Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Mein illegales Leben

DEU

2024

Gerhard Schick

Dokumentarfilm

Im Winter 1942 erhält Hella Zacharias den Deportationsbescheid der Gestapo. Sie taucht mit ihrer Tochter Hannelore in Berlin unter. Wohlwollende Bekannte verbergen sie vor der Verfolgung durch die Nazis, immer wieder müssen Mutter und Tochter Hals über Kopf das Versteck wechseln. 1944 kommen sie unter falschem Namen bei Fritz Kittel unter, einem Bahnarbeiter. Während sein Arbeitgeber, die Deutsche Reichsbahn, Millionen in den Tod fährt, versteckt er die beiden in seiner Wohnung.

Die Rettung gelingt – aber was bleibt? Jahrzehnte später suchen Hella Zacharias’ zweite Tochter Esther Dischereit und ihre Enkelin Chana Dischereit nach Spuren des Mannes, der ihre Familie gerettet hat. Aus der Perspektive von Chana Dischereit, einer jungen Jüdin der dritten Generation, entfaltet sich der Film als persönliche Spurensuche und Reflexion über Verfolgung, Rettung und Selbstverständnis.

Tabubruch – Axel Tüting Im Gespräch Mit...

Deutschland

2004

Gerhard Stahl

Axel Tüting, der bekannte SM-Kabarettist, unterhält sich mit den unterschiedlichsten Menschen, die BDSM betreiben oder ausgefallene Fetische haben. Neben der Vielfalt – die gleichzeitig Programm der Reihe sein wird – des BDSM, werden auch TV’s, TS’, Menschen mit ausgeprägten Fetischen, wie Latex, Schuhe, Füße, Body-Modification, Tattoos etc., interviewt oder porträtiert: Egal ob kleine, große, dicke, dünne, alte, haarlose, haarige und was es sonst noch alles gibt. In jeder Folge kommen auch Menschen aus der Szene, wie Literaten, Fotografen, Musiker, Verleger, Partyveranstalter, Shopbetreiber, Buchhändler etc. zu Wort.

Wir Leben Sm!

Deutschland

2003

Gerhard Stahl

SM-Requisiten, -Look und -Anspielungen finden sich zunehmend in der Mode wieder, in Videoclips, Filmen und in der Werbung. Aber noch immer werden Menschen mit sado-masochistischen Neigungen geächtet. Regisseur Gerhard Stahl hat fast ein Jahr lang Woschofius und Lady Isis mit der Kamera begleitet und zeigt das Leben eines SM-Paares zwischen Fetischkunst, SM-Szene, Profession und Liebe. Absolutes Highlight ist eine Session zu dritt, authentisch, erotisch und von höchster Intensität. Nach dem riesigen Andrang im Januar haben wir zwei Wiederholungsvorstellungen angesetzt. Rechtzeitige Kartenreservierung wird dringend empfohlen.

Wir Leben... Sm!

Deutschland

2003

Gerhard Stahl

SM-Requisiten, -Look und -Anspielungen finden zunehmend in der Mode wieder, in Videoclips, Filmen und in der Werbung. Aber noch immer werden Menschen mit sado-masochistischen Neigungen geächtet. Regisseur Gerhard Stahl hat fast ein Jahr lang Woschofius und Lady Isis mit der Kamera begleitet und zeigt das Leben eines SM-Paares zwischen Fetischkunst, SM-Szene, Profession und Liebe. Absolutes Highlight ist eine Session zu dritt, authentisch, erotisch und von höchster Intensität. „Die meisten Menschen haben völlig falsche Vorstellungen von SM, hauptsächlich bedingt durch die einseitige und reißerische Berichterstattung in den Medien. Mit diesem Film möchte ich den Zuschauern die Augen öffnen.“ (Gerhard Stahl) Regisseur Gerhard Stahl wird während der Vorführung anwesend sein. Im Anschluß an den Film gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit Mitgliedern der „Schlagseite“ (Infos über die Gruppe und ihre Ziele unter www.schlagseite.org).

