Im Ciné-Club blicken wir auf die grande nation des Kinos und zeigen französischsprachige Filme, die gekonnt Unterhaltung mit Anspruch verbinden – und uns besondere Einblicke in die französische Lebensart, Sprache und Kultur schenken.
Die Filme laufen in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Der Ciné-Club wird veranstaltet in Kooperation mit dem Institut Français Mannheim und steht allen Film- und Frankreichinteressierten offen.
Einführung: Shirine Daumas, Institut Français Mannheim
Im Paris der 1950er Jahre erfinden der Comicautor René Goscinny („Asterix“) und der Zeichner Jean-Jacques Sempé gemeinsam bei einem Glas Rotwein die Figur „Der kleine Nick“: die Schule, die Freunde, die Eltern, es ist eine lustige und abenteuerliche Kindheit, die Nick erlebt. Während dieser kurzen, unterhaltsamen, munter animierten Episoden stiehlt sich der neugierige kleine Junge immer wieder in die Studios seiner Schöpfer…
Auf originelle Weise verbindet der Animationsfilm die Abenteuer des bekannten und beliebten Titelhelden mit biografischen Rückblenden ins gar nicht so heitere (Kinder-)Leben von Goscinny und Sempé: Goscinnys jüdische Familie entkam zwar dem Holocaust, seine Verwandten wurden jedoch in Auschwitz ermordet. Sempé wuchs in einer gewalttätigen Pflegefamilie auf. Damit beschwört der Film gleich drei nationale Mythen: den kleinen Nick und seine zwei Schöpfer.
Einführung: Sabine Fischer, Cinema Quadrat
Michel Delasalle, Leiter eines Internats auf dem Land, ist gewalttätig, trunksüchtig, despotisch. Er lebt auf Kosten seiner vermögenden Frau Christina, und er hat in der Lehrerin Nicole eine Geliebte. Die beiden Frauen verbünden sich, um Michel zu ermorden: Sie ertränken ihn in der Badewanne, werfen ihn in das Schwimmbecken der Schule, um den Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen. Doch am nächsten Tag ist die Leiche verschwunden!
Dieser stilbildende Psychothriller ist mit seiner düsteren, alptraumhaften Atmosphäre eines der eindrücklichsten Werke der Filmgeschichte: raffiniert und präzise, beklemmend und von Beginn bis Ende hochspannend.
Einführung: Jonas Bechtold, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Marseille 1815: Die Träume von Edmond Dantès scheinen in Erfüllung zu gehen, in Beruf und in der Liebe – doch Erfolg schürt Neid, und Rivalen bezichtigen ihn, Teil einer bonapartistischen Verschwörung zu sein. Ohne Gerichtsverfahren wird er auf einer Gefängnisinsel eingekerkert, 14 Jahre lang. Dann gelingt ihm die waghalsige Flucht, und er begibt sich auf einen ausgeklügelten Rachefeldzug…
Die Neuverfilmung des Romanklassikers von Alexandre Dumas d. Ä. ist ein spektakulärer Historien-Abenteuerfilm um Liebe, Intrige, Rache: „Das Regieduo schöpft aus den Vollen – sehr unterhaltsamer Abenteuerfilm.“ (filmstarts.de)
Einführung: Cosima Besse, Institut Français Mannheim
Widerwillig soll Thomas zwei Wochen im Sommer bei seinem geschiedenen Vater Christian verbringen. Ohne Internet! In der Natur! Christian züchtet wilde Zwerggänse in den südfranzösischen Sümpfen der Camargue, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Unerwarteterweise freundet sich Thomas mit den Gänseküken an. Und dann steht ein großes Abenteuer bevor: Um den Küken eine sichere Flugroute beizubringen, werden sie mit dem Auto nach Nordnorwegen gebracht, und von dort soll ihnen im Ultraleichtflugzeug der Luftweg nach Südfrankreich gewiesen werden.
Ein Abenteuerfilm für die ganze Familie, der auf wahren Begebenheiten beruht: Der Tierschutzaktivist Christian Moullec, der selbst derartige Auswilderungsversuche durchgeführt hat, war am Drehbuch beteiligt. Regisseur Nicolas Vanier und Kameramann Éric Guichard finden atemberaubende Bilder, um von Natur, Mut und einer ganz besonderen Beziehung zu einer bedrohten Tierart zu erzählen.
Einführung: Julia Görtz, Romanisches Seminar, Universität Mannheim
Sandra, deutsche Schriftstellerin, lebt mit ihrem französischen Mann Samuel und ihrem Sohn Daniel abgelegen in einem Chalet in den französischen Alpen. Dann wird Samuel tot aufgefunden. Unfall? Selbstmord? Mord? Der Polizei erscheinen die Umstände verdächtig, Sandra wird verhört und angeklagt, es beginnt ein aufreibender Indizienprozess. Strafverfolgung und Justiz bohren in das private, widersprüchliche, komplexe Beziehungsgeflecht zwischen den Eheleuten – Sandra Hüller arbeitet nuanciert alle Facetten ihrer Figur heraus. Gewinner der Goldenen Palme – erst zum dritten Mal für einen von einer Frau inszenierten Film.
Einführung: Juliette Luquet, Institut Français Mannheim
Nach einem Raubüberfall, auf der Flucht vor der Polizei, verstecken sich Paulo und sein Vater in einem Reisebus. In dem fahren junge Erwachsene mit Behinderung ins Ferienlager in den Bergen. Kurzerhand gibt sich Paulo als einer der noch fehlenden Heimbewohner aus, sein Vater tritt als Betreuer auf – eine abenteuerliche und turbulente Reise steht bevor, bei der die Betrüger jederzeit auffliegen können.
Der französische Komiker Artus landete mit seinem Debütfilm einen Treffer: Zehn Millionen wollten in Frankreich die Komödie sehen, in der Slapstick und Situationskomik auf die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung treffen.
Einführung: Solange Domisse, Institut Français Mannheim
1940 in der französischen Provinz. Die fünfjährige Paulette verliert bei einem Fliegerangriff der Deutschen ihre Eltern und wird als Waisenkind bei einer Bauernfamilie aufgenommen. Hier freundet sie sich schnell mit dem jüngsten Sohn Michel, elf Jahre alt, an. Mit ihm errichtet sie einen Friedhof für Tiere und bewältigt so die Kriegserlebnisse auf ihre eigene Art und Weise. Als herauskommt, dass die Kinder für die Gräber ihres Friedhofs Kreuze vom Kirchhof gestohlen haben, soll Paulette von den Gendarmen abgeholt und in ein Waisenhaus gesteckt werden.
Das herzzerreißende Meisterwerk von Regisseur René Clément zählt zu den besten Anti-Kriegsfilmen aller Zeiten und wurde unter anderem mit dem Goldenen Löwen in Venedig und dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Die damals erst fünfjährige Brigitte Fossey lieferte in der Rolle der kleinen Paulette eine bravouröse Schauspielleistung ab.
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Cinema Quadrat e.V.
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