Verruchtheit, Glamour, Sexappeal: Die Starpersönlichkeit von Marlene Dietrich entfaltete erstmals 1930 in DER BLAUE ENGEL ihre Wirkung: Gemeinsam mit dem amerikanisch-österreichischen Regisseur Josef von Sternberg entwickelte sie sich in der Folge zu einer der größten Schauspielerinnen in Hollywood, die als Stilikone Eleganz und Perfektion verkörperte und nicht nur in der Mode die traditionelle Geschlechtereinteilung durchbrach. Marlene Dietrich war eine der wenigen deutschsprachigen Künstlerinnen, die internationalen Ruhm erlangten – und sie wurde im Nachkriegsdeutschland immer wieder als „Vaterlandsverräterin“ gebrandmarkt, weil sie aus ihrer anti-nationalsozialistischen Einstellung nie einen Hehl machte.
Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden.
Einführung: Sabine Fischer
Der tugendsame Lehrer Professor Immanuel Rath besucht das Varieté, verliebt sich unsterblich in die verführerische Sängerin Lola Lola, die von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist, und geht daran zugrunde. DER BLAUE ENGEL – nach Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“ – war von Beginn an als prestigeträchtige Produktion geplant: Produzent Erich Pommer und Schauspielstar Emil Jannings, Drehbuchautor Carl Zuckmayer und Komponist Friedrich Hollaender und natürlich die neue Technik des Tonfilms wurden von der Ufa aufgeboten. Josef von Sternberg – ein aus Wien stammender Hollywoodregisseur – setzte die weitgehend unbekannte Marlene Dietrich als Darstellerin durch und verschaffte ihr durch die Rolle als laszive Tingeltangel-Sängerin den Karrieredurchbruch. Der Film wurde zum Welterfolg und gilt noch heute als einer der wichtigsten deutschen Filme.
Einführung: Ilona Scheidle
Die Nachtclubsängerin Amy Jolly tritt in Marokko vor Fremdenlegionären und reichen Geschäftsleuten auf. Der Gentleman La Bessière interessiert sich für sie, doch sie verliebt sich in den einfachen Fremdenlegionär Tom Brown, einen Frauenhelden. Brown verspricht, für sie zu desertieren, doch da er meint, gegen La Bessière keine Chance bei Amy Jolly zu haben, zieht er mit seiner Einheit ins Gefecht. Enttäuscht verlobt sich Amy Jolly mit La Bessière – doch dann wird Brown vermisst…
Nach dem großen Erfolg von DER BLAUE ENGEL folgte Marlene Dietrich dem Regisseur Josef von Sternberg in die USA, der aus ihr den ikonischen Star formte, mit spezifischen Rollen, spezifischen Kostümen, spezifischer Ausleuchtung. Auf ihren Wunsch wurde in den Film eine Szene aufgenommen, in der sie, gekleidet in Smoking und Zylinder, eine Frau küsst – was überraschenderweise nicht von der US-Zensur beanstandet wurde.
Für ihren ersten US-Film erhielt Marlene Dietrich eine Oscarnominierung.
Einführung: Jost Henze
Maria Barker, Frau des britischen Diplomaten Sir Frederick Barker, fliegt nach Paris. Im Salon der russischen Großfürstin Anna lernt sie den Lebemann Anthony Halton kennen. Sie kommen sich näher – ohne dass er ihren Namen kennt. Zurück in London bemüht sich Frederick um eine Verbesserung der Beziehung zu Maria, zumal der Butler sich verlobt hat mit Verweis auf das scheinbar perfekte Eheleben der Barkers. Doch dann lädt Frederick einen alten Kriegskameraden ein: Anthony, der noch immer seinen unbekannten Engel sucht…
Ernst Lubitsch inszeniert seine Dreiecks(tragi)komödie gewohnt raffiniert. Und besetzte Marlene Dietrich – die in ihren Rollen als halbseidene Frauen, als Vamps, als Sexsymbol zum Star geworden war – als vollkommene, glamouröse Lady.
Einführung: Peter Bär
Phoebe Frost, eine sittenstrenge Kongressabgeordnete, besucht die US-Truppen im besetzten Berlin. Und ist entsetzt über den moralischen Schlendrian, auf dem Schwarzmarkt wie auch im Nachtclub „Lorelei“, wo die Sängerin Erika von Schlütow auftritt. Die hatte enge Beziehungen zur Nazi-Führung unterhalten und wird nun offenbar von einem amerikanischen Verehrer geschützt. Phoebe Frost wendet sich an Captain Pringle, der den moralischen Sumpf austrocknen soll – und verliebt sich auch prompt in ihn. Dabei ist es Pringle, der eine Affäre mit Erika von Schlütow unterhält – aus politischen Gründen…
Billy Wilder, seit 1933 im Exil, kehrte 1945 als US-Filmoffizier ins zerstörte Berlin zurück. Seine Filmaufnahmen der Trümmer verwendete er für diesen Film, in dem Marlene Dietrich ihre Paraderolle einer halbseidenen Sängerin spielt – sie wiederum hatte auf ihre Weise in der GI-Truppenbetreuung den Faschismus bekämpft und war 1944/1945 mit dem kämpfenden US-Militär in Deutschland mit einmarschiert.
Einführung: Ernst Gramberg
Sir Wilfrid, gerade von einem Herzinfarkt genesen, muss als Verteidiger vor Gericht einen scheinbar aussichtslosen Fall vertreten: Leonard Vole ist des Mordes an einer reichen Witwe angeklagt. Auch wenn Vole seine Unschuld beteuert: Alles spricht gegen ihn – zur Überraschung von Sir Wilfrid auch Voles deutschstämmige Frau Christine, die von der Anklage als Zeugin berufen wird und im Verhör Voles Alibi widerlegt. Da bekommt der Verteidiger ein Bündel Briefe zugespielt, die Christines Glaubwürdigkeit zerstören…
Einer der besten Gerichtsfilme – ach: einer der unterhaltsamsten Filme überhaupt! Billy Wilder inszeniert gemeinsam mit dem grandios aufspielenden Ensemble einen gewitzt inszenierten Thriller der Täuschungen und Rollenspiele. Ein Klassiker!
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