El ultimo applauso - Der Letzte Applaus

ARG/DEU

2009

German Kral

DER LETZTE APPLAUS begleitet das Leben einer vergessenen Gruppe von gealterten Tangosängern aus Buenos Aires von 1999 bis heute: Jahrelang sind sie in einer der berühmtesten Tangobars der Stadt aufgetreten, der „Bar El Chino“. Der Film zeigt ihren Kampf, sich während der größten Wirtschaftskrise Argentiniens ihr täglich Brot zu verdienen, und die Sehnsucht nach ihrem größten Traum: noch einmal vor ihrem Publikum zu singen und den Applaus zu hören, vielleicht zum letzten Mal in ihrem Leben… In Kooperation mit Tangodeseos und der Argentinien Gruppe Rhein-Neckar e.V. Der Regisseur ist am 10.5. anwesend!

Helmut Newton – The Bad and the Beautiful

DEU

2020

Gero von Boehm

Als Sohn jüdischer Eltern flüchtete Helmut Newton 1938 aus Berlin, seinem Geburtsort, zunächst nach Singapur, dann nach Australien, seine Fotokamera immer im Gepäck dabei. Zurück in Europa begann seine große Karriere, die ihn zu einem der berühmtesten Mode- und Werbefotografen des 20. Jahrhunderts machte. Sein (durchaus umstrittener) Ruf gründet sich – neben der extrem hohen Qualität seiner Arbeiten – auf gesellschaftlich-moralischen Grenzüberschreitungen vor allem hinsichtlich der Bild-Inszenierungen von nackten Frauenkörpern. In den Modeaufnahmen im Paris der 1960er Jahre festigte Newton seinen ganz besonderen, stets wiedererkennbaren Stil, indem er seine Modelle auch in den Straßen von Paris fotografierte, wo er sie etwa als vermeintliche Demonstrantinnen oder im Rahmen einer Paparazzi-Story agieren ließ und auf diese Weise neue, moderne Aktionsräume für den Bereich der Modefotografie eroberte. Auch prominente Persönlichkeiten wie Helmut Kohl, Margaret Thatcher, Charlotte Rampling, Catherine Deneuve, Liz Taylor, Romy Schneider oder Hanna Schygulla vertrauten auf seinen Blick für besondere Porträtfotos.
Einführung: Dr. Peter Bär, Cinema Quadrat

Lebenskünstlerinnen

Deutschland

1999

Gesine Meerwein & Katharina Gruber in Kooperation mit Argus e.V

Auf die Diagnose Brustkrebs, dem Alptraum vieler Frauen reagierten die Freiburger Filmemacherinnen Gesine Meerwein und Katharina Gruber auf eigene Weise: sie drehten einen Film, und einen sehr ungewöhnlichen dazu. Es ist weder ein trauriger Spielfilm noch ein nüchterner Dokumentarfilm, wie es sie sonst zu diesem Thema gibt. In dem Film kommen sieben Frauen zu Wort, die an Krebs erkrankt waren oder es immer noch sind. Sie berichten von den Kämpfen um Selbstbestimmung im schulmedizinischen Apparat und ihren Erfahrungen mit alternativen Ansätzen, von neu entdeckten Stärken und verändertem Körpergefühl. Sie erzählen auch von lebensnotwendiger Unterstützung durch Freundinnen, vom Leben mit einer Brust und von der Konfrontation mit der Möglichkeit des Sterbens. Und trotzdem ist es ein bemerkenswert leichter Film: Da tanzt ein nackter Rücken, und nur kurz ist die amputierte Brust zu erahnen. Eine Frau bemalt ihre Narbe, eine macht einen Gipsabdruck ihrer Brust, eine jongliert mit Brustprothesen. Die Mischung aus Heiterkeit und Schwere wirkt nicht befremdlich, sondern authentisch -weil es die Kranken sind, die den Ton vorgeben. Wir zeigen den Film in Kooperation mit dem Aktionsbündnis für Frauengesundheit aus Mannheim. Daran beteiligen sich: Gesundheitstreff Mannheim, Frauenbeauftragte von Manheim, Frauenbuchladen Xanthippe, Pro Familia Mannheim, Frauenselbsthilfe nach Krebs Weinheim, Frauenpolitischer Arbeitskreis der Grünen, Kreisverband Mannheim. Die Regisseurinnen werden ihren Film, der auf Festivals viel Aufsehen erregt hat, persönlich vorstellen und nach der Vorführung für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Nonna mia!

