Filmarchiv

Lust zu stöbern? Hier finden Sie Filme, die seit Januar 2001 im Cinema Quadrat gezeigt wurden.

Sergeant Berry

DEU

1938

Herbert Selpin

Hans Albers, Herma Relin

Der Chicagoer Polizist Mecki Berry wird undercover nach Mexiko versetzt, wo er einer Rauschgiftbande das Handwerk legen soll. Dabei gerät er in die dunklen Machenschaften des Großgrundbesitzers Madison, der einen unliebsamen Konkurrenten ausschalten will und auch Berry auf seine Liste setzt. Kriminal-, Abenteuer- und Westernelemente in einem spannenden und zugleich parodistischen Film. Mit einführendem Vortrag von Harald Mühlbeyer.

The House in the Park

CH

2010

Hercli Bundi

China ist im Aufbruch, und beobachten kann man ihn in der Provinzstadt Jinhua: Wo bisher grüne Felder und Äcker waren, sollen nun neue Bewohner angesiedelt werden. Architekten aus Europa, den USA und China haben den Auftrag bekommen, einen Park anzulegen. Aber ganz so schnell geht es auch nicht, wie man am Beispiel dessen sehen kann, was um das Haus des Parkmanagers passiert oder auch nicht. Von 2005 bis 2007, von der Grundsteinlegung bis zur Eröffnung hat der Regisseur Hercli Bundi das Projekt beobachtet und konnte feststellen, was passiert, wenn grenzenlose Visionen auf begrenzte Mittel treffen. Anschließend Filmgespräch mit dem Regisseur.

Why Are We Creative?

DEU

2018

Hermann Vaske

Regisseure wie Wim Wenders und David Lynch, Musikerinnen und Musiker wie Björk und Jimmy Page, Künstlerinnen und Künstler wie Marina Abramovic und Damien Hirst, Modemacherinnen wie Vivienne Westwood, Schauspielerinnen wie Angelina Jolie und Isabella Rossellini, Schauspieler wie Willem Dafoe, Sean Penn und John Cleese, Staatsmänner wie Nelson Mandela und Mikhail Gorbatschow, Wissenschaftler wie Stephen Hawking, religiöse Führer wie der Dalai Lama und Gesamtkunstwerke wie David Bowie – in 30 Jahren sprach Herrman Vaske mit über 50 Künstlern und Intellektuellen: Ein Who is Who der Kreativen der Welt, das der Frage nachgeht. Wie, warum und wozu ist der Mensch schöpferisch?
Begleitend zum Kinostart läuft noch bis 4. November die Ausstellung „Why Are You Creative?“ im Museum für Kommunikation in Frankfurt.

Ring: Das Original

JAP

1998

Hideo Nakata

Nanako Matsushima, Miki Nakatani

Die Reporterin Reiko Asakawa untersucht den Mythos eines Videobandes, dass für den Tod von jedem verantwortlich sein soll, der es anschaut, als ihre Nichte Tomoko unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie, dass ebenfalls drei Freunde ihrer Nichte am selben Tag und zur exakt selben Zeit starben. Asakawa kann die Spuren der vier Freunde bis zu einem Ferienhaus in Izu zurückverfolgen, wo die Gruppe übernachtet hat und wo alle dieses Videoband gesehen haben. Als sie sich das Band im Ferienhaus anschaut, klingelt das Telefon und eine unheimliche Stimme teilt ihr mit, dass sie nur noch sieben Tage zu leben hat…
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, an dessen Ende eine noch bösere Überraschung steht, als die vermutete. RING ist nicht umsonst bereits ein Klassiker des Horrorfilms und hat in Japan Kultcharakter.

Homesick

Japan

1999

Hineki Mito

Kiminobu Okumura, Aki Onobara

Nakamura, ein alter Mann, fährt allein in seine Heimatstadt auf Hokkaido. Hinter seinem höflichen Lächeln liegt eine große Traurigkeit. Unterwegs trifft er ein junges Mädchen, Akemi, die nach einem Streit von ihrem Freund verlassen wurde. Es ist, als würden die beiden eine endzeitliche Welt umwandern. Dabei begegnen sie einer älteren Dame, Shizuko, die mit einer großen Geldsumme auf der Flucht ist, und Goh, einem Ex-Polizisten, der wiederholt versucht hat, sich das Leben zu nehmen. In HOMESICK erzählen die Verlassenen einander rührende Geschichten, die mit dem Satz "Das ist auch nur gelogen." enden. Mit schwarzem Humor führt Hineki dieHeimwehkranken in seinem Roadmovie über ein spätherbstliches Hokkaido.

