Psychoanalytiker*innen aus der Region beleuchten einzelne Filme renommierter Regisseurinnen und Regisseure und reflektieren dabei Themen, Motive und Strukturen unter der Oberfläche der filmischen Erzählung. Die Referent*innen stellen ihre Sichtweisen zur Diskussion und treten mit dem Publikum in einen Dialog.
Unser Dank geht an Dr. Gerhard Schneider für die Konzeption und die Filmauswahl in Kooperation mit den Referent*innen.
Proteste im Iran: Eine junge Frau ist in Polizeigewahrsam gestorben. Just zu dieser Zeit wird Iman zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht befördert; zu seinen neuen Pflichten gehört das Unterzeichnen von Todesurteilen. Seine Arbeit macht ihm psychisch zu schaffen – während seine Töchter, auch aufgrund der Demonstrationen auf der Straße, das Regime mehr und mehr in Frage stellen. Dann verschwindet Imans Dienstwaffe…
Rasulof drehte seinen Film im Verborgenen: Er nahm die landesweiten „Frauen Leben Freiheit“-Proteste nach dem Tod von Jina Mahsa Amini zum Anlass, um von einem Vater zu erzählen, der im theokratischen System mehr und mehr in Paranoia und Gewalt verfällt.
Kurz vor der Uraufführung des Films in Cannes konnte Rasulof – der im Mai 2024 zu acht Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt worden war – aus dem Iran ins Exil fliehen.
Referentin: Soheila Kiani-Dorff, Offenbach

Nach der Musterung für den israelischen Militärdienst erfährt Joseph, dass er nicht der biologische Sohn seiner Eltern ist. Er wurde bei seiner Geburt mit Yacine, dem Sohn einer palästinensischen Familie aus dem Westjordanland, verwechselt. Das Leben der beiden Familien ist durch diese Entdeckung auf einen Schlag in Frage gestellt. Sie müssen ihre Identität, ihre Überzeugungen und ihre Feindbilder hinterfragen.
Abseits aller politischen Fragen geht es der französischen Regisseurin Lorraine Lévy um die persönliche Thematik einer brisanten Verwechslung: der besondere Hintergrund macht den palästinensisch-israelischen Identitätskonflikt zu einem Crashkurs in Sachen Toleranz: „sehenswerter und betont neutraler Beitrag zum Israel-Palästina-Konflikt mit einer bedenkenswerten übergreifenden philosophischen Fragestellung.“ (filmstarts.de)
Referentinnen: Gaby Brandner (Heidelberg), Astrid Gabriel (Dossenheim)

Ein Gangster, ein Unfall und eine Frau mit Gedächtnisverlust. Eine Jungschauspielerin, die in Hollywood zum Star werden will. Auftragskiller und Mafia. Ein überrealer „Cowboy“, der einem Regisseur die weibliche Hauptrolle vorschreibt. Zwei Frauen und die wahre Liebe. Ein merkwürdiges Cabaret, in dem nichts echt ist. Figuren mit mehreren Namen und mehreren Identitäten, ein blaues Kästchen, das in verschiedenen Parallelwelten auftaucht.
MULHOLLAND DRIVE ist der Mysterienfilm par excellence, ein virtuoses Spiel mit Filmgenres und Hollywoodmythen, ein betörendes und verstörendes Phantasiegebilde der Träume und Alpträume, faszinierend und unvergesslich – Regiepreis in Cannes und laut BBC der beste Film dieses Millenniums.
Referent: Stefan Hinz, Wilhelmsfeld
+49 621 – 21242
buero@cinema-quadrat.de
Cinema Quadrat e.V.
K1, 2
68159 Mannheim
Unser Kino nutzt Ökostrom der EWS Schönau!
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