ITA

2018

Giancarlo Fontana, Giuseppe G. Stasi

Miriam Leone, Fabio de Luigi, Lucia Ocone, Barbara Bouchet.

Nur mit Hilfe der monatlichen Rente ihrer geliebten Großmutter kann die junge Kunstrestauratorin Claudia überleben. Als die alte Nonna plötzlich stirbt, scheint Claudia vor dem Aus zu stehen. Doch dann kommt sie auf die rettende Idee: Großmutters Leichnam wird einfach in die Gefriertruhe statt ins Grab gebettet, und die Rentenchecks sind gesichert! Doch diesen Plan hat Claudia ohne Simone gemacht, den wohl unbestechlichsten Steuerfahnder in ganz Italien. Der sich hoffnungslos in Claudia verliebt…
Frische Leichtigkeit, leuchtende Farben, Slapstick und Romantik auf der Basis einer tiefgefrorenen Oma: Die turbulente Komödie wurde in den italienischen Kinos zum Überraschungshit.

Der Stoff der Träume – La stoffa dei sogni

ITA

2016

Gianfranco Cabiddu

Sergio Rubini, Ennio Fantastichini, Renato Carpentieri, Teresa Saponangelo

Eine kleine abgelegene Insel vor Sardinien, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier befindet sich ein Hochsicherheitsgefängnis, und gerade erwartet man einen Transport verurteilter Camorra-Mitglieder. Doch das Fährschiff kentert in einem Sturm. Unter den Schiffbrüchigen, die sich auf die Insel retten, befinden sich nicht nur die vier Camorristi, sondern auch die bescheidene Theatertruppe von Signore Oreste Campese. Bald werden alle vom Wachpersonal eingefangen. Die Sträflinge mischen sich dabei unter die Theaterleute. Wer ist wer? Da hat der Gefängnisdirektor eine Idee: Er zwingt die Schiffbrüchigen, gemeinsam Shakespeares Stück „Der Sturm“ auf die Bühne des Gefängnishofes zu bringen, um herauszufinden, wer echter Schauspieler und wer Verbrecher ist. Oreste Campese rauft sich die Haare, doch die Proben beginnen. Und auf alle Beteiligten warten jede Menge Überraschungen…
Inspiriert von Eduardo de Filippos genialem Theaterstück „Die Kunst der Komödie“ (und natürlich von Shakespeares „Sturm“) handelt dieser vielschichtige, aber leichthändig inszenierte Sommerfilm vom Theater und vom richtigen Leben und davon, wie das eine vom anderen nicht zu trennen ist. Schon gar nicht in Italien. Sergio Rubini als überforderter Impresario zwischen allen Fronten bietet eine komödiantische Glanznummer. Die heimliche Hauptrolle aber spielt die ehemalige Gefängnisinsel Asinara selbst, ein fast magischer Ort mit einer atemberaubenden Landschaft.

Die Letzten Stunden Von Pompeji

ITA/FRA

1962

Gianfranco Parolini

Brad Harris, Mara Lane, Susan Paget

Marcus Tiberius, siegreicher Feldherr, warnt den römischen Kaiser Titus Flavius vor den Umsturzplänen seines Beraters Tercius. Aber der Kaiser schenkt ihm kein Vertrauen. Er schickt ihn statt dessen nach Pompeji, um die wahren Feinde des römischen Reiches zu vernichten – die Christen. Marcus Tiberius weigert sich und schlägt sich auf die Seite der Gladiatoren, um gemeinsam mit ihnen gegen Tercius und seine Häscher zu kämpfen. Doch noch eine viel größere Gefahr droht: Der Vesuv ist ausgebrochen und seine glühende, alles verzehrende Lava bewegt sich unaufhaltsam auf Pompeji zu… Die Urgewalt des Ausbruchs hat am 24. August 79 n. C. eine ganze Kulturlandschaft innerhalb eines Tages und einer schrecklichen Nacht verwüstet.