Dol - Tal Der Trommeln

FR/IRQ

2007

Hiner Saleem

Nazmî Kirik, Belçim Bilgin, Çiaw Sin

Es ist das Jahr 2005 im kleinen türkisch-kurdischen Dorf Balliova an der Grenze zwischen Iran und Irak. Das von den Grenzkonflikten zerrüttete Gebiet wird vom türkischen Militär kontrolliert. Nach häufigen Auseinandersetzungen ist die Dorfbevölkerung Ziel türkischer Repressionen geworden. Trotz dieser Umstände wollen Azad und seine Freundin Nazenin heiraten. Auf der Feier kommt es zum Handgemenge mit dem türkischen Militär. Azad schießt auf einen Kommandanten und flüchtet. Eine kurdische Liebesgeschichte mit politischer Brisanz! Mit einer Einführung von Dr. Omar Simo.

My Sweet Pepper Land

FRA/DEU

2013

Hiner Saleem

Golshifteh Farahani, Korkmaz Arslan

Moderner Grenzlandwestern aus dem wilden Kurdistan, wo neben dem Duell von Recht und Korruption ein stilles Melodram keimt: Pechschwarze Komik lässt erahnen, wie mitleidlos das Duell verlaufen wird, während die in tiefe Melancholie getauchten, oft dunklen Bilder dem Ringen von Moderne und Tradition eine moralische Dimension von Gut gegen Böse verleihen. Zwischen den beiden Idealisten, die Korruption und Opportunisten trotzen, keimt eine sehr elegische Liebesgeschichte, die in der archetypischen, minimalistischen Handlung gleichwohl nur andeutungsweise stattfindet. Spannung und Leidenschaften bleiben jedenfalls unter Verschluss, größere Gewaltausbrüche ebenfalls, wodurch im gemächlichen Rhythmus die herandämmernde Zivilgesellschaft, Friedensordnung und immer wieder Frauenrechte gegen das finstere Chaos männlicher Übergriffe und Ehrenmorde den vordersten Platz einnehmen, in der Verteidigung moderner Werte.

Vodka Lemon

Armenien/Frankreich

2003

Hiner Saleem

Romik Avinian, Lala Sarkissian, Ivan Franek

Der Witwer Hamo ist 60 Jahre alt, lebt in einem armenischen Dorf im Kaukasus und hat zwei Söhne. Einer lebt in Frankreich und schickt hin und wieder einen Brief, der zweite verbringt seine Zeit damit, sich mit Wodka Lemon in einem dauerhaften Delirium zu halten. Hamos monatliche Rente beträgt 6$, zum leben zu wenig zum sterben zu viel. So verkauft er nach und nach seine Habseligkeiten auf dem Flohmarkt und besucht regelmäßig das Grab seiner verstorbenen Frau. Im Bus dorthin lernt er Nina kennen, die schöne Witwe die ebenso arm ist wie er und ebenfalls nie ihren Optimismus verliert. Eine wunderbar skurrile Tragikkomödie voll lakonischem Witz und Zärtlichkeit. Mit unverwüstlicher Energie und Lebensfreude trotzen Hamo und Nina, die man als Zuschauer sofort ins Herz schließt, allen Widrigkeiten der Existenz.

After Life

Japan

1998

Hirokazu Kore-Eda

Takashi Mochizuki, Shiori Satonaka

Im Limbo, am Tor zum Paradies, treffen sich die Seelen der Verstorbenen. Drei Tage haben sie Zeit, sich die Erinnerung auszuwählen, mit der sie die Ewigkeit zubringen werden. Sobald der richtige Moment gefunden ist, beginnt dessen Inszenierung in einem behelfsmäßigen Filmstudio. Die Erzählungen verdichten sich zu einer Alltagsgeschichte Japans von den 20er Jahren bis in die Gegenwart. Daraus ergibt sich eine wahrhaft universelle Geschichte, die den mehrdeutigen Charakter des menschlichen Gedächtnisses untersucht, den Ort, an dem sich Realität und Fiktion vermischen. „Kore-Edas Meisterwerk schlechthin und einer der größten japanischen Filme der 90er Jahre…“ (Ulrich Gregor in epd-Film)

Like Father, Like Son

JAP

2013

Hirokazu Kore-eda

Yôko Maki, Masaharu Fukuyama

Ein erfolgreicher japanischer Geschäftsmann erfährt, dass sein Sohn vor sechs Jahren bei der Geburt versehentlich vertauscht worden war – sein leibliches Kind wächst im alltäglichen Chaos einer einfachen Familie mit zwei weiteren Geschwistern auf, ohne großen Reichtum, aber mit viel Liebe. Um den Fehler von einst wieder gut zu machen, drängen die Behörden auf einen Tausch der Kinder: Die Familien willigen ein, stellen aber alsbald fest, dass man sechs Jahre gemeinsames Leben nicht einfach auslöschen kann. Bestimmende Frage ist, ob ein nicht leiblicher Sohn genauso sehr Teil einer Familie sein kann wie ein leiblicher. Präziser, subtiler Film, geformt von Kore-edas ganz eigener Sensibilität und genauer Beobachtungsgabe.

Maboroshi - Licht Der Illusion

Japan

1995

Hirokazu Kore-Eda

Der 34jährige Japaner Hirokazu Kore-Eda gehört zur jungen Generation von Filmschaffenden in seiner Heimat. Sein erster Spielfilm ist eine Meditation über das Leben und die menschliche Existenz: Ein glückliches junges Paar in Tokio. Plötzlich bringt er sich um. Sie verfällt in Trauer. Irgendwann zieht sie mit ihren Kindern aufs Land, heiratet einen älteren Mann und nach und nach, durch den Alltag, die Kinder, das Landleben, beruhigt sie sich ein wenig. Ein wunderbar ruhiger Film, der einem Zeit gibt, eine langsame Entwicklung nachzuempfinden. Traurig, aber auch tröstlich, manchmal gar heiter. „MABOROSHI folgt dem Weg eines Menschen, der sich in die Reflexion über das Leben und den Tod versenkt. Es ist die Geschichte einer Frau, welche nach einer Zeit der tiefen Trauer ihren Platz im Leben wiederfindet. Die Trauer kann nur durch die Beständigkeit des Alltagslebens und durch die Kraft der Natur überwunden werden.“ (Hirokazu Kore-eda)

Shoplifters - Familienbande

JAP

2018

Hirokazuu Kore-eda

Lily Franky, Kirin Kiki, Sakura And¬o, Mayu Masuoka

Vater und Sohn sind ein eingespieltes Team: Mit kleinsten Gesten der Verständigung klauen sie im Supermarkt, was sie fürs Leben brauchen. In einer kalten Nacht bemerken sie ein kleines Kind auf einem Balkon, verlassen und halb erfroren. Sie nehmen die Fünfjährige mit – und unter dem Namen Yuri in ihre Familie auf. Yuri lebt sich ein in diesen Verbund am unteren Ende der sozialen Leiter, dort, wo man sich mit Betrügereien und Ladendiebstählen über Wasser hält. Eine glückliche Familie – doch wenn sie auffliegen, muss sich beweisen, was diese Menschen wirklich verbindet.
SHOPLIFTERS, Gewinner der Goldenen Palme 2018, ist ein liebevolles, einfühlsames Drama um familiäre Beziehungen und menschliche Würde: „Diese Familie ist ein soziales Husarenstück, ein Glück, das aus Not und Verzweiflung entsteht.“ (Die Zeit)
Referentinnen: Astrid Gabriel, Gabriele Brandner

Jin Roh – Die Wolfsbrigade

Japan

1998

Hiroyuki Okiura

Vor dem Hintergrund politischer Machtkämpfe zwischen konkurrierenden Polizeieinheiten in Tokio entwickelt sich eine tragische Liebesgeschichte. Traumatisiert durch das Selbstmordattentat einer jungen Terroristin besucht der Polizist Fusé deren Grab. Dort trifft er auf ihre Schwester, mit der er eine ungewöhnliche Affäre beginnt. JIN-ROH entwirft das Bild einer düsteren, modernen Großstadt mit außergewöhnlichen Schauplätzen: von der Kanalisation über ein Naturkundemuseum bei Nacht bis zum Rummelplatz auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Auf den Straßen befindet sich alles in Bewegung: Menschenmassen und S-Bahnen durcheilen die Stadt, Lichtreflexe tanzen im Regen, die Spiegelungen der Hauptfiguren in den Scheiben der Straßenbahn erzittern bei Erschütterungen. Um die emotionale Wirkung dieses Zeichentrickthrillers zu erhöhen, verzichtete Regisseur Hiroyuki Okiura, der bereits beim Publikumserfolg GHOST IN THE SHELL als Chef-Animator mitarbeitete, weitgehend auf Computeranimation und arbeitete mit handgemalten Bildern.

Hirsch auf der Pirsch

„Zum Goldenen Hirsch“ heißt der regelmäßige regionale Kurzfilmwettbewerb im Cinema Quadrat und im Karlstorkino, in dem Filmschaffende aus der Metropolregion ihre Werke vorstellen: Musikvideos und Kurzdokus, Leinwanddramen, Farb-Form-Experimente oder gespielte Witze. Was gut und originell ist und von hier kommt, wird gezeigt! HIRSCH AUF DER PIRSCH zeigt das Beste vom Besten: Ein gutes Dutzend Kurzfilme mit Bezug zur Rhein-Neckar-Region, mal urkomisch, mal ergreifend, immer begeisternd! Unter anderem mit LITTLE MANNHEIM von Benedikt Hild mit vielen Miniaturansichten von Mannheim, EIN MANNHEIMER AUF DEM HELLFEST von David Borymski, einer Doku über das französische Heavy-Metal-Festival, und PSEUDO von Robert Führer, einem Hitchcock-inspirierten Super-8-Film.

Dainipponjin - Der Grosse Japaner

JAP

2007

Hitoshi Matsumoto

Welches Übel ist das größte: Der starrende Zyklop? Der stinkende Riesenkrake? Oder das einbeinige Hüpfmonster? Falsch, es ist die unerträgliche Alltäglichkeit im Leben eines Superhelden. Denn die goldenen Zeiten der mutigen Krieger sind vorbei. Daisato, seines Zeichens Superheld in sechster Generation, muss sich um Sponsoren und eine gute TV-Quote mühen. Japans Star-Comedian Hitoshi Matsumoto alias Hitosi Matumoto feiert in seinem mockumentarischen Debütfilm einen Abgesang auf Godzilla, Ultraman und Co. Irrwitzige Schlachten und ein lethargischer Superheld als Mischung aus Bill Murray und dem unglaublichen Hulk ergeben eine unvergleichlich tragische Komödie – melancholisch, bizarr und urkomisch.

Il legionario – Der Legionär

ITA

2022

Hleb Papou

Germano Gentile, Maurizio Buosso, Felicitè Mbezelè, Marco Falaguasta

Daniel ist als Sohn von afrikanischen Eltern in Rom geboren und in einem besetzten Gebäude aufgewachsen. Vor Jahren hat er beschlossen wegzugehen, um ein neues Leben anzufangen, doch nun ist er gezwungen zurückzukehren. Diesmal trägt er jedoch eine Polizeiuniform und soll den alten Wohnkomplex räumen, wo immer noch seine Mutter und sein Bruder Patrick leben, der inzwischen der Anführer der Hausbesetzer ist. Die Polizeieinheit, der er angehört, ist für Daniel wie eine Zweitfamilie, auch wenn es immer wieder Vorbehalte gegen den einzigen schwarzen Polizisten in der Abteilung gibt. So hat er auch seine Vergangenheit in dem besetzten Haus verschwiegen. Der Tag der Räumung rückt näher. Daniel gerät immer mehr in ein Dilemma…
Römische Legionäre des 21. Jahrhunderts: Das packende und vielschichtige Porträt eines afrikanisch-italienischen Polizisten stellt viele Gewissheiten infrage – auch die eigenen. Filmemacher Hleb Papou ist selbst Migrant aus Belarus und gewann mit IL LEGIONARIO beim Filmfestival von Locarno den Preis als bester Nachwuchsregisseur.

Lilting

GBR

2014

Hong Khaou

Ben Whishaw, Pei-Pei Cheng

LILTING spielt in London und erzählt die Geschichte einer chinesisch-kambodschanischen Mutter, die versucht, ihren Sohn zu verstehen – leider erst nach seinem viel zu frühen Tod. Ihre Welt gerät noch weiter aus den Fugen, als der Freund ihres Sohnes auftaucht. Obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprechen und trotz ihrer kulturellen Unterschiede, versuchen die beiden schließlich doch gemeinsam ihre Trauer zu bewältigen.

Right Now, Wrong Then

KOR

2015

Hong Sang-soo

Jung Jaeyoung, Kim Minhee, Ko Ahsung

Er ist Regisseur. Sie ist Künstlerin. Zufällig begegnen sie sich. Verbringen den Tag miteinander. Besuchen ihr Atelier, essen Sushi, trinken Soju, gehen abends mit Freundinnen aus. Kommen sich näher. Mehr aber auch nicht. Was ist schiefgegangen beim Anbahnen einer engeren Beziehung? Regisseur Hong Sang-soo kommt in seiner verspielten, humorvollen Romanze dem Näherkommen näher – und fängt mitten im Film nochmal von vorne an: Wieder die Begegnung, wieder das Kennenlernen, wieder das Interessantfinden. Aber mit kleinen Veränderungen, mit subtilen Verschiebungen, mit etwas anderem Verhalten: auf die Differenzen kommt es an. Mit entspannter Spontanität ist Hong Sang-soo an seinen Film herangegangen, hat die Szenen ad hoc entwickelt und erreicht so eine vergnügliche Leichtigkeit, in der sich – von Alkohol befeuert – die Peinlichkeiten menschlichen Miteinanders offenbaren.
Der mehrfach preisgekrönte Film erhielt unter anderem in Locarno den Goldenen Leoparden und den Preis für den besten Hauptdarsteller.

On the Beach at Night Alone

2017.

KOR

Hong Sang-soo.

Kim Min-hee, Seo Young-hwa, Kwon Hae-hyo

Nach der Affäre mit einem verheirateten Regisseur reist die erfolgreiche Schauspielerin Younghee in die ferne, fremde Stadt Hamburg. In den winterlichen Park- und Flusslandschaften versucht sie, sich über ihre Gefühle und Wünsche klar zu werden. Zurück in Korea trifft Younghee in der Küstenstadt Gangneung auf alte Freunde. Man isst und trinkt zusammen, und wie so oft bei Hong Sang-soo spielt das koreanische Nationalgetränk Soju eine tragende Rolle: Unter dem Einfluss des Alkohols werden kleine und größere, harmlose und provokante Erkenntnisse und Wahrheiten ausgesprochen. Danach zieht sich Younghee zurück an einen einsamen Strand. Es scheint, als ob sie nur in der Natur zu sich selbst finden kann. Die Frage nach der Bedeutung der Liebe in unserem Leben zieht sich wie ein roter Faden durch die Filme von Hong Sang-soo, doch scheinen mögliche Antworten stets aufs Neue zu entgleiten. Kim Min-hee wurde auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet.

Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall

KOR

2022

Hong Sangsoo

Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa, Park Miso, Kwon Haehyo, Ki Joobong

Die bekannte Schriftstellerin Junhee, die schon seit Längerem nichts mehr veröffentlicht hat und in einer Sinn- und Schaffenskrise steckt, besucht einen Buchladen in einem Vorort von Seoul, den eine frühere Autorenkollegin betreibt; das Wiedersehen ist aber geprägt vom Neid auf Sewons Erfolg. Auf einem Aussichtsturm trifft sie auf den Filmemacher Hyojin, der einen ihrer Romane verfilmen wollte. Ein Spaziergang führt sie mit der Schauspielerin Kilsoo zusammen, beide fühlen eine innere Verbundenheit.
Hong Sangsoo, einer der bekanntesten koreanischen Regisseure, feiert in seinem 27. Spielfilm in typisch lakonischem Stil die Schönheit zufälliger Begegnungen; Gespräche, die ziellos scheinen, entfalten ihren eigenen Zauber. Eine Meditation über Wahrhaftigkeit und künstlerische Möglichkeiten: „Ein wunderschöner, mäandernder Film, angefüllt mit Gedanken und Träumereien über Leben und Kunst.“ (Sight and Sound)

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