Introvertiert und ausdrucksstark, zurückhaltend und explosiv: Tim Roth ist ein Schauspieler der Sonderklasse, der zwischen Arthouse, Avantgarde und Kult changiert. Ob in einer Hauptrolle im Mittelpunkt oder in einer Nebenrolle von der Seitenlinie: Tim Roth gelingt es, Filme zu prägen.
In unserem Filmschwerpunkt zeigen wir eine Auswahl an Filmen, die Roths Bandbreite aufzeigen: Bei Quentin Tarantino und Peter Greenaway spielt er in ganz verschiedenen Filmen ganz verschiedene Gangstertypen, als russischer Oligarch steht er im Mittelpunkt eines komplexen Spionagespiels, als Regisseur lässt er sich auf Bergmans Insel Fårö inspirieren, und als reicher Unternehmenserbe versucht er, sich von seiner Vergangenheit abzukoppeln.
Quentin Tarantinos Debütfilm – wüst, intelligent und sehr, sehr cool: Nachdem ein sorgfältig geplanter Raubüberfall schiefgegangen ist, sammeln sich die überlebenden Gangster in einem verlassenen Lagerhaus. Ihnen ist klar: Sie wurden von einem Polizeispitzel verraten. Ein Cop wird gefoltert und getötet, die Verbrecher belauern sich gegenseitig. Und ihr Boss schickt den „netten Eddie“ vorbei…
Die ungewöhnliche Erzählweise, die zitatwütigen Dialoge, die gnadenlose Brutalität und die popkulturelle Affinität der Charaktere wie des Regisseurs ließen den Film schnell zum Kultklassiker aufsteigen. Tim Roths Rolle als Mr. Orange machte den Darsteller international bekannt. „Größter Independentfilm aller Zeiten!“ (Empire)
Die Kamera fährt von Hunden, die in Zeitlupe Fleischstücke zerfetzen, nach oben, und der Vorhang öffnet sich für ein ebenso schönes wie brutales Kammerspiel: Richard ist der Koch des Edelrestaurants „Le Hollandais“, ein Perfektionist, der seinen Gästen immer neue, exquisite Speisefolgen bietet. Allabendlich verköstigt er den so reichen wie sadistischen Gangsterboss Albert und seine Handlanger (darunter Tim Roth). Albert missbraucht regelmäßig seine Frau Georgina, die seine Brutalität still duldet. Nur ihre Augen reden, sie suchen und finden einen Liebhaber, den Buchhändler Michael. Koch Richard lässt die beiden für ihre Affäre die Küche benutzen. Als aber Albert von der Liebschaft seiner Frau hört, schwört er, Michael zu töten, zu kochen und aufzuessen…
Peter Greenaway, der große Filmkünstler, verdichtet Essen, Gewalt und Sex zu einem surrealen Gemälde von unglaublicher visueller Kraft. In ausgeklügelter Farbdramaturgie und fantastischem Setdesign entwickelt sich die Rachetragödie – „ein opulentes, schwarzes und groteskes Drama, das als einmalig innerhalb der Filmgeschichte angesehen werden kann.“ (filmstarts.de)
In Monaco will Moïse, Top-Agent des FSB, die Finanzexpertin Alice anwerben: Der russische Geheimdienst will den mächtigen Oligarchen Ivan Rostovsky – Tim Roth – ausspionieren. Was Moïse nicht weiß: Alice steht auch auf der Gehaltsliste des CIA, ebenfalls mit Ziel Rostovsky. Während Alice von Rostovsky mit der Organisation seiner Geldwäsche-Scheinfirmen beauftragt wird, beginnen sie und Moïse eine leidenschaftliche, heimliche Affäre…
Elegant und stilsicher erzählt Éric Rochant von russisch-amerikanischen Geheimdienst-Aktivitäten rund um internationale Wirtschaftskriminalität vor dem mondänen Hintergrund von Monaco. Cécile de France und Jean Dujardin entfachen starke erotische Spannung, und Tim Roths Oligarch ist mindestens optisch an Roman Abramovitsch angelegt: „Atmosphärisch bestechender Spionagethriller, clever konstruiert und brillant besetzt.“ (Cinema)
Das Künstlerpaar Tony und Christine reist zur Bergman-Woche auf die Insel Fårö. Inspiriert vom Geist der großen Regielegende wollen die beiden Filmschaffenden hier den Sommer verbringen und ihre neuen Drehbücher schreiben. Während Tony, bereits ein gefeierter Regisseur, schnell mit seiner Arbeit vorankommt, hadert die 25 Jahre jüngere Christine mit ihrer Geschichte, in der es um eine Filmemacherin geht, die auf Fårö ihre Jugendliebe wiedertrifft. Christines Zweifel belasten die Beziehung – ihr Schlafzimmer ist dasjenige, in dem Bergman SZENEN EINER EHE drehte –, und langsam beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verschwimmen.
Vor der Kulisse der malerischen Insel Fårö lotet Mia Hansen-Løve in ihrer biografisch inspirierten Tragikomödie mit Film-im-Film-Struktur die Tiefen künstlerischer Inspiration beim kreativen Schaffensprozess aus. „Wunderbar elegante, subtile Studie über das Verhältnis von Leben und Kunst.“ (epd Film)
Acapulco, Mexiko: In einem Luxushotel verbringt Neil und mit seiner Schwester Alice und deren Kindern seinen Urlaub. Dann ein Anruf aus London: Ihre Mutter ist verstorben. Die Ferien werden abgebrochen – am Flughafen gibt Neil vor, seinen Ausweis im Hotel vergessen zu haben. Alice und die Kinder reisen zurück, Neil aber mietet sich in einer billigen Absteige ein, vertreibt seine Zeit mit Biertrinken am Strand und lernt die Einheimische Berenice kennen. Mit immer neuen Ausflüchten gegenüber Alice zieht er sich aus seiner Familie, seinen Beziehungen, seinem Leben zurück. Bis ein weiteres Unglück geschieht.
Der zurückgenommen inszenierte Thriller lebt von dem grüblerisch-fragilen Tim Roth: „Mysteriös, schwer zu fassen und lange nachwirkend – mit SUNDOWN schenkt Michel Franco dem Publikum ein Highlight des Kino-Sommers.“ (artechock.de)
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