Un Amore - Eine Liebesgeschichte

Italien

1999

Gianluca Tavarelli

Lorenza Indovina, Fabrizio Gifuni

Marco und Sara kennen sich seit zwanzig Jahren. Sie ist extrovertiert, unbezähmbar, dickköpfig. Er dagegen ist ein Träumer, bedächtig und sucht Sicherheit. Im Lauf der Jahre lieben sie sich, trennen sich wieder, betrügen sich, mißverstehen einander, heiraten andere – und hören doch nie auf, sich zu sehen. „Es ist nicht einfach eine Liebesgeschichte, sondern der Versuch zu erzählen, wie die Zeit kaum wahrnehmbar die Menschen verändert.“ Regisseur Gianluca Tavarelli inszeniert die Chronik dieser Liebesbeziehung in zwölf Episoden, die er jeweils in einer einzigen fließenden Kamerasequenz aufgenommen hat. Der Zuschauer hat so das Gefühl, für die Dauer des Films das Leben von Marco und Sara selbst mitzuerleben. „Einfühlsam verdichtet der Film Momente, in denen Verliebtheit, Hoffnung, Schmerz und Trennung intensiv zum Ausdruck kommen.“ (film-dienst)

The Woddafucka Thing

DEU

2022

Gianluca Vallero

Dela Dabulamanzi, Carlo Loiudice, Marc Philipps, Emilio De Marchi, Cem Sultan

Die Afro-Berlinerin Djane Sweety wird von einem Gangsterboss bedroht und glaubt, die Affäre ihres Freundes erschlagen zu haben. Zuflucht sucht sie bei zwei Karatelehrern, dem Italiener Gino und dessen deutschem Halbbruder Ninja. Denen wiederum sind zwei Immobilienhaie auf den Fersen. Eine Woche bleibt ihnen in diesem Kampf ums Überleben. Wäre ein großangelegter Raubüberfall die Lösung?
Ohne Förderung über einen Zeitraum von sechs Jahren entstanden und in kontrastreichem, zeitlosem Schwarzweiß gedreht, legt Gianluca Vallero eine schnörkellose Gangsterkomödie vor: erfrischend und schräg, cool und originell, kurz: kultverdächtig!
Hauptdarstellerin Dela Dabulamanzi stellte dieses Filmprojekt 2019 beim Filmsymposium „R.E.S.P.E.C.T.“ vor.

Die Hausschlüssel

ITA

2004

Gianni Amelio

Inspiriert von dem autobiographischen Roman „Zwei Leben“ von Guiseppe Pontiggia drehte der preisgekrönte Regisseur Gianni Amelio (Gestohlene Kinder, Lamerica) das einzigartige Portrait einer Vater-Sohn-Beziehung: In einem Nachtzug nach Berlin begegnet Gianni (Kim Rossi Stuart) zum ersten Mal seinem bereits 15-jährigen behinderten Sohn Paolo (Andrea Rossi). Als die Mutter bei seiner Geburt starb, fühlte sich Gianni der Situation nicht gewachsen und lief einfach davon. Aufgewachsen und betreut in der Familie von Giannis Bruder, muss Paolo nach Berlin in die Charité – und der unbekannte Vater soll ihn auf der Reise begleiten.

Die Zärtlichkeit - La tenerezza

ITA

2017

Gianni Amelio

Renato Carpentieri, Elio Germano, Giovanna Mezzogiorno, Micaela Ramazzotti, Greta Scacchi.

Micaela Ramazzotti, Greta Scacchi.103 Minuten. OmdtU. FSK: k. A. Lorenzo, Rechtsanwalt im Ruhestand, versprüht als Witwer in Neapel stets schlechte Laune. Mit seinen erwachsenen Kinder will er möglichst wenig zu tun haben. Als neue Nachbarn einziehen, wird sein emotionaler Schutzpanzer erstaunlicherweise durchlässig: Er ist gerne mit dieser scheinbar glücklichen Familie zusammen Doch ein schreckliches Ereignis scheint alles unwiederbringlich zu zerstören…
Gianni Amelio, einer der großen Altmeister des italienischen Kinos, erzählt mit einem herausragenden Schauspielerensemble von einem verbitterten alten Mann, der sich langsam wieder öffnet, und von zwei Familien, die auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden werden.

Zu viele Wunder – Troppa grazia

ITA

2018

Gianni Zanasi

Alba Rohrwacher, Elio Germano, Hadas Yaron, Guiseppe Battiston, Carlotta Natoli, Thomas Trabacchi

Lucia ist Landvermesserin. Privat kämpft sie mit der Trennung von ihrem Mann und der Erziehung ihrer pubertierenden Tochter. Beruflich hat sie mit einem kleinen Trick gerade einen Job ergattert zur Vorbereitung eines großen Bauprojektes auf dem Lande. Eines Tages erhält sie bei ihren Vermessungsarbeiten auf einem einsamen Feld unerwarteten Besuch – von einer Erscheinung der Jungfrau Maria! Diese fordert sie auf, das Projekt zu stoppen und stattdessen dort eine Kirche zu bauen. Lucia zweifelt an ihrem Verstand. Doch die Heilige erscheint ihr immer wieder und bleibt knallhart bei ihrer Forderung…
Haben Wunder noch einen Platz in einer Welt, die zum Synonym für Profitgier geworden ist? Was soll man von einer Gottesmutter halten, die nicht mild und sanft daherkommt, sondern zu rabiaten Mitteln greift? Eine verblüffende Geschichte haarscharf auf der Grenze wischen Komödie und Drama, getragen von der großartigen Alba Rohrwacher als von allen Seiten bedrängte Lucia. TROPPA GRAZIA wurde beim Festival von Cannes 2018 vom Verband „Europa Cinema“ als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet.
„Dies ist kein religiöser Film. Denn es geht nicht um die Fähigkeit, an Gott zu glauben oder nicht. Sondern um die Fähigkeit, überhaupt zu glauben, obwohl wir keine Kinder mehr sind. Es geht um Glauben, Fühlen und Vorstellungskraft. Die Muttergottes im Film ist nicht die der religiösen Erzählung, sondern die Madonna von Lucia, ganz einfach. Sie ist Ausdruck der Fähigkeit zu glauben, die zur Kindheit gehört und die Lucia seit zu langer Zeit unterdrückt hat. Aus diesem Grund liebe ich Lucia, weil sie nicht völlig versteht, was passiert, da sie, auch wenn sie es noch nicht gemerkt hat, beschlossen hat, ihr Leben in vollen Zügen zu leben, mit allem, was dazu gehört und um jeden Preis. Es lohnt die Mühe, einen Raum in uns zu schaffen für die Komplexität unserer Gefühle und für die geheimnisvolle Erfahrung, auch das zu spüren, was es nicht gibt.“
Gianni Zanasi

Der Meister und Tatjana

LTU

2014

Giedre Zickyte

Er war ein Exzentriker – und hinter der Kamera ein Ausnahmetalent: Der Fotograf Vitas Luckus galt in der sowjetischen Künstlerszene der Sechzigerjahre als „der Meister“. Mit seiner Frau Tatjana und einem leibhaftigen Löwen teilte er eine Wohnung in Vilnius. Zahllose Kreative aus der ganzen Sowjetunion pilgerten mit Weinflaschen im Gepäck hierher: Luckus war ihnen ein steter Quell der Inspiration, er schuf Bilder, die im Gedächtnis hängen bleiben – Bilder von jungen Künstlerinnen, aber auch von einfachen Landarbeitern. Doch Luckus stand auch im ständigen Konflikt mit den sowjetischen Obrigkeiten, ehe er 1987 unter tragischen Umständen zu Tode kam.
Seine Witwe Tatjana wanderte in die USA aus. Für diesen Film teilt sie nicht nur ihre Erinnerungen, sondern öffnet auch Luckus’ Archiv – ein Film über Fotokunst unter den erschwerten Bedingungen der UdSSR. Der Film läuft in Kooperation mit Zephyr – Raum für Fotografie zur Sonderausstellung „Rimaldas Vik?sraitis – Am Rand der bekannten Welt“ der Reiss-Engelhorn-Museen.
Einführung: Thomas Schirmböck, Leiter Zephyr

Renoir

FRA

2012

Gilles Bourdos

Michel Bouquet, Christa Théret

Der große Maler Auguste Renoir ist alt geworden, die Arbeit fällt ihm schwer. Er hat sich an die Côte d’Azur zurückgezogen, während in Europa der Erste Weltkrieg tobt. Erst sein Modell, die junge Andrée, erweckt wieder neue Energie in ihm und inspiriert ihn zu seinen letzten großen Werken. Auch sein im Krieg verwundeter Sohn Jean schöpft durch sie neuen Lebensmut, teilt er mit ihr doch die Leidenschaft für das Kino. Gilles Bourdos inszeniert die Figur der Andrée als Schnittstelle der Inspiration zwischen Vater und Sohn. Ganz im Stil der Gemälde Renoirs schwelgt der Regisseur in seinem Film in den satten Farben der lichtdurchfluteten südfranzösischen Landschaft.
Einführung: Susanne Threm, M.A.

Die Kunst der Nächstenliebe

FRA

2019

Gilles Legrand

Agnès Jaoui, Alban Ivanov, Tim Seyfi, Claire Sermonne, Michèle Moretti.

Isabelle ist eine sehr engagierte Frau. Sie hilft bei gemeinnützigen Einrichtungen, eilt von einem Bedürftigen zum nächsten, von der Kleiderspende zur Suppenküche – ein wandelndes Helfersyndrom. Mit viel Leidenschaft unterrichtet sie Lesen und Schreiben in einem Sozialzentrum. In der Parallelklasse aber unterrichtet die junge und kluge Elke, die mit ihren modernen Methoden Alphabetisierungs-Wunder bewirkt.
Und plötzlich ist es angesichts dieser Konkurrenz beim Hilfeleisten mit Isabelles Sanftmut vorbei: Mit unbegrenzter Mildtätigkeit versucht sie, die Rivalin auszustechen durch eine soziale Fahrschule…Eine übergriffige Wohltäterin: Agnès Jaoui erweist sich als brillante Komödiantin, die ihre Figur nie der Karikatur preisgibt, sondern ihr in all ihrem übersozialen, passiv-aggressivem Verhalten stets die Würde psychischer Verlorenheit verleiht.

Das krumme Haus – The Crooked House

GBR

2017

Gilles Paquet-Brenner

ax Irons, Stefanie Martini, Glenn Close, Christina Hendricks, Terence Stamp, Julian Sands, Gillian Anderson

1949 erschien Agatha Christies Roman „Das krumme Haus“; in ihrer Autobiographie bezeichnete sie diesen Roman als einen ihrer Favoriten. Dennoch blieb der Stoff relativ unbekannt – was auch daran liegen mag, dass er entgegen den sonstigen Christie-Klassikern bisher nicht verfilmt worden war.
Der Ex-Diplomat Charles Hayward ermittelt zum mysteriösen Tod des Patriarchen Aristide Leonides in dessen großem, ein wenig krummen Anwesen. Und zwar auf Bitten von dessen Enkelin Sophia, Charles’ ehemaliger Geliebten. Charles dringt mehr und mehr in diverse Familiengeheimnisse ein bei den drei Generationen der Leonides-Dystanie, die in einer durch Bitterkeit, Missgunst und Neid vergifteten Atmosphäre zusammenleben.
DAS KRUMME HAUS erzählt diese verzwickte Detektiv-Thriller-Story mit vielen überraschenden Twists auf geradezu klassische Weise: Und gleichzeitig bricht Christie in ihrer brillanten Plotkonstruktion die ungeschriebenen Gesetze des Krimi-Genres; so, wie nur sie es kann.

Die Schlacht Um Algier

FR

1965

Gillo Pontecorvo

Brahim Haggiag, Jean Martin

Algier, 1957: Die „Nationale Befreiungsfront“ rüstet zum Widerstand gegen die französische Kolonialherrschaft in Algerien. Während Ali-la-Pointe vom Kleinkriminellen zum Guerillaführer der Kasbah von Algier aufsteigt, greifen die französischen Truppen des Colonel Mathieu immer härter durch. Um die Drahtzieher der Untergrundorganisation zu finden, benutzen sie Foltermethoden, die den Attentaten der Algerier an Grausamkeit in nichts nachstehen. Die meisterhafte Umsetzung in Musik (Ennio Morricone), Bild und Schnitt, gepaart mit der Au-thentizität des Schauspiels, machen Pontecorvos Hauptwerk zu einem der beeindruckends-ten Kriegsfilme, der weit über die Darstellung der konkreten Ereignisse hinausgeht.

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