Christoph Boekel zu Gast

Filmischer Monatsschwerpunkt im September 2025

Im Rahmen des zeitraumexit-Festivals „Wunder der Prärie“, das vom 25.9. bis 5.10. unter dem Motto „Theaters of War(s)“ stattfindet, ist Christoph Boekel mit drei Filmen zu Gast in unserem Kino!

Christoph Boekel: „Ich bin ein Nachkriegskind, geboren 1949, aufgewachsen am Rande der völlig zerstörten Bonner Altstadt. In den Straßen viele Männer, denen ein Bein fehlte, oder im Wind flatternde Hemdsärmel, entstellte Gesichter. Das hat mich als Kind verstört, und auf meine Fragen bekam ich stets die knappe Antwort: ‚Das kommt vom Krieg‘.  Als Erwachsener versuchte ich, die Antworten dazu mit den Mitteln des Films zu finden.

Zwei Filme dieser Reihe sind sehr persönlich: DIE SPUR DES VATERS und DER SOG DES KRIEGES. Es geht um den Krieg meines Vaters, um meine Mutter und auch meine beiden Brüder und mich.

Zehn Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, der weltweit über 60 Millionen Menschen das Leben geraubt hat, wurde in Westdeutschland wieder ein riesiges Militärkontingent aufgestellt. Wie das gegen die weitgehende Ablehnung der Bevölkerung durchgezogen wurde, zeigt der Film DER LANGE ATEM.“

Sonntag, 28.09.2025 11:00 Uhr

Die Spur des Vaters – Nachforschungen über einen unbeendeten Krieg

Matinee-Vorstellung

Filmreihe: Christoph Boekel zu Gast

DEU/UdSSR

1989

Regie Christoph Boekel

Cast Dokumentarfilm

Spielzeit 75 Min.

FSK 12

Termine

28.09.2025 11:00 Uhr Ticket kaufen

Zusatzinformation nur zu dieser Vorstellung

In Kooperation mit zeitraumexit

Anschließend Filmgespräch mit Christoph Boekel und Sebastian Hirn, Kurator Wunder der Prärie

Anhand der Kriegstagebücher seines Vaters rekonstruiert Christoph Boekel die Route, auf der sein Vater 1941 als Soldat der Deutschen Wehrmacht bis vor Moskau gelangte; er findet Gefechtslöcher und Unterstände, in denen sein Vater hungerte und fror. Briefe, Fotografien und Erinnerungen von Überlebenden in der damaligen Sowjetunion sowie Gespräche des Regisseurs mit seinem Vater ergänzen den Film, der auch die Verbrechen der Wehrmacht thematisiert, was Ende der 1980er noch stark tabuisiert war. Ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Preis der deutschen Filmkritik und dem Egon-Erwin-Kisch-Preis.

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Dienstag, 30.09.2025 17:30 Uhr

Der Sog des Krieges – Eine Familiengeschichte

Filmreihe: Christoph Boekel zu Gast

DEU

2020

Regie Christoph Boekel

Cast Dokumentarfilm

Spielzeit 124 Min.

FSK 12

Termine

30.09.2025 17:30 Uhr Ticket kaufen

Zusatzinformation nur zu dieser Vorstellung

In Kooperation mit zeitraumexit

In Anwesenheit des Regisseurs mit anschließendem Filmgespräch

Christoph Boekels Vater war von 1942 bis 1945 Offizier der Strafdivision 999. Seine Tagebücher und seine Feldpostbriefe sind eindringliche, schockierende Innenansichten des Kriegs, Dokumente aus dem unmittelbaren Erleben, die sein Denken, Handeln und Fühlen als Soldat offenbaren – ein ständiges Schwanken zwischen Euphorie, Depression und Abstumpfung. Diese Texte des Vaters führen Boekel an Orte in ganz Europa, an denen der Wehrmachtsoffizier stationiert war. „Ein Film über die zerstörerische Kraft des Krieges, über mentale Zerstörung und die Auswirkungen auf zukünftige Generationen. Die Aufzeichnungen meines Vaters zeigen, wie Propaganda verführt und wie die Gesetze des Krieges die Menschheit zerstören. Im heutigen Kontext gelesen und verstanden, sind die Notizen meines Vaters Warnungen für Spätgeborene.“ (Christoph Boekel)

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Mittwoch, 01.10.2025 17:30 Uhr

Der lange Atem

Filmreihe: Christoph Boekel zu Gast

DEU

1981

Regie Christoph Boekel, Beate Rose

Cast Dokumentarfilm

Spielzeit 92 Min.

FSK k. A.

Termine

01.10.2025 17:30 Uhr Ticket kaufen

Zusatzinformation nur zu dieser Vorstellung

In Kooperation mit zeitraumexit

In Anwesenheit des Regisseurs mit anschließendem Filmgespräch

„Die Bundesregierung erklärt ihre feste Entschlossenheit … die Neubildung irgendwelcher Streitkräfte zu verhindern“: Originalton Konrad Adenauer aus dem Jahre 1949. 1956 dann wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Tonaufnahmen, Fotos und Wochenschauausschnitte wechseln ab mit der erzählenden Darstellung des Zeitgenossen und engagierten Militärgegners Oskar Neumann, der in der Nazizeit wegen seiner politischen Widerstandsarbeit im KZ saß und in der ersten Nachkriegsphase die KPD im Münchner Stadtrat vertrat.

Anfang der 1980er war der Film ein aktueller Beitrag zu den Protesten gegen den NATO-Doppelbeschluss. Die Hochschule für Film und Fernsehen verbot zunächst die öffentliche Aufführung dieses Abschlussfilmes; Christoph Boekel und Beate Rose drehten den Film über die Wurzeln der deutschen Friedensbewegung zwei Jahre später unter dem Titel DER LÄNGERE ATEM noch einmal. DER LANGE ATEM erhielt 1982 den Preis der Deutschen Filmkritik.

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