen wurden sorgfältig als ungeschnittene Sequenzen komponiert. Ich wollte die esamte Atmosphäre einfangen, als Bruchstück oder Fragment unserer heutigen urbanen Realität, und beobachten, wie wir mit ihr zurechtkommen.“ Fujiwara Toshi (also ab 18 Jahren